Prinzenpaar
Martin Meyer und Sabine Ilbertz freuen sich auf Session

Freuen sich auf die Karnevalssession 2018/2019
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Sie haben eine Bewerbung geschrieben. Wie für einen Job. Mit Lebenslauf und Anschreiben. Sie wurden genommen. Jetzt sitzen Martin Meyer und Sabine Ilbertz im Steigenberger und erzählen, was es so zu erzählen gibt, wenn man bald Prinzenpaar der Stadt Düsseldorf wird.

Schon bei der ersten Frage - warum sie sich beworben haben - lachen beide. "Weil wir bekloppt sind", sagt Martin Meyer. Sabine Ilbertz nickt und fügt an: "Verrückt halt. Und wir sind Düsseldorfer." So einig sind sich die beiden meistens - und gelacht wird ebenfalls viel. "Uns wurde gesagt, wir sollen so bleiben wie wir sind", sagt Meyer. So plaudert er frei Schnauze locker daher. "Wir können ein paar Wochen Düsseldorf regieren. Das ist schon cool", sagt der 44-Jährige. Beim Fototermin wird schon mal für die kommenden Wochen und Monate geübt. Sabine Ilbertz streckt das Kinn nach vorne. "Habe ich als Tipp bekommen", sagt sie und lacht wieder. Dann stellen sie sich so, wie verlangt. Etwas seitlich, etwas zusammen, immer lächelnd. "So gut?", fragen sie. Später sagen sie: "Man muss über sich selbst lachen können." Dazu zähle auch, sich gegenseitig auf die Schippe zu nehmen.
Zurück zur Bewerbung. Da ging die Initiative von ihm aus. Er kannte die 38-Jährige von mehreren Veranstaltungen. Er Baas der Derendorfer Jonges, Mitglied bei der Karnevalsgesellschaft Weissfräcke und Mitorganisator der U 19 Champions Trophy, sie zweite Rittmeisterin in der Gesellschaft Reitercorps Wilhelm Marx, Mitorganisatorin des St. Martinzugs der Martinsfreunde sowie in der Altstadt geboren und dort groß geworden. Da kennt man viele Leute in der Stadt und ist viel unterwegs. Vier Jahre kannten sie sich, haben sich immer mal wieder gesehen und geplaudert. "Dann habe ich ihr am 11. November 2015 beim Hoppeditz-Ball im Henkelsaal meine Visitenkarte zugesteckt und gesagt, sie soll sich melden", erzählt Meyer. Eine Verabredung folgte inklusive der Venetienfrage, sie schrieben die Bewerbung nach der Session - und hörten lange nichts. Dann kam die Einladung zum Vorstellungsgespräch, ein zweites und ein drittes folgten, die Zusage dann in Rot-Weiß bei Erdbeerkuchen mit Sahne. "Wir werden ein Prinzenpaar der Mitte. Bodenständig", sagt Meyer.
Aktuell einen gemeinsamen Termin mit ihnen zu finden, gestaltet sich schwierig. Sie ist Beamtin beim Landeskriminalamt, leitet Fortbildungen - bringt Kollegen also das Schießen und Taktik bei. Ab Januar hat sie sich frei genommen, jetzt noch nicht. Martin Meyer ist selbständig, leitet ein Versicherungsbüro. Er hat Mitarbeiter, die auch mal einspringen können. Ab Januar bis Anfang März - Rosenmontag ist am 4. März - haben sie sich frei genommen bzw. frei nehmen müssen. Schon jetzt stehen 460 Termine zu Buche. Während sie Pressegespräche inzwischen schon lockerer sehen, denken sie aber schon darüber nach, wie es erstmals auf der Bühne wird. "Zum Glück kennen wir viele in Düsseldorf. Wenn man bekannte Gesichter im Publikum sieht, wird es bestimmt einfacher", so Martin Meyer.
Übermorgen zum Hoppeditz-Erwachen werden beide in zivil ins Rathaus kommen. Am Freitag, 16. November, dann die Kürung in Ornat und Kleid in der Stadthalle. Aus Martin Meyer und Sabine Ilbertz werden dann Prinz Martin I und seine Venetia Sabine. Für ihn heißt das: Strumpfhosen tragen. Eine Sache, über die er auch lacht. "Vier habe ich schon, sechs werden es. Andere Prinzen haben mir gesagt, ich solle bei Kälte mehrere übereinander anziehen", sagt Martin Meyer. "Alleine das ist schon zum Lachen, wenn ich auf die Bühne kommen. Ich bin lang, groß und schlank, dann diese Beine in Strumpfhosen", so Meyer.
Die Spendenzwecke des Prinzenpaares in spe steht auch schon fest. 50 Prozent gehen wie immer an die Nachwuchsarbeit des Comitee Düsseldorfer Carneval. Die anderen 50 Prozent werden aufgeteilt und gehen an das Café Grenzenlos, Sterntaler Düsseldorf und das Kinderhilfezentrum an der Eulerstraße. In diesem Zusammenhang fällt Martin Meyer etwas ein: "Wir machen als Prinzenpaar zwei eigene Sitzungen, das gab es so noch nie", erzählt er. Eine bei der Obdachlosenhilfe, eine im Kinderhilfezentrum. Das passe toll zum Motto "Gemeinsam jeck". "Für alle halt", sagen beide und nicken.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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