Vereine in Emmerich
Frauen sind beim Bürgerverein erwünscht

Am Samstag findet auf der "Garmania" das Stiftungsessen des Emmericher Bürgervereins statt. Direktor Paul Münchrath freut sich auf Mitglieder und Freunde des Vereins.
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  • Am Samstag findet auf der "Garmania" das Stiftungsessen des Emmericher Bürgervereins statt. Direktor Paul Münchrath freut sich auf Mitglieder und Freunde des Vereins.
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Nach Corona-Zwangspause findet am Samstag wieder das Stiftungsessen des Emmericher Bürgervereins statt. Im 199. Jahr des Vereins treffen sich die Mitglieder und Freunde auf dem Personenschiff Germania an der Emmericher Rheinpromenade. Als Novum in der Vereinsgeschichte dürfen erstmals auch Frauen an der Veranstaltung teilnehmen. Bisher wurde das Stiftungsjubiläum immer als Herrenessen zelebriert.

Lange Zeit war der Emmericher Bürgerverein eine Männerdomäne. Es wurden zwar regelmäßig Veranstaltungen für die ganze Familie angeboten, aber stimmberechtigt waren nur die Männer. Erst in den letzten Jahren hat sich das gelockert. „Ich finde das Stiftungsfest, diese Kerntradition, sollte für Herren und Damen angeboten werden“ erklärt Direktor Paul Münchrath, „das Herrenessen habe ich jetzt gekippt, es war mir ein Bedürfnis. Ich finde es nicht mehr zeitgemäß, die Frauen da auszuschließen. Es war aber eine Entscheidung des gesamten Vorstands.“ Mittlerweile sind auch mehrere Vorstandsfunktionen durch Damen besetzt.
Bereits 1823 wurde der Bürgerverein in Emmerich gegründet. „Der Zweck des Vereins ist die Förderung des Bürgersinns in Emmerich, durch informative und unterhaltene und kulturelle Veranstaltungen“, erklärt Münchrath, „der Bürgerverein ist durch viele geschichtliche Zeitfenster gegangen, die ähnlich schwierig waren, wie es jetzt ist. Da waren die beiden Weltkriege oder die Spanische Grippe die Millionen Menschenleben forderte. Während der Kriege ruhte der Verein, denn die Söhne der Stadt waren auf den Schlachtfeldern. Doch kurz nach des Zweiten Weltkrieges hat man in den Ruinen gesessen und sich Gedanken über den Fortbestand des Bürgervereins gemacht. Damals wie heute müssen den Leuten Angebote gemacht werden, bei denen sie einfach schöne Stunden verbringen und wo sie intellektuelle, kulturelle und unterhaltende Dinge erleben.“
Der Verein hat heute 170 Mitglieder, leider von der Struktur überaltert – ein Problem, mit dem viele Vereine zurzeit zu kämpfen haben. Dabei bietet der Verein Programm für alle Altersklassen. Wichtig ist im Verein der Karneval, es werden regelmäßig Ausflüge organisiert mit dem Fahrrad oder weiter weg mit dem Bus. Eine Führung durch Rees mit dem Gästeführer Heinz Wellmann und anschließendem Picknick in den Kasematten ist ein Beispiel für eine lokale Tour vor einigen Monaten. Zwei Fahrten nach Köln, eine zu einer Dombesichtigung mit der ehemaligen Dombaumeisterin und eine Exkursion zum Deutschen Zentrum für Luftfahrt standen auch auf dem Terminkalender der Mitglieder.
Im nächsten Jahr stehen zahlreiche Feierlichkeiten zum 200. Jubiläum an. Diese Veranstaltungen sind für die Mitglieder, aber auch für die Emmericher Bevölkerung vorgesehen.
Paul Münchrath ist seit Oktober 2021 Direktor des Emmericher Bürgervereins. Er ist in Frechen geboren, hat Jahrzehnte in Köln gelebt und ist aus beruflichen Gründen und der Liebe wegen an der Niederrhein nach Emmerich gekommen. „Der Bürgerverein hat mich fasziniert, weil er die lange Geschichte hat“, so Münchrath.
Am 22. Oktober 2022 findet um 19.30 Uhr das Stiftungsfest zum 199-jährigen Bestehen des Bürgervereins statt. Bereits eine Stunde vorher wird eine Weinprobe angeboten. Die Emmericher Wirtschaftsförderin Sara Kreipe wird als Gastrednerin dabei sein. Unter dem Motto „Zurück zu den Wurzeln und was sonst so aus dem Wasser springt“ wird ein fünfgängiges Menü gereicht. Der Hauptgang dabei ist Barolo-Braten mit Kartoffeln-Birnen-Gratin, Blumenkohlpüree mit Selleriestroh und karamellisierter Beete. Für Vegetarier wird eine Alternative angeboten. Die Teilnahme an dem Stiftungsfest kostet für Mitglieder 55 €, Nichtmitglieder zahlen 75 €.

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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