Zebras gewannen verdient 3:0 gegen RWO

1. Oktober 2010
02:00 Uhr
Schauinsland-Arena, Duisburg
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Die Stimmung im Stadion war besser als je zuvor in dieser Saison.
Das Derby am heutigen Abend zog 20.417 Zuschauer an.
Ca. 2.500 RWO-Anhänger fanden sich in der Gästekurve ein.
Bereits nach dem Anpfiff zeigten die Gegner, dass sie heute nichts zu verschenken hatten und gaben sich äußerst agil.
In der 10. Minute dann die erste Antwort vom Gastgeber. Ivo Grlic nahm den Ball von Baljac entgegen und versuchte es in einem Alleingang. Er setzte einen gezielten Schuss auf das Tor der Oberhausener an. Doch der Ball konnte erfolgreich von Sören Pirson gehalten werden.
Bereits nach den ersten verlaufenen 20 Minuten zeigten die Zebras die ersten Schwächen. Zu große Freiräume und erhebliche Mängel in der Abwehr boten den Oberhausenern viel zu viele Möglichkeiten. Der MSV Duisburg geriet immer wieder ins Schwimmen.
Die Zebras kämpften, gerieten aber zunehmendst unter Druck.
Wo war der MSV, der sich nach Beginn der Saison so optimistisch gegeben hatte?
Doch nach 30 Minuten zeigte sich dann endlich eine bessere Koordination und Ordnung im System der Zebras.
Dann geschah das Unfassbare. In der 41. Minute landete der Ball im Tor der Duisburger. Nach einem Freistoß für die Oberhausener sprang Yelldell im 5-Meter-Raum hoch, versuchte den Ball zu halten, aber dieser entglitt ihm aus seinen Händen, nachdem er von einem Oberhausener angegangen wurde. Der Schiedsrichter pfiff ab und erkannte das Tor für die Oberhausener nicht an. Es hagelte Proteste aus dem Gästeblock, aber die Entscheidung war richtig.
In der 44. Minute dann der lang ersehnte Befreiungsschlag für den MSV Duisburg. Julian Koch spielte zwei Oberhausener aus, spielte den Ball dreist in die Mitte und Stefan Meierhofer nutze die Chance und trifft aus 11 Metern zum 1:0.
Der MSV Duisburg ging mit einer verdienten und hart erkämpften 1:0-Führung in die Halbzeit.
Bisher zeigten die Zebras sich nur halbherzig. Kämperisch war es in der ersten Halbzeit eine magere Vorstellung.
Bereits kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit erkannte man eine deutliche Verbesserung im Spielverlauf der Zebras. Immer und immer wieder griffen sie den Kasten der Oberhausener an.
In der 48. Minute dann ein Eckball für die Zebras. Der Ball kam rüber zu Baljac. Dieser zog diesen in einer Entfernung von knapp 21 Meter ab und Torwart Pirson konnte das schlimmste verhindern. Und die Latte trug den Rest dazu bei und verhinderte die 2:0-Führung für die Zebras. Doch in der 49.Minute dann das zweite Tor für den MSV Duisburg. Nach einem Eckstoß von Trojan lief Meierhofer völlig frei zum Tor und setzte zum Kopfball an. Pirson hatte keine Chance. Der MSV ging verdient in die Führung.
Das Spiel nahm deutlich nun an Tempo zu. Die Zebras wirkten motivierter. Oberhausen versuchte Herr über die Lage zu werden, scheiterte aber kläglich.
In der 58. Minute dann die nächste Torchance für die Zebras. Koch flankte in den Strafraum, Baljak sah den Ball und nahm ihn dankend an, doch setzten den Ball weiter über das Tor hinweg. Immer wieder versuchte RWO den Weg zum Tor der Duisburger einzuschlagen, doch es wollte ihnen bis hierhin einfach nicht gelingen.
In der 75. Minute lief die Duisburger Dreierkette Baljac- Meierhofer – Grlic zum gegnerischen Tor. Doch Ivo Grlic kam nur noch zaghaft mit der Fußspitze an den Ball. Dieser verfehlte das Tor der Oberhausenerauf der rechten Seite.Doch dann in der 82. Minute das Unfassbar! Olcay Sahan lief im Alleingang nach einem Pass von Trojan zum Tor der Oberhausener und setzte den Ball in den Kasten der Gäste. 3:0 für den MSV Duisburg. Die Menge tobte und sangen Lauthals: „Heut´ geht’s uns gut“.
Nach einer anfänglich schwachen Partie und einem starken Abschluß gab sich der MSV Duisburg mal wieder als überlegener Sieger. Es ist keine schlechte Strategie den Gegner erst müde zu spielen und dann zuzuschlagen, wenn die Gegenseite die ersten Ermüdungserscheinungen aufweist.
Zu Beginn enttäuschte die Mannschaft mit ihrem Auftreten, doch zum Schluss hin zeigten sich wieder die Zähne fletschenden Youngsters von ihrer gewohnt energischen Seite.
Der MSV Duisburg gewann verdient 3:0.

