Entlastung bei der Bürokratie für Mediziner - Düsseldorfer Notfallausweis

Der Düsseldorfer Notfallausweis wird vorgestellt (l.n.r.): Dr. Martin Neukirchen, Leitender Arzt Palliativmedizin des Universitätklinikums Düsseldorf, Dr. Nadja Ralic, Sprecherin des runden Tisches Palliative Versorgung, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Personal- und Gesundheitsdezernent von Düsseldorf, Dr. Markus Reed, zuständiger leitender Notarzt für die Stadt Düsseldorf und Dr. Martin Zodrow vom Palliative Care Team.
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Eine übersichtliche Zusammenfassung statt seitenlanger Patientenverfügung: Der Düsseldorfer Notfallausweis unterstützt Patienten und Mediziner. 

Wer schon einmal die 112 gewählt hat, weiß: in einer Notfallsituation muss es schnell gehen. Umso wichtiger, dass entscheidende Dokumente wie der Allergiepass für die Sanitäter bereitliegen. Ebenso wie die Patientenverfügung. "Die liegt bei den meisten Menschen fein säuberlich abgeheftet im Aktenschrank. Wenn aber schnell entschieden werden muss, haben wir keine Zeit im Schrank zu suchen. Da zählt jede Sekunde", erklärt Dr. Markus Reed, zuständiger leitender Notarzt für die Stadt Düsseldorf. Die Folge: Nicht immer kann der in der Patientenverfügung niedergeschriebene Wunsch des Patienten berücksichtigt werden.
Doch nun gibt es eine Lösung: Den Düsseldorfer Notfallausweis. Mit einer Größe von 7,4 x 11 Zentimetern passt das knallgelbe Papier in jedes Portmonnaie. "Der neue Notfallausweis wird - wie auch die Patientenverfügung - zusammen mit dem Arzt und (wenn gewünscht) auch Angehörigen ausgefüllt und ist bindend. Er dient als Kurzzusammenfassung des Patientenwillens und gibt den Rettungskräften Rechtssicherheit", erläutert Dr. Martin Neukirchen. Er ist leitender Arzt am Interdisziplinären Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Düsseldorf. Durch seinen Alltag weiß Dr. Neukirchen, dass es für viele Patienten der Palliativstation wichtig ist, dass ihr letzter Wunsch berücksichtigt wird. "Der neue Ausweis ist quasi eine Patientenverfügung light", ergänzt Dr. Neukirchen.
Der Düsseldorfer Notfallausweis ist durch eine Kooperation der Stadt Düsseldorf und dem Runden Tisch Palliative Versorgung entstanden. Als Vorbild diente der Essener Notfallausweis, welcher durchweg positiv bewertet wurde. Bei dem Ausweis handelt es sich nicht um ein bundeseinheitliches Dokument. Es kann somit nicht garantiert werden, dass wenn ein Patient sich in der Behandlung in Neuss befindet, der Düsseldorfer Notfallausweis dort berücksichtigt wird.
Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Personal- und Gesundheitsdezernent, freut sich über die gute Zusammenarbeit der einzelnen Einrichtungen. Es müsse bedacht werden, dass sich konkurrierende Institutionen zusammengesetzt haben, um gemeinsam ein Dokument zu schaffen, welches dem Patienten hilft. "In erster Linie richtet sich der Ausweis im Moment an Palliativpatienten, aber natürlich ist er für jeden interessant, der sich für den Notfall absichern möchte - genau wie bei einer Patientenverfügung", sagt der Gesundheitsdezernet. Der neue Ausweis soll die Patientenverfügung jedoch nicht ersetzten, sondern lediglich übersichtlich zusammenfassen.
Derzeit befindet sich der Düsseldorfer Notfallausweis noch im Testlauf. Ausgestellt wird der Ausweis vorerst auf allen Palliativstationen in Düsseldorf sowie über das Palliative Care Team. Als nächstes soll die Verbreitung über die niedergelassenen Allgemein- und Palliativmediziner im Stadtgebiet folgen.

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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