Mit einem weinenden Auge

Schulleiterin Heike Freitag verlässt nach neun Jahren die Grundschule an der Jacobsallee

„Du geht’s aber nicht an eine andere Schule, zu anderen Kindern?“ Diese Frage muss sich Heike Freitag, seit Januar 2002 Schulleiterin der Grundschule an der Jacobsallee, in den letzten Tagen häufig stellen lassen und kann eine beruhigende Antwort geben. Nicht eine andere Schule hat sie zu ihrem überraschenden Weggang bewogen, sondern die Position als Schulrätin in Duisburg. „Ich wollte gerne noch einmal eine neuer Herausforderung annehmen, ich bin ja bereits seit vier Jahren neben meiner Schulleiterposition im Essener Kompetenzteam und da beispielsweise für Lehrerfortbildungen zuständig, kenne also auch andere Systeme“, begründet sie den Schritt der von Eltern und Schülern mit viel Traurigkeit aufgenommen wurde.
Auch in Duisburg war die ursprünglich aus Hamm stammende Pädagogin schon mal für sieben Jahre als Fachleiterin in der Lehrerausbildung im Studienseminar tätig. In ihrer neuen Position wird sie als Dienst- und Fachaufsicht mit einem festen Bezirk für dreißig Duisburger Grundschulen zuständig sein, sich dort beispielsweise um die Lehrerversorgung kümmern.
Dass ihr das Organisatorische und das Einführen von Neuerungen liegen, hat die Bredeneyerin in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen. So hat sie nach der Übernahme der Grundsschule an der Jacobsallee dort erst mal gründlich entrümpelt: „Wir haben damals dreizehn Sperrmüllcontainer voll bekommen“, erinnert sie sich schmunzelnd. Nicht nur das Äußere der Schule auch die Lehrer wurden von ihr in vielen vielen Fortbildungen, die sie angeschoben hat, fachlich auf den neuesten Stand gebracht. Darüber hinaus erlebte sie in ihrer Amtszeit auch viele Schulneuerungen wie die Einführung von Englisch, den gruppenübergreifenden Unterricht oder die Sprachstandserhebungen für Viertklässler mit. Darum verwundert es nicht, dass sie sagt: „Ich verlasse die Schule mit einem weinenden Auge, vor allem die Kinder werden mir fehlen. Ich werde sicherlich gerne zu Besuch hierher wiederkommen, ich bin ja nicht aus der Welt.“
Schon ab dem 14. März wird die kommissarische Leitung der Schule von der Schulleiterin der Fischlaker Schule, Susanne Süß, übernommen. Beide Frauen kennen sich bereits seit vier Jahren, als die Fischlaker Schule noch von der Jacobsallee mit übernommen werden sollte und Susanne Süß, damals ebenfalls kommissarisch, die Übergabe regeln sollte. Nachdem die Übernahme dann doch nicht erfolgte, blieb die Pädagogin der Schule als neue Leitung erhalten und Befürchtungen einiger Eltern, dass jetzt wieder alte Zusammenlegungspläne aufleben könnten, kann sie auch gleich beruhigen: „Die Sache ist vom Tisch. Seitdem ich in Fischlaken bin, konnten wir die Schülerzahlen sogar von 90 auf mittlerweile 180 Kinder verdoppeln“, freut sie sich. Die Aufgabe der doppelten Schulleitung - für die Jacobsallee gilt das voraussichtlich bis zum Sommer - wird sie durch Hin- und Herpendeln meistern. „Montags und donnerstags werde ich in der Regel ganztätig an der Jacobsallee anzutreffen sein, mittwochs entscheide ich je nach Bedarf, an welche Schule ich gehe“, erklärt sie. Darüber hinaus wird die sympathische Essenerin, wenn sie in Fischlaken ist, für die Belange der Jacobsallee auch unter der Rufnummer 402008 erreichbar sein. „Außerdem ist mit Frau de Witt, eine Lehrein der Jacobsallee so nett, sich in meiner Abwesenheit als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stellen und falls ich wirklich persönlich gebraucht werde, bin ich in fünf Minuten drüben in Heidhausen“, verspricht die sympathische Vertretung.

Autor:

Birgit Hölker-Schüttler aus Essen-Werden

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