Demenzwoche: Skulpturen-Workshop für Erkrankte

11. Mai 2012
10:00 Uhr
guido hofmann, 46244 Bottrop
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8. Mai 2012
10:00 Uhr
9. Mai 2012
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10. Mai 2012
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11. Mai 2012
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Im Atelier des Bildhauers Guido Hofmann (li.) können Demenzerkrankte in der kommenden Woche eine Skulptur schaffen. | Foto: Michael Kaprol
  • Im Atelier des Bildhauers Guido Hofmann (li.) können Demenzerkrankte in der kommenden Woche eine Skulptur schaffen.
  • Foto: Michael Kaprol
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Es ist staubig, es ist laut, es ist dreckig - und es erinnert an früher. Bei einem Skulpturen-Workshop mit dem Bildhauer Guido Hofmann können an Demenz Erkrankte mit schwerem Werkzeug an einem Stein arbeiten und dabei vielleicht Erinnerungen an ihr Berufsleben wecken.

Der kostenlose Workshop findet im Vorfeld der Bottroper Demenzwoche „Gedanken wie Seifenblasen“ statt. Von Dienstag, 8. Mai, bis Freitag, 11. Mai, steht das Atelier von Guido Hofmann an der Bottroper Str. 141 zur Verfügung. „Ich glaube, dieser Workshop ist besonders geeignet für ehemalige Bergleute oder Bauarbeiter“, sagt Barbara Josfeld vom Gesundheitsamt, die die Demenzwoche organisiert. „Lärm, