PCB in Löwenzahn in Ennepetal nachgewiesen
Bürger nutzen Informationsangebot der Kreisverwaltung

In einigen Proben von Löwenzahn wurden in Ennepetal erhöhte PCB-Werte nachgewiesen.   | Foto: Foto: Pixabay
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Rund 70 Bürger haben seit Anfang der Woche das Angebot der Kreisverwaltung genutzt und telefonisch Nachfragen zur vorsorglich ausgesprochenen Verzehrempfehlung für die Ennepetaler Stadteile Oelkinghausen und Büttenberg gestellt. Ansprechpartner für sie waren je nach Thema Mitarbeiter des Fachbereiches Soziales und Gesundheit oder des Umweltamtes.

Hintergund:

Ende vergangener Woche hatte die Kreisverwaltung auf Vorschlag des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV).geraten, Gemüse und Obst aus Nutzgärten in diesen Bereichen vorsorglich und vorübergehend nicht zu essen. Grundlage dafür sind erhöhte Werte von PCB, die in Löwenzahnproben nachgewiesen worden sind.

"Dieser Aufruf führt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern verständlicherweise zu Fragen und wir nehmen die Sorgen ernst. Niemand sollte bei aller Verunsicherung aber aus den Augen verlieren, wie sich der Stand der Untersuchungen und Erkenntnisse aktuell darstellt", betont die Kreisverwaltung.

Erhöhte Werte an sechs Stellen

Sie erinnert vor allem an Folgendes: Bisher liegen die Ergebnisse von acht Löwenzahn Proben vor. An sechs Stellen wurde der so genannte Hintergrundwert für PCB überschritten. An einer Stelle um das rund siebenfache, an anderen um das fünf-, vier- und dreifache. All diese Punkte liegen im Gewerbegebiet Oelkinghausen. Der im Norden des Ortsteils Büttenberg gefundene Wert liegt nahe am Hintergrundwert, zwei weitere Löwenzahnproben im Osten waren unauffällig.

"Diesen erhöhten Werten müssen wir natürlich nachgehen. Dies machen wir. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit mit dem LANUV sowie der Stadt Ennepetal", erläutert die Kreisverwaltung. Entschieden wurde, in den Stadteilen Oelkinghausen und Büttenberg Grünkohlpflanzen zu verteilen. Sie werden, so die Aussage des begutachtenden LANUVs, eine abschließende Bewertung der PCB Belastungen erlauben.

Mögliche Gefährdung

"An dieser Stelle kollidieren allerdings auch Ernte- und Auswertungszeit. Während das heimische Gemüse und Obst jetzt und in den nächsten Wochen gegessen wird, werden wir auf die ´Grünkohl-Ergebnisse´ bis Frühjahr 2020 warten müssen", so die Kreisverwaltung. Nicht warten wollten die Verantwortlichen aber mit einer vorsorglichen Warnung auf eine mögliche Gefährdung. "Wir können den Bürgerinnen und Bürgern ja nicht in einigen Monaten sagen, ´hätten Sie das mal besser nicht gegessen´".

Deutlich schneller, nämlich im Oktober, erwartet die Kreisverwaltung die Ergebnisse von Bodenproben. Diese nimmt das LANUV in dieser Woche an zwölf Stellen. Zudem standen und stehen im Gewerbegebiet Oelkinghausen weitere Emissionsmessungen auf dem Programm.

Bodenproben und Messungen

"Die mit den Bodenproben und Messungen verbundenen Ergebnisse werden es uns möglich machen, die Lage vollständiger zu beurteilen. Viele der uns aktuell gestellten Fragen lassen sich tatsächlich auch erst dann verlässlich beantworten. Hier ist Geduld gefordert", so die Kreisverwaltung. Gleichzeitig stellt sie klar: "Selbstverständlich werden wir die Öffentlichkeit bei diesem Thema auf dem Laufenden halten."

Die Kreisverwaltung wiederholt den Aufruf an die Bürger sich zu melden, wenn im genannten Bereich erneut weißliche Partikelniederschläge festzustellen sind. Diese waren der Auslöser der vom Ennepe-Ruhr-Kreis eingeleiteten Untersuchungen. Hinweise auf Partikel nimmt die Stadt Ennepetal unter der Telefonnummer 02333/979 0 entgegen.

Bürger, die Fragen zu den Verzehrsempfehlungen oder gesundheitlichen Aspekten haben, können sich direkt an die Kreisverwaltung wenden. Erster Wahl sind dabei die Mitarbeiterinnen der Telefonzentrale (02336/93 0). Sie verbinden dann je nach Fragestellung mit den Ansprechpartnern in Umweltamt und Fachbereich Soziales und Gesundheit.

In einigen Proben von Löwenzahn wurden in Ennepetal erhöhte PCB-Werte nachgewiesen.   | Foto: Foto: Pixabay
In diesem Gebiet in Ennepetal sollte vorsorglich auf den Verzehr von Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten verzichtet werden.  | Foto: Grafik: EN-Kreis
Autor:

Nina Sikora aus Essen

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