Junge Kunst im THG

Beeindruckende, große Kunstwerke, die den berühmten Künstler-Vorbildern nahe kommen: Pechstein und van Gogh, Hodler und Gauguin ... Wenn der Projektkurs Kunst des Theodor-Heuss-Gymnasiums am Montag, 2. Juli, 19.30 Uhr seine Werke in der Mensa der Schule präsentiert, dann gibt es tolle Kunst zu sehen. Auch eigene Werke entwickelten die Elftklässler.

Aber was ist eigentlich ein Projektkurs? „Das ist ein neues Unterrichtsangebot an den Gymnasien in NRW. Zum ersten Mal haben Schüler der Jahrgangsstufe 11 die Möglichkeit, ein ganzes Schuljahr lang frei und nach gemeinsam entwickelten Konzepten Themen zu bearbeiten und eigenständige Werke zu entwerfen und zu realisieren“, erklärt Kunstlehrer Claus Bedbur, der den Kurs leitet.
Durch eine Kooperation mit dem Folkwang Museum kamen seine sechs Projektkurs-Teilnehmer zunächst in Berührung mit besagten großen Künstlern. „Dank der Kooperation mit dem Museum in Essen konnten die jungen Künstler sich mit bekannten Werken der Sammlung auseinandersetzen und das Angebot professioneller Unterstützung durch das Museum nutzen. Bilder von van Gogh, Gauguin, Pechstein, Hodler, Munch und Picasso bilden so den Ausgangspunkt einer abwechslungsreichen Ausstellung“, verspricht Bedbur.
Letzte Hand an ihre Kunstwerke legen beim Besuch des Kettwig Kuriers noch Samira und Tessa an. Samiras Ausgangspunkt war der „Frühling“ von Hodler - ihr Werk zeigt Schattenrisse zweier Senioren, die im Altersheim eine Liaison begonnen haben - darüber will sie Jugendbilder arbeiten. „Das Thema Partnerschaft als Grundthema aller eigenen Werke hat sich im Laufe des Jahres herausgebildet“, schildert Bedbur.
Tessa arbeitet mit Spachtel, Besen und Wachs. „Schwesterherz“ soll ihr Werk betitelt werden, aber weil ihr gerade etwas nicht gelungen ist, sagt sie: „Wachsfigur!“ Dabei sieht es gut aus, was unter ihren Händen entsteht...
Aber warum wählt man einen Projektkurs Kunst? „Weil man sich künstlerisch ausleben kann“, sagt Juliane wohlerzogen. „Weil man Interesse an Kunst hat, das kann manchmal sehr schön sein“, ergänzt Samira. „Na, und weil es auch eine Facharbeit ersetzt“, wird Tessa realistisch. Zur Auswahl standen auch Projektkurse in Biologie „da kann man Bienen beim Fliegen zusehen“ und in Geschichte, „aber da geht es um die Kettwiger Geschichte“.
Deshalb also Kunst! Und warum sind dann nur sechs Teilnehmer im Projektkurs? „Weil es zwar der interessanteste Kurs ist, aber definitiv auch der, der die meiste Arbeit macht.“ Aha. Sie empfehlen ihn trotzdem weiter!
Künstler werden, das können sich die sechs Bald-Zwölftklässler kaum vorstellen. „Vielleicht etwas in Richtung Grafikdesign“, sagt René. „Ich möchte Regisseur werden“, sagt Henrik, der passenderweise für die Ausstellung am Montag einen Zeichentrickfilm á la Picasso erstellt hat... „Sowas wie Mediendesign“, schwebt Lukas vor. Samira, die schon TV-Sendungen moderiert, denkt eher an Journalismus. Und Künstler werden wollen auch Tessa und Juliane sicher nicht.
Erstaunlich, denn die Ergebnisse der jungen Projektkurs-Künstler sind absolut sehenswert. Davon kann sich am Montagabend jeder überzeugen. Die Ausstellungseröffnung ist offen für alle, die jetzt neugierig geworden sind, auf junge Kunst ...

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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