Erfolgreiche Schatzsuche

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Für Kunsthistoriker mit Vorliebe fürs christliche Mittelalter ist die Schatzkammer St. Ludgerus ein Muss. Ist hier doch einer der bedeutendsten Kirchenschätze Deutschlands untergebracht. Auch Familien kommen voll auf ihre Kosten, denn die kleine aber feine Sammlung überrascht mit einer Vielzahl unterschiedlicher Schätze, die zum Teil uralt sind - Goldglänzendes mit reichlich Edelsteinen Verziertes inklusive.

Die Schatzkammer St. Ludgerus ist etwas ganz Besonderes! Seit 1979 werden hier rund 90 Kunstwerke aus dem einst umfangreichen Schatz der ehemaligen Benediktinerabtei der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Viele der gezeigten Stücke sind einmalig in ihrer Art und wahre Stars ihrer Szene. So wie das Werdener Kruzifix, das älteste erhaltene großformatige Bronzekruzifix der Christenheit. In der Schatzkammer lagern u.a. auch die Reliquien des heiligen Liudgers wie der bekannte Schrein.
Die moderne Präsentation der Kunststücke lädt zum Entdecken und Erforschen ein, breite Absperrungen gibt es hier nicht. Natürlich sind die wertvollsten Kostbarkeiten in Vitrinen untergebracht, aber auch diese sind frei zugänglich und ihr Inhalt von allen Seiten betrachtbar. Man fühlt sich als Besucher willkommen und ist eingeladen, die zwei Ebenen der Sammlung ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Dass man dabei eine Zeitreise ins Mittelalter unternimmt, geschieht ganz automatisch...
„Es gibt nichts Vergleichbares. Die Mischung und die Besonderheit der Objekte in Werden ist einzigartig“, unterstreicht Dr. Brigitta Falk, die seit neuen Jahren wissenschaftliche Leiterin der Werdener Schatzkammer ist, die Bedeutsamkeit der Sammlung. Die außergewöhnlichen Kunstwerke haben auch Kunsthistorikerin Andrea Wegener in ihren Bann gezogen. Die Werdenerin arbeitet seit knapp drei Jahren in der Schatzkammer und hat sogar ihre Magisterarbeit über eines der Objekte, dem Kelch des heiligen Liudger, geschrieben.
Im Gespräch mit den beiden Expertinnen wird schnell klar, wie sehr sie jedes einzelne Exponat schätzen und wie wichtig ihnen die Verbreitung der Werdener Geschichte anhand dieser Schätze ist.
Ganz gezielt versucht man, auch den Nachwuchs für die Histore zu begeistern. So beteiligte sich das Team der Schatzkammer, zu dem neben zwölf Führern auch viele Ehrenamtliche gehören, im vergangenen Jahr zum ersten Mal an der Ferienspatz-Aktion der Stadt. Die angebotenen Familienführungen kamen ausgesprochen gut an und werden in diesem Jahr wiederholt.
Für Familien bietet sich aber auch die öffentliche Führung durch Basilika und Schatzkammer an jedem ersten Sonntag im Monat an.
„Unsere Führer versuchen, auf anwesende Kinder immer besonders einzugehen. Schließlich sollen ja alle Beteiligten Spaß haben“, erklärt Andrea Wegener, die die Führungen organisiert.
Auch individuelle Führungen außerhalb der normalen Öffnungszeiten sind für Gruppen möglich. Und wer ganz viele Schätze auf einen Schlag bewundern möchte, der sollte die Kombiführung durch die Schatzkammern in Werden und des Essener Doms machen.
Für selbstständige Erkundungen ist die Schatzkammer dienstags bis sonntags von 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Darüber hinaus finden besondere Führungen zum „Tag des Museums“, zum „Tag des offenen Denkmals“ und während der Weihnachtszeit statt.

Dr. Brigitta Falk (rechts) und Andrea Wegener sind für die wissenschaftliche Betreuung der Schatzkammer verantwortlich.
Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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