So kommen Senioren auch nach einer OP wieder rasch auf die Beine

Dr. Marco Michels erklärt Verwaltungsleiter Jürgern Verhorst die Anzeigen auf dem Display. Das Team des Sanitätshauses Hendricks begleitet die Programmierung sachkundig
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„Mein größtes Anliegen ist, dass Senioren so lange wie möglich mobil sind und zu Hause leben können! Dr. Marco Michels, Chefarzt der Geriatrie im Willibrord-Spital, bringt es auf den Punkt: „Die Älteren werden ständig mehr, wir müssen sie mobil halten.

Gelingt das nicht, sind Betreuungssituationen und Heimunterbringung die Folge, wo jemand noch prima in seinem häuslichen Umfeld leben könnte.“ Beispiele liefert er gleich haufenweise: von der Hochbetagten, die mit dem Fahrrad stürzt, weil sie, entgegen ihrer Angewohnheit, die Einkäufe im Korb auf dem Fahrrad zu transportieren, doch die Tasche an den Lenker hängte. Der Schlug um und eine Schulterverletzung war die Folge. Auch der Senior, der mit jenseits der 90 noch gerne fünf Kilometer um den Wisseler See spaziert, derzeit aber nach einer Schenkelhals-OP noch therapiert wird, ist so ein Beispiel. „Wir wollen wieder so fit sein wie vor dem Unfall“ … das sei oft der Anspruch der Senioren, so Dr. Michels, und dabei hilft ein spezielles Trainingsgerät, das hilft, die Mobilität wieder herzustellen.

So früh wie möglich mobilisieren

Durch Schmerzen nach einer Operation oder ungenügend schnelle Mobilisierung nach dem Eingriff komme es häufig zu einseitigen Bewegungsmustern, die später wiederum zu Verschleißerscheinung an den zunächst nicht betroffenen Gelenken führten. Deshalb sei es wichtig, gleich nach der Operation die Synchronität der Bewegungen zu üben und dem Gehirn gar nicht erst falsche Bewegungsmuster zu melden, erläutert der Geriater. „Motomed“ heißt das Zauberwort. Bei diesem Trainingsgerät, das vor einen normalen Stuhl gestellt werden kann, haben die Patienten die Möglichkeit, nach einer Hüftoperation sanfte Beinbewegung zu trainieren.

Indivuelles Trainingsprogramm

Gänzlich ohne eigenen Kraftaufwand bewegen die Pedalen des Gerätes die Beine des Patienten gleichmäßig, wenn der Heilungsprozess fortgeschritten ist, kann man über Einstellungen des Gerätes durchaus auch verschiedene Kraftstufen beim aktiven Treten des Patienten einstellen. Dieses spezielle Gerät kann auch für das Trainieren der Schultergelenke und –muskulatur eingesetzt werden. Je nach Erkrankung und individueller Möglichkeiten, die durch Physiotherapeuten festgestellt und diagnostiziert werden, können verschiedene Funktionen des Trainers aktiviert werden. Je nach Befund ist es auch möglich, „Motomed“ für zu Hause zu verschreiben. Die Anschaffung kostet je, nach Ausstattung, zwischen drei und neuntausend Euro: „Das musst man gut begründen, aber es gibt Patienten, für deren Mobilität das Training auch zu Hause unerlässlich ist“, so Dr. Michels. Diese Investition musste das Willibrordspital diesmal nicht tätigen, weil das Sanitätshaus Hendricks, das mit der Klinik eng zusammenarbeitet, ein „Motomed“ kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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