Widerstand gegen geplante Wohnbebauung im Norden

Volles Haus: Rund 60 Besucher kamen zur Sitzung.
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Thema Nummer 1 sind im Düsseldorfer Norden derzeit die geplanten neuen Wohngebiete. Am 30. Januar wurden die Bezirkspolitiker über die Pläne der Stadt informiert. Die Pläne sind umstritten.

Erwartungsgemäß war das Bürgerinteresse an der Sitzung nach Berichten in den Medien hoch, rund 60 Besucher kamen zur Sitzung. Ob überhaupt, und wenn ja, wie eine Bebauung stattfindet, bleibt Wettbewerbs- und den förmlichen Planverfahren vorbehalten, an denen Bürger und Bezirksvertretung beteiligt sind. Lediglich einem Bebauungsplanvorentwurf für ein 4,8 Hektar großes Gebiet am Wasserwerksweg in Wittlaer stimmten die Bezirkspolitiker zu, der den Bau von rund 100 Wohnungen vorsieht.

Erster Entwurf für Bebauung am Wasserwerksweg vorgestellt
Birthe Meier-Ewert vom Stadtplanungsamt stellte eine erste Entwurfsidee vor, die zweigeschossige Bauten plus Dachgeschoss vorsieht. Die Anbindung des neuen Viertels soll über Ringstraßen vom Wasserwerksweg und von der Bockumer Straße erfolgen. Dies sorgte für Unmut unter den anwesenden Anwohnern. Wilfried Korff, der am Wasserwerksweg wohnt, erklärte unserer Redaktion gegenüber, dass er die heutige Verkehrsanbindung für katastrophal halte. Die Bockumer Straße sei bereits heute zugeparkt und werde obendrein von Pendlern aus Duisburg und Krefeld genutzt. CDU und SPD sahen ebenso Verkehrsprobleme, die CDU schlug eine weitere Zufahrt über den Feldhuhnweg vor. Frau Meier-Ewert teilte mit, dass die Verkehrsbelastung der Bockumer Straße vom Amt für Verkehrsmanagement so nicht gesehen werde. Ratsherr Andreas Auler (CDU) forderte die zeitgleiche Planung von Bebauung und Lösung von Verkehrsfragen. Die geplante Höhe der Bauten sah er wie die Anwohner kritisch.

Weitere Bebauungspläne für den Stadtbezirk 5
Die weiteren Perspektiven der Verwaltung sehen kurzfristig nördlich der Kalkumer Schlossallee, östlich Zur Lindung, Am Mühlenacker und südlich Zeppenheimer Weg eine weitere Bebauung vor. Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass die Einwohnerzahl Düsseldorfs weiter wachsen wird. Für das Jahr 2030 wird derzeit prognostiziert, dass die Bevölkerung Düsseldorfs auf 660.000 von jetzt 635.000 Personen anwachsen wird. Vor diesem Hintergrund ist weiterhin von einem anhaltenden Bedarf an neuem Wohnraum auszugehen. Der Stadtbezirk 5 gehört zu den wenigen Stadtbezirken, die noch über größere Reserveflächen verfügen.

„Erstmals haben wir ein Konzept der Stadt vorliegen“, stellte Bezirksbürgermeister Stefan Golißa fest. Dr. Marianne Hagen (FDP) lehnte jede Flächenversiegelung sowie den Zubau von Frischluftschneisen ab und verwies auf zusätzliche Verkehrsprobleme. Benedict Stieber (CDU) begrüßte, dass mit diesem Konzeptpapier die weitere Urbanisierung des Düsseldorfer Nordens vom Tisch sei. Die Bezirksvertretung konnte das Perspektivenpapier nur zur Kenntnis nehmen. Stimmberechtigt ist der städtische Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Markus Stranzenbach vom Stadtplanungsamt wies darauf hin, dass die weitere Entwicklung der Bebauungspläne ein jahrelanges Verfahren sei, das nicht ohne Bürgerbeteiligung stattfinden werde.

Volles Haus: Rund 60 Besucher kamen zur Sitzung.
Weitere Bebauungpläne.
Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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