MSV:

Yelldell - Koch, Reiche, Bajic, Veigneau - Sukalo, Grlic (88. Soares) - Yilmaz (64. Sahan), Trojan (83. Exslager), Baljak – Maierhofer

Rot-Weiß Oberhausen:

Pirson - Pappas (11. Landers), Reichert, Miletic, Hergesell - Gordon (66. Klinger), Kaya - Petersch, Schmidtgal - Schönfeld (86. Terranova), König

(82.) Schiedsrichter: Christian Leicher (Landshut)

Gelbe Karten: Sukalo – Gordon

Stimmen zum Spiel:

Trojan:

„Oberhausen hat gezeigt, dass sie ganz gut sind und dass sie zu Recht da oben stehen und haben sich schwer getan. Wir wussten in der ersten Halbzeit nicht, wie wir spielen sollten. In der zweiten Halbzeit haben wir uns verbessert, aber trotzdem war auch die zweite Halbzeit schlecht. Dann haben wir in der 50. Minute das 2:0 gemacht und das zeigt dann auch unsere Klasse und unsere Stärke. Das zeigt dann auch, dass wir in solchen Spielen unsere Chancen nutzen und darüber sind wir alle froh. Heute konnten wir besser spielen. Und es ist immer so, wenn der Schiri ein Foul pfeift, dann war es ein Foul. Und wenn es umgekehrt heute gelaufen wäre, dann würde man auch sagen: „OK, er hat´s gepfiffen, dann ist es immer Foul.“ Ich hab es aber nicht gesehen, wenn ich ehrlich bin. Aber es muss im 5-Meter-Raum an der Grenze gewesen sein und da pfeifen die Schiedsrichter immer. Und ich glaube, letzte Woche in Berlin hätten wir auch das 1:0 machen müssen. Das hatten wir gemacht, aber da hatte der Schiri auch gepfiffen. Heute hatten wir in dieser Situation ein bisschen Glück gehabt und waren am Ende letztendlich cleverer und effektiver gewesen und das zählt im Fußball auch. Ich hab es versucht das Tor zu machen. Wenn es am Ende immer 3:0 steht und ich kein Tor geschossen habe, dann bin ich trotzdem zufrieden. Wir haben letzte Woche schlecht gespielt. Haben gegen Berlin verloren und heute wollten wir unbedingt mal wieder gewinnen. Und das gegen einen starken Gegner. Und das haben wir heute geschafft. Ein 3:0 ist, glaube ich, gar nicht so schlecht. Wir haben genug Zeit bis zum nächsten Spiel. Wir werden jetzt viel trainieren und wir freuen uns schon auf Bad Kreuzenach. Berlin ist gar nicht schlecht zu Hause. Und das weiß man auch. Die haben zu Hause schon sehr, sehr viele Vereine geschlagen. Das mit denen war gar nicht so einfach. Und Bielefeld ist zu Hause auch gar nicht so schlecht. Die müssen auch mal gewinnen und auch mal punkten, aber das ist nicht unser Problem. Zu Hause haben wir immer gewonnen und auswärts brauchen wir jetzt auch mal was.“

Koch:

