Am 5. November war ihr letzter Arbeitstag - Gudrun Giesick in den Ruhestand verabschiedet
Nach 4.000 Gerichtsverfahren ist Schluss

Gudrun Giesick (links) sichtlich gerührt bei der Verabschiedung durch Bürgermeisterin Imke Heymann. | Foto: Stadt Ennepetal/Adrian
  • Gudrun Giesick (links) sichtlich gerührt bei der Verabschiedung durch Bürgermeisterin Imke Heymann.
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Am 5. November war ihr letzter Arbeitstag: Gudrun Giesick in den Ruhestand verabschiedet Ennepetal. Nach fast 40 Jahren bei der Stadt hat Gudrun Giesick fertig: Am vergangenen Donnerstag hatte sie ihren letzten Arbeitstag.

Sie begann im August 1980 bei der städtischen Jugendpflege und organisierte Ferienspaßaktionen, Freizeiten und kümmerte sich um die städtischen Jugendheime. Als man sie nach zehn Jahren fragte, ob sie nicht die vakante Stelle als Jugendgerichtshelferin übernehmen möchte, griff sie sofort zu.
„Das war genau mein Ding“, so Gudrun Giesick. Seitdem hat sie in mehr als 29 Jahren Generationen von Jugendlichen bei Gerichtsprozessen begleitet.

Kein Schmusekurs

Wer Gudrun Giesick kennt, der weiß, dass sie mit den straffällig gewordenen Jugendlichen keinen Schmusekurs gefahren ist, sie war schon immer eine Freundin von klaren Ansagen. Rund 4.000 Gerichtsverfahren hat die Sozialarbeiterin bis heute begleitet und ist bei den Gerichten und auch bei den Kollegen hochgeschätzt, hat sie doch ein phänomenales Gedächtnis.

Ein Fall ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: Ein 18-jähriger, der sich dem IS angeschlossen hatte und dem vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf der Prozess gemacht wurde. Bis zum Schluss hat er sich hartnäckig geweigert, mit dem Gericht und mit Gudrun Giesick zu sprechen.

Lustige Begebenheit

Aber es gab auch komische Begebenheiten. Ein Jugendlicher, der als Strafe Sozialstunden ableisten musste, entschuldigte sich mit dem Hinweis, bei ihm zu Hause gäbe es einen Stromausfall, der ihn davon abhalten würde, seiner Verpflichtung nachzukommen. Er müsse nämlich die Sauerstoffpumpe des Aquariums ersetzen, in dem er ständig Luft durch einen Strohhalm ins Wasser blase.

„Wir sind sehr traurig, dass Du gehst“, so Bürgermeisterin Imke Heymann bei ihren Abschiedsworten. Dabei hatte sich Gudrun Giesick ursprünglich fünf Jahre bei der Stadt gegeben, danach wollte sie etwas anderes machen. Daraus wurden dann 40 Jahre und jetzt der Ruhestand.

Vositzende der VSG Schwelm

Langweilig wird es der agilen Frau wohl nicht werden: Sie engagiert sich im Heimatverein Voerde und ist Vorsitzende der VSG Schwelm, beides zeitintensive Aufgaben.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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