Drei Fragen an K.S. Elias
Folkwang-Alumnus: Nominierung für Oscar und Deutschen Filmpreis

Prof. Karim Sebastian Elias hat die Musik für den Dokumentarfim „Of Fathers and Sons“ geschrieben. Der Film gewann 30 Preise in verschiedenen Kategorien, unter anderem eine Nominierung für den Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ und auch eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis. | Foto: Folkwang/Amelie Lossier
  • Prof. Karim Sebastian Elias hat die Musik für den Dokumentarfim „Of Fathers and Sons“ geschrieben. Der Film gewann 30 Preise in verschiedenen Kategorien, unter anderem eine Nominierung für den Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ und auch eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis.
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Filmkomponist und Folkwang-Alumnus Prof. Karim Sebastian Elias besuchte anlässlich des bundesweiten Filmstarts von „Of Fathers and Sons“ die Folkwang-Universität der Künste in Werden.

Er ist ein vielfach ausgezeichneter Filmkomponist, schrieb die Musik für über 100 Kinofilme, Fernsehfilme, Dokumentationen und über 400 Serienfolgen. Von Orchester bis Contemporary: Elektro, Hip-Hop, Dance, Pop, Rock, Elektroswing. In diesem Jahr hat Karim Sebastian Elias mit seiner Arbeit am Dokumentarfim „Of Fathers and Sons“ (Regie Talal Derki) den Olymp erreicht: Der Film gewann 30 Preise in verschiedenen Kategorien, unter anderem eine Nominierung für den Oscar in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ und auch eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis.
Der syrische Regisseur Talal Derki dokumentiert in „Of Fathers and Sons“ die Geschichte zweier Brüder in seinem Heimatland, die in einem islamistischen Umfeld aufwachsen, und begleitet sie mit der Kamera über zwei Jahre hinweg. Folkwang-Alumnus Prof. Karim Sebastian Elias komponierte den Soundtrack zum Film, der aktuell in den bundesdeutschen Kinos angelaufen ist.
Die Arbeit an diesem Film war für Elias ein besonders spannender Prozess:
„Für ‚Of Fathers and Sons’ habe ich viele Aufnahmen realisiert. Vom Streichquartett über Saiteninstrumente wie Gitarren, Oud und präpariertem Klavier bis hin zum Gesang. Aber alle Instrumente wurden von mir nachträglich derart prozessiert, dass die ursprünglichen Klangeigenschaften kaum wiederzuerkennen sind. Hierbei wollten wir, der Regisseur Talal Derki, die Editorin Anne Fabini und ich, vermeiden, Ethno-Instrumenten-Klischees zu bedienen. Uns war es wichtig, einen eigensinnigen Klang zu kreieren. Meine Kompositionen sind ausschließlich bei den Kindern, die durch diesen furchtbaren Krieg instrumentalisiert werden.“
Elias studierte von 1992 bis 1998 Jazz an Folkwang. Er komponiert und produziert als Filmkomponist, seit 2013 ist er Professor für „Komposition und Arrangement für Medien“ im Master Studiengang Filmmusik an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.

Anlässlich des bundesweiten Kinostarts von „Of Fathers and Sons“ besuchte Karim Sebastian Elias auch seine Alma Mater in Werden. Im Gespräch mit dem Dezernat Kommunikation & Medien machte er mit bei „Drei Fragen an…“

1. Was war für Sie persönlich der wichtigste oder schönste Moment Ihrer Folkwangzeit?
Das Interaktive, Interdisziplinäre zwischen den Studiengängen war es. Der Austausch mit Studierenden aus anderen Disziplinen wie Tanz und Schauspiel und deren Themen war sehr inspirierend.

2. Ist Kunst- und Musikausbildung relevant für die Entwicklung unserer Gesellschaft?
Sie wird immer relevanter. Durch disruptive Entwicklungen in der Gesellschaft gewinnen kreative Perspektiven zunehmend an Bedeutung. Aber wir müssen als Kunsthochschulen auch aufpassen, dass wir den Anschluss an die Realitäten nicht verlieren, zum Beispiel an AI (Artificial Intelligence, Anm. d. Red.). Und wir sollten Antworten auf aktuell brennende Fragen finden, wie zum Beispiel das veränderte Medienverhalten von Jugendlichen. Den 14-Jährigen YouTube-Konsumenten müssen wir auch erreichen und die Kunst zu ihm bringen. Ja, wir haben einen gesellschafts- und kulturpolitischen Bildungsauftrag – und eine große Verantwortung in der Aufgabe, junge Menschen für die Kunst auszubilden.

3. Was möchten Sie den Studenten mit auf den Weg geben? Einen Tipp des erfolgreichen Musikers und Folkwang-Alumnus an die aktuelle Generation an der Folkwang Universität?
Kommunikation ist alles! Ein starkes Ego ist wichtig für Künstlerinnen und Künstler, aber Studierende müssen auch schauen, was um sie herum ist, wie der Markt aussieht. Viel in Veranstaltungen gehen, mit anderen kommunizieren, sich austauschen und so den eigenen Horizont erweitern. Und vor allem das, was man tut, absolut zu wollen und sich dem mit Leib und Seele zu verschreiben. Tag und Nacht.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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