„Ja, das war heute der Ballverlust von Oberhausen. Einer lag am Boden, ich hab die Lücke dann da gesehen, bin da rein gestoßen und er foulte mich. Ich denke mal, das war klar ein Elfmeter gewesen. Und so ein Tor wäre auch schön gewesen. Die Oberhausener waren später auch ganz schön k.o., wir haben gut weiter gespielt, nichts zugelassen und offensichtlich weiter gespielt. Es ist wirklich schön, wenn man 4 Heimspiele hatte und davon vier Siege mit nach Hause bringt. Das Publikum peitscht uns wirklich nach vorne. Wir kamen ein bisschen schwer rein, aber das Tor vor der Halbzeit hat und dann wirklich viel Selbstbewusstsein für die zweite Halbzeit gegeben und in der 49. Minute kam dann das zweite Tor vom Stefan. Und ich denke mal, das entscheidende im Spiel. Oberhausen hat dann nicht mehr viel gemacht, wir haben gut weiter gespielt und mit dem dritten Tor dann alles besiegelt. Wir hatten uns vor genommen wirklich von Anfang an aggressiv dagegen zu halten und vor allem die ersten fünf Minuten Gas zu geben. Es hat anscheinend nicht so geklappt, wie wir es uns vorgestellt haben, aber nach zehn bis fünfzehn Minuten sind wir dann klar besser rein gekommen. Und ich denke schon, dass es ein Foul von den Oberhausener gegen Yelldell war, denn die Oberhausener hatten den Ball. Es war ein klares Foul gegen Yelldell. In der zweiten Halbzeit haben wir dann das Spiel wirklich kontrolliert, auch ruhig aufgebaut und haben den Ball zirkulieren lassen und nicht unnötig her gegeben. Und die Tore wurden gut heraus gespielt. Und die Stimmung war super! 20.000 Zuschauer waren heute hier, habe ich gehört. So viele wie in noch keinem Heimspiel bis jetzt. Es war überragend. Muss ich ehrlich sagen. Wir müssen auswärts natürlich zusehen mal wieder mehr Gas zu geben und zu punkten. Wie die Heimspiele gewinnen und dann mal weiter sehen.“

Yelldell:

„Das war heute mein erstes Derby hier und wir wussten, das Oberhausen eine gute Mannschaft ist. Die haben ein sehr gutes taktisches Verhalten und das haben wir in der ersten Halbzeit gemerkt. Da sind wir nicht so gut ins Spiel herein gekommen und haben dann glücklicherweise kurz vor der Pause dann das 1:0 gemacht. In der Pause haben wir dann gesagt, dass wir uns verbessern müssen und nicht ausruhen dürfen. Und das ist natürlich perfekt gelaufen. Direkt nach der Pause das 2:0 und da denke ich, war das Spiel schon so gut wie entschieden. Ich habe nicht gesehen, wer mich gefoult hat. Ich habe nur gesehen, wie jemand in mich hinein gesprungen ist, so, dass ich den Ball nicht mehr fangen konnte. Mehr kann ich zu der Szene nicht sagen. Das ist heute natürlich das schönste Geburtstagsgeschenk für mich. Drei Punkte und dann noch das Derby. Jetzt machen wir erst einmal Regenation in der Kabine und dann werde ich ganz gemütlich nach Hause gehen und den Abend langsam ausklingen lassen.“

Grlic:

„Ich denke mal, die erste Halbzeit war harte Arbeit. Oberhausen hat gut gespielt. Wir haben versucht dagegen zu halten und in der zweiten Halbzeit haben wir es dann deutlich besser gemacht. Und ich denke mal, wir haben dann zum Schluss verdient gewonnen. Man darf auch nicht vergessen, dass es ein Derby war. In einem Derby zählen andere Gesetze. Und wir hatten noch vom letzten Jahr was gut zu machen. Wir haben nur einen Punkt im letzten Jahr gegen Oberhausen geholt. Wir wollten den Fans heute wieder zurück geben, was wir im letzten Jahr nicht gemacht haben. Und ich denke mal, das haben wir heute auch verdient geschafft. Und ich sage auch, das war ein Foul. Und wenn der Schiedsrichter pfeift, dann gibt es auch nichts zum großartig diskutieren. Jetzt haben wir bis zum nächsten Spiel 18 Tage Zeit. Jetzt haben wir erst einmal ein verlängertes Wochenende, an dem wir uns ein bisschen mit der Familie erholen können. Danach geht es dann ins Trainingslager. Und dann gehts gegen Bielefeld. Ich bin am Wochenende leider unterwegs.“

