Internet geht doch immer...?
Von Corona keine Spur - schöne, heile Online-Welt?

Sabrina Röder aus Kettwig mit Familienhund Shorty.
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  • Sabrina Röder aus Kettwig mit Familienhund Shorty.
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Ganz so könne man das nicht sagen, findet Sabrina Röder. Die Kettwigerin arbeitet seit einigen Jahren erfolgreich als „Influencerin“ – in erster Linie auf Instagram. Ihre mittlerweile 116.000 Follower nimmt sie Tag für Tag mit durch ihren Alltag und hat dabei den einen oder anderen Produkttipp für sie zur Hand. Das hört sich erst einmal „krisensicher“ an… Warum sich für sie trotzdem einiges geändert hat, das hat Sabrina Röder dem Stadtspiegel erzählt!

Der Internet-Handel hat seinen Umsatz in der Corona-Krise noch einmal deutlich steigern können. Der Online- und Versandhandel ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes klarer Gewinner der Corona-Krise. Eine Steigerung um 22,9 Prozent konnte allein im August gegenüber dem Vorjahresmonat erzielt werden. Schöne heile Online-Welt? Wer sollte diese Frage besser beantworten können als jemand, der im Internet sein Geld verdient.

Wir sind eingeladen bei einer Frau, die seit mittlerweile über zwei Jahren einem Beruf nachgeht, den viele Anfangs für „irgendwas mit Grippe“ halten. „Ja – das stimmt“, Sabrina Röder muss lachen. „Influencer – da ist der Weg zur Influenza ja nicht weit!“ Auf ihrer Instagram-Seite (_fashionsabs) bekommt man nicht nur einen Einblick in Sabrinas Alltag, sondern auch noch Anregungen und Tipps aus ganz unterschiedlichen Bereichen. „Meine Schwerpunkte sind sicherlich Mode, Interieur und Einrichtung – aber auch ganz einfache Dinge, die sich aus meinem Alltag ergeben. Das kann dann auch mal eine Kochanleitung für Hühnersuppe oder Bruchschokolade sein. Und auch tierische Tipps rund um unseren Familienhund Shorty dürfen nicht fehlen- thematisch also sehr abwechslungsreich! Ich bin bis heute immer wieder überrascht, was meine Community so alles interessiert.“
Ihre Community – das sind zu 89 Prozent Frauen, die Sabrina nicht nur zuschauen, sondern auch ganz konkret mit ihr in Kontakt treten möchten. „Gerade nach Fashion Hauls (Bezeichnung für die Präsentation aktueller Mode) kommen viele Fragen zu Größen allgemein, meiner eigenen Größe oder dem Material. Ich versuche immer alle möglichst schnell oder aber zumindest noch am gleichen Tag zu beantworten!“

Fast wie eine Freundin!

Das schafft Nähe… fast wie bei einer Freundin. In erster Linie liegt das an Sabrinas Art. „Ich versuche nicht irgendetwas darzustellen oder vorzuspielen. Ich bin eben so wie ich bin – und ich glaube, das merkt man! Ich bin eben nicht mehr Mitte 20, ernähre mich primär von Fitness-Shakes und trage Kleidergröße 34. Ich bin Mutter eines Teenagers, habe einen Ehemann, der einem ‚normalen‘ Beruf nachgeht und einen im positiven Sinne verrückten Hund!“
Aus dieser sympathischen Normalität heraus jeden Tag aufs Neue für interessanten „Content“ zu sorgen ist nicht immer einfach. „Und das wird durch Corona auch nicht einfacher… Ich habe ganz bewusst entschieden, mich zurückzuhalten, was das Thema Corona betrifft. Irgendwie passt es für mich nicht, dieses Thema für Instagram zu nutzen. Ich weiß, dass meine Community meine Worte ernst nimmt - eine große Verantwortung! Wenn ich jetzt sehe, wie viele Schneebilder beispielsweise aus dem Sauerland gepostet werden, dann verstehe ich das nicht. Wir sollten doch jetzt nicht nur an uns denken, oder?“

"Nicht jeder möchte unbedingt 40 Euro für eine Kerze ausgeben!"

Auch wenn ihre Arbeit durch Corona nicht wirklich bedroht ist, kann Sabrina die Pandemie doch nicht ganz ausblenden. „Homeoffice ist für mich natürlich kein Problem, sondern Alltag! Trotzdem gehört Corona zu meinem Leben zurzeit genauso dazu, wie bei allen anderen Menschen auch - mein Sohn kann nicht in die Schule gehen, wir können unserer Familie nicht so nah sein, wie wir das gerne möchten – Weihnachten, Silvester, mein Geburtstag…alles ganz anders als sonst! Und wenn ich meiner Community verschiedenste Produkte vorstelle, dann schaue ich noch genauer hin! Generell stelle ich ausschließlich Dinge vor, hinter denen ich 100-prozentig stehe. Und ich weiß natürlich, dass nicht jeder unbedingt 40 Euro für eine Kerze ausgibt. Obwohl sie es wirklich wert ist! Aber Corona ist für viele auch eine finanzielle Katastrophe – das sollte man nicht vergessen!“

Ob sie seit dem Ausbruch der Corona Pandemie eine Veränderung im Kaufverhalten festgestellt oder weniger Angebote von Firmen bekommen hat, möchten wir noch wissen. „Zu Beginn hatte ich schon den Eindruck, dass auch meine Community etwas zögerlicher reagiert hat. Ich denke, das war der großen Ungewissheit geschuldet. Mittlerweile hat sich alles wieder eingespielt! Meine Kollegen und ich konnten prinzipiell unseren Beruf genauso weiter ausüben… dafür bin ich sehr dankbar – nicht jeder hat so viel Glück!“ Und wie lange möchte sie den Beruf des Influencers noch ausüben? „Ich hab‘ kein Verfallsdatum…“, lacht Sabrina. „Solange ich so viel Spaß an meiner Arbeit habe, bleibe ich am Ball! Aber wer weiß schon ganz genau, was die Zukunft so bringt…“

Sabrina Röder aus Kettwig mit Familienhund Shorty.
Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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