Wenn Retter in Gefahr geraten....

Martin Bettray, Franklin Emmerich und Jörg Heimann sind sich einig: Die  Sicherheit der Feuerwehrleute und eine Absicherung der Einsatzstelle sind von größter Wichtigkeit.                   Foto: Caroline Gustedt
  • Martin Bettray, Franklin Emmerich und Jörg Heimann sind sich einig: Die Sicherheit der Feuerwehrleute und eine Absicherung der Einsatzstelle sind von größter Wichtigkeit. Foto: Caroline Gustedt
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Wenn Retter in Gefahr geraten, nehmen ohnehin tragische Situationen einen noch katastrophaleren Verlauf. „Wer recherchiert wird feststellen, dass Rettungsfahrzeuge gar nicht mal selten in Unfälle verwickelt sind, weil Autofahrer in die Rettungsfahrzeuge hineinrasen!“, so die Erfahrung von Jörg Heimann von der Emmericher Feuerwache.

Und damit genau diese Gefahr zukünftig gebannt ist, hat sich Martin Bettray, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Emmerich, entschieden, in Sachen ‚Fahrzeugmarkierung’ als erster im Kreis Kleve neue Wege zu gehen. Wege, die ab 1. Juli EU-weit für LKW vorgeschrieben sind, Wege, die andere Bundesländer schon eher gegangen sind: Neben der in Kürze geforderten Konturenmarkierung für LKW und Anhänger‚glänzen’ die Fahrzeuge der Emmericher Feuerwehr ab jetzt durch zusätzliche Heckmarkierungen. Als „spektakulär und unglaublich“ beschreibt Martin Bettray den Unterschied zur herkömmlichen Optik der Lösch- und Hilfszüge. Franklin Emmerich von der Firma Reflexite, die die Ausstattung der Emmericher Fahrzeuge individuell geplant hat, belegt mit knallharten Zahlen, worauf Bettray mit seinem Team hofft: „ Die Unfallhäufigkeit geht um 44 Prozent zurück, weil diese Spezialfolien über eine Entfernung von 900 Metern reflektieren. Bei herkömmlichen Folien ist bei etwa 150 Metern Schluss mit Leuchten.“. Nach Informationen auf einer Fachmesse in Leipzig haben sich Martin Bettray und seine Kollegen auch in anderen Bundesländern umgesehen und sich für ein Modell entschieden, das in Bremen bereits erfolgreich eingesetzt wird. Alle Neufahrzeuge laufen derzeit schon mit der neuen Ausrüstung vom Band, der bestehende Fuhrpark wird nachgerüstet, soweit die restliche Einsatzzeit des Fahrzeugs den Aufwand von 800 Euro noch rechtfertigt. So teuer ist die Nachrüstung eines Fahrzeugs. Anders als in den Niederlanden, wo die Feuerwehr bundesweit einen einheitlichen Auftritt hat, regeln in Deutschland die Bundesländer die Dinge selbst. EU-weit verbindlich ist aber ab 1. Juli, dass LKW ab 7,5 Tonnen und Anhänger ab 3,5 Tonnen eine Konturenmarkierung im Heckbereich haben müssen, damit sie vom herannahenden Verkehr besser gesehen werden können. Für Martin Bettray aber ist, abseits von Verordnungen und Definitionen, die Absicherung der Einsatzstelle und der Schutz seiner Feuerwehrleute oberstes Gebot.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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