Die perfekte Lösung? Auf dem Kutel-Gelände soll ein Flüchtlingsdorf gebaut werden

Früher konnten hier Kinder sehen, wie die Milch in die Flasche kommt. Bald könnte auf dem ehemaligen Kutel-Gelände an der Hammer Straße ein autarkes Dorf für über 800 Flüchtlinge stehen.
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  • Früher konnten hier Kinder sehen, wie die Milch in die Flasche kommt. Bald könnte auf dem ehemaligen Kutel-Gelände an der Hammer Straße ein autarkes Dorf für über 800 Flüchtlinge stehen.
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Das Land NRW hat ein Problem: zurzeit kann es nur zwei Erstaufnahmelager für Flüchtlinge vorweisen - eins in Dortmund und eins in Bielefeld. Dass sich der Rat der Stadt Essen jetzt mit großer Mehrheit für ein drittes ausgesprochen hat, dürfte in den entsprechenden Kreisen für Erleichterung sorgen, denn der Bedarf ist groß und steigt weiter...

Machen wir uns nichts vor: die politische Situation in den Krisengebietet dieser Welt ist mehr als schwierig. Terroristen schlachten Menschen ab, verbreiten Angst und Schrecken. Oft bleibt den betroffenen Zivilisten nur die Flucht...
Auch nach Essen werden viele Flüchtlinge in den nächsten Wochen und Monaten kommen, Hilfe suchend. Alles spricht dafür, dass auf dem Gelände des ehemaligen Milchhofs Kutel an der Hammer Straße in Fischlaken ein ganzes Flüchtlingsdorf gebaut wird. Der Plan sieht dabei zehn zweigeschossige Containerbauten für jeweils ca. 80 Menschen vor. Darüber hinaus sollen Peripheriegebäude entstehen, in denen dann u.a. die Bereiche Beratung, Kleidung, Wäsche, aber auch ärztliche Betreuung und das Bundesamt untergebracht werden. Zum Toben soll es einen Bolzplatz geben. Für den Kettwiger Ratsherrn Guntmar Kipphardt ist Kutel die perfekte Lösung:
„Hier könnten an einem Ort über 800 Menschen übergangsweise aufgenommen werden. Die Stadt würde die Baukosten in geschätzer Höhe von 22 Millionen Euro übernehmen und dann die Unterkünfte für festgelegte 20 Jahre ans Land vermieten. Unterm Strich ist diese Lösung viel preiswerter als zum Beispiel an mehreren Stellen Unterkünfte zu bauen und dann auch noch zu betreiben.
Auch die Anzahl der Flüchtlinge würde auf die Gesamtsumme angerechnet werden. Dabei möchte ich nochmal unterstreichen, dass wir hier von einem Übergangsheim reden. Die Menschen würden maximal drei Monate in Fischlaken bleiben und dann in Wohnungen untergebracht werden. Und nicht wie in ‚normalen‘ Heimen üblich, dauerhaft dort wohnen. Das ist für mich Integration! Und relativiert die abgelegene Lage des Kutel-Areals ganz erheblich.“ Auch die Finanzierung scheint kein Problem darzustellen, immerhin hatte die Stadt rund 80 Millionen Euro für den geplanten und dann doch nicht realisierten Messe-Ausbau zusammengezogen, das Flüchtlingsdorf würde „nur“ ein Viertel davon kosten.
Jetzt liegt es am Land. Wenn dort die Pläne schnell durchgewunken werden (und das ist sehr wahrscheinlich), könnten schon Ende nächsten Jahres über 800 Flüchtlinge ihre Kriegsbilder auf den sattgrünen Wiesen der Fischlaker Höhen verblassen lassen.
Die perfekte Lösung?
Übrigens: Die möglichen Standorte an der Ruhrtalstraße in Werden Am Staadt und an der Wallneyer Straße in Schuir sind endgültig vom Tisch.

Früher konnten hier Kinder sehen, wie die Milch in die Flasche kommt. Bald könnte auf dem ehemaligen Kutel-Gelände an der Hammer Straße ein autarkes Dorf für über 800 Flüchtlinge stehen.
Der Kettwiger Guntmar Kipphardt ist Ratsherr der Stadt Essen.
Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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