Auf dem Weg zum Breitensport? - „Golf kann eigentlich jeder spielen!“

Golf? Von den meisten Menschen als „Opa-Sport“ abgestempelt: kompliziert, teuer und eher beschaulich (bis langweilig). Aber: Ist dieses Vorurteil wirklich noch zeitgemäß? Wenn man keine Ahnung hat, dann sollte man zumindest wissen, wen man fragen kann! Die Golfmannschaft vom Gymnasium Werden brachte sehr geduldig Licht ins Dunkle.

Die fischgebackenen Landesmeister der Schulen in Nordrhein Westfalen Julius Brauer (13), Julius Seifert(13), Florian Kiessling (10) und Jonas Baumgartner (11) waren sich natürlich einig: Von wegen Opa-Sport!
Dass sie vom Golf begeistert sind, erkennt selbst der Laie bereits nach den ersten Sätzen - gespickt mit Fachvokabular: „Tee, Bunker, Green, Fairway, Par, Handicap...“ - okay, jetzt mal für Golf-Anfänger.

Tee, Bunker, Green, Fairway...

Angefangen mit dem Golfspielen haben alle vier sehr früh - meist von den Eltern oder von den Nachbarn mitgenommen. „Bei der Platzreife musste meine Mutter mir die Fragen noch vorlesen“, erzählt Julius Brauer. „Ich ging zwar schon in die Schule - aber alles lesen...“
Die Zeiten sind lange vorbei - der Golfsport und alles, was dazu gehört sind in Fleisch und Blut übergegangen. „Es gehört halt eine ganze Menge mehr dazu. Da wäre zum Beispiel die Kleidung. Das Oberteil sollte einen Kragen haben - ein Polohemd bespielsweise. Keine Jeans oder kurze Hosen - bei Jugendlichen geht das noch - aber ansonsten möglichst nicht. Das Hemd gehört in die Hose, die idealerweise einen Gürtel hat. Und die Schuhe nicht zu vergessen. Die müssen besondere Softspikes haben, damit der Rasen nicht zerstört wird.“ Gutes Stichwort: der Rasen. Eine ganze Gärtner-Truppe - die sogenannten Green-Keeper - kümmert sich in ihrem Heimatverein , dem Golfclub Hösel, um die Grünfläche. Unterschiedlichste Bereiche wie der Abschlag (von hier aus wird der Ball geschlagen), das Fairway (Bereich zwischen Abschlag und Grün), das Grün (der Zielbereich) oder das Rough (Bereiche zwischen den Spielbahnen, die nur selten gemäht werden und über dementsprechend hohen Bewuchs verfügen) brauchen ein variable Betreuung. Das ist natürlich nicht gerade mit geringen Unterhaltskosten verbunden - erklärt sich so der recht respektable Mitgliedsbeitrag eines Golfclubs? Für Jugendliche und Kinder gibt es allerdings in beinah jedem Club Sonderregelungen. „Jeder Verein hat natürlich Interesse daran, den Nachwuchs an sich zu binden“, weiß Susanne Söllner, Sportlehrerin am Gymnasium Werden und Betreuerin der eigenen Golf-Mannschaft. „Sehr niedrige Beiträge und eine anfangs gestellt Grundausrüstungen können es jedem Kind möglich machen, das Golfspielen auszuprobieren. Erst dann wird es teurer.“ Heißt im Klartext: Für die verschiedensten Schläger (Hölzer, Eisen und Putter - 14 davon darf man bei einem Turnier mit auf den Platz nehmen) muss am um die 100 Euro rechnen - nach Oben sind keine Grenzen gesetzt. Und auch die Bälle sind mit ein bis sieben Euro nicht gerade ein Schnäppchen. „Leider gehen auch immer recht viele Bälle verloren - in den Gebüschen um den Platz begeben wir uns immer mal wieder auf die Suche“, grinst Florian Kiessling.

Golfsport öffnet sich

Und doch: Der Golfsport öffnet sich - möchte raus aus der reinen Elite-Opa-Ecke und setzt vermehrt auf die Jugend. Und einiges beginnt sich zu ändern. „Es gibt jetzt beispielsweise auch bunte Bälle, mit denen man offiziell spielen darf. Auch Bälle, die explodieren oder Geräusche machen - natürlich nicht für Turniere - aber es macht Spaß. Oder eine ganze Modelinie für Golf, die sehr bunte und schrille Hosen anbietet.“ Alles Dinge, die natürlich in erster Linie junge Leute ansprechen - und für den Sport begeistern können!
Die vier Nachwuchsspieler vom Gymnasium Werden jedenfalls muss man nicht mehr überzeugen - die sind sich sicher: Golfspielen - das ist eigentlich was für jeden!

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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