Sasic:

„Das war heute unser schwierigstes Spiel. Der Gegner ist ganz gut in der ersten Viertelstunde gekommen. Diese war sehr schwierig für uns. Die haben uns fast jeden zweiten Ball weggenommen. Wir wollten Fußball spielen und in der Phase haben wir sehr schlechten Fußball gespielt. Und das war auch sehr schlecht von unserer Seite her. Wir hatten einfach viel zu viele ungezwungene Ballverluste. Von den jungen Spielern her kann man noch denken, das war Nervosität, aber das war ein blöder Erfahrungswert. Das war ein kaputtes Spiel in der ersten Halbzeit. Gott sei Dank sind wir noch in der ersten Halbzeit in Führung gegangen, nach einer Doppelaktion von Julian Koch. Es war eine Kraftleistung von Stefan Meierhofer. Er hat heute 90 Minuten hervorragend gespielt. Und dann war es für die Jungs einfacher. Einfach daran war, dass die Jungs tolle Standardtore geschossen haben. Wir haben über Standards viel diskutiert und gestern noch viel theoretisch und auch praktisch daran gearbeitet. Und dann kommt man gegen so einen Mannschaft in Führung dann ist alles logischerweise einfacher. Und dann die zweite Halbzeit. Ich denke mal, das war nicht nur ein Ergebnis, sondern auch ein schönes Erlebnis. Und dann haben wir heute die magische Zahl von 20.000 Zuschauer geknackt. Das freut mich sehr. Und dafür danke ich fürs kommen. Und das mit Yelldell war eine ganz klare Sache. Das musste abgepfiffen werden. Er hatte Mut an die Bälle zu gehen und ich fordere das auch. Er hat aus meiner Sicht heute auch wieder sehr gut gehalten. Es waren heute tolle Paraden und er hat den Ball aus jedem Winkel heraus geholt.“

Meierhofer:

„Wir haben heute ganz gut gespielt. Die Standardsituationen sind heute auch sehr gut gekommen. Das erste Tor war heute eine sehr gute Aktion vom Julian. Er wollte halt durch gehen, Doppelpass spielen mit mir und dann kommt der Ball in die Mitte, wirft ihn drüber und das 2:0 war natürlich eine hervorragende Flanke vom Filip Trojan. Das war eine super Ecke von ihm. Und ich denke mal, das wir immer besser ins Spiel gefunden haben, von Minute zu Minute und das war wichtig. Ja, und dann muss auch mal der Ball kommen. Filip hat heute gut gespielt, eine super Flanke geschlagen und natürlich ist es dann für mich, wenn das Timing passt, ganz einfach. Ich bin froh, dass der Olcay das dritte Tor gemacht hat, weil ich hatte da gerade einen 65-Meter-Sprint gegen den Gegner hinter mir gehabt und dann hat der Gegner im 16-Meter-Raum mir den Ball gegen meine linke Wade. Also, wenn er das Tor nicht gemacht hätte, dann wäre ich und meine Wade explodiert. Er hat das gut gemacht, er hat das Tor gemacht und das war das Entscheidende. Natürlich müssen ich und die anderen Spieler da mitgehen. Er hat das Tor gemacht und er hat das hervorragend gemacht. Ich muss da mal ein Kompliment aussprechen. Und daran sieht man auch, dass er einer von den Spielern mit den meisten Erfahrungen ist. Vor allem mit seinen 23 Jahren und das hat er gut gemacht. Und wenn der Ball rein kommt, dann muss man das Tor machen, aber es gibt Spieler, die haben schon mal 3-4 Meter vorm Tor gestanden und den Ball verschossen und die haben einen weitaus anderen Marktwert als ich. Ich denke mal, das Tor in der 48. War sehr gut eingespielt und da muss ich ein wahnsinniges Kompliment an Julian Koch machen.“

Autor:

Manuela Ihnle aus Duisburg

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