"Sie erhalten hier die modernste Trasse Europas"

Bauamtsleiterin Elke Strede erläutert Bahnchef Dr. Rüdiger Grube, NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla die Pläne für die künftige Unterführung der Bahn am Übergang Haldern. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Hoher Besuch hatte sich am Freitag im kleinen Lindendorf Haldern angekündigt. Bahnchef Dr. Rüdiger Grube, Kanzleramtsminsiter Ronald Pofalla und NRW-Verkehrsminsiter Michael Groschek trafen sich am gesperrten Bahnübergang. Sie waren nicht nur guter Dinge, sondern auch eins in der Sache. Nach der Finanzierungsvereinbarung, die Bund, Land und Bahn geschlossen hatten, besteht Planungssicherheit.

So konnte Ronald Pofalla den Bürgern vor Ort auch gleich versprechen, "dass sie hier die modernste und lärmgeringste Trasse in ganz Europa bekommen." Bauamtsleiterin Elke Strede veranschaulichte anhand eines Planes, wie der Bahnübergang in Haldern künftig verändert werden soll. "Das ist schon eine schöne Lösung, die wir gemeinsam entwickelt haben. Ich gehe auch davon aus, dass es hier eine angenehme Erörterung gibt. Das wird an anderen Stellen sicherlich nicht so sein."
Bahnchef Dr. Rüdiger Grube war sehr angetan von den Erläuterungen. "Sie machen einen sehr konstruktiven und zufriedenen Eindruck. Davon kann man lernen. Was würden sie mir denn mit auf den Weg geben", fragte er Elke Strede. "Dass man einen sehr konstruktiven Planungsprozess verfolgt. Da konnten wir einige ihrer Kollegen zu hinbewegen. Die Kommunen kennen ihr Revier, man sollte sie daher recht frühzeitig in die Planungen einbinden. Wenn wir miteinander reden, geht das immer besser."

Offen sein für andere Lösungen

Stefan Ventzke, Projektleiter für die Betuwe: "Wir mussten hier viele Beteiligte mit ins Boot holen." Emmerichs Bürgermeister Johannes Diks entgegnete: "Man muss auch offen sein für andere Lösungen, das ist sehr wichtig." Rüdiger Mai, Beigeordneter der Stadt Rees, bemerkte dann im evangelischen Gemeindehaus bei der Pressekonferenz: "Das Projekt verfolgt uns schon seit Jahren und die Betroffenheit wächst von Tag zu Tag. Und die Belastungen werden noch zunehmen. Aber wir sind ein riesiges Stück weiter gekommen. Hätte es diese Finanzierungsvereinbarung nicht gegeben, hätten wir 20, im Ernstfall 40 Millionen Euro für die Beseitigung der Brückenbauwerke aufbringen müssen. Das hätte die Kommune gar nicht stemmen können. Daher ist das als Meilenstein anzusehen."

Kommunen sind die Hauptgewinner

In Sachen Betuwe mussten laut Pofalla manch dicke Bretter gebohrt werden. "Wir haben aber immer versucht, einen überparteilichen Konsenz zu finden. Die Kommunen sind die Hauptgewinner, sonst wären sie in eine exestenzielle finanzielle Bedrohung gekommen." Landesverkehrsminister Groschek sah das so: "Es ist ein gutes Ergebnis. Das Land übernimmt das Drittel der Kosten für die Beseitigung der Bahnübergänge. Und die Region wird mit dem neuen RRX gewinnen. Die Verbindungen werden schneller und die Züge pünktlicher sein."
Dr. Rüdiger Grube abschließend: "Lassen sie die Vergangenheit, schauen sie nach vorne. Hier entsteht das Modernste was es auf der Welt gibt. Das trifft für den Lärmschutz und die Leit- und Sicherheitstechnik zu. Hier entsteht ein Stückchen europäische Verkehrsgeschichte."
Und dann ließ er sich noch ein paar Zahlen entlocken. Starten könne man voraussichtlich 2015. Die Bauzeit veranschlagte er mit sieben Jahren, so das 2022 der erste Zug rollen dürfte. "Wir versuchen so schnell wie möglich zu bauen, denn jedes Jahr wird teurer und das wollen wir nicht." Zu guter Letzt machte er Emmerichs Bürgermeister Johannes Diks sogar noch ein Geschenk. "Ich verspreche ihnen", begann er seinen Satz und Diks erwiderte spontan: "Oh, wollen sie mir heute schon zusichern, dass wir wieder einen ICE-Halt bekommen?" Darauf Grube: "Nein, aber wir werden einen ICE auf den Namen Emmerich taufen."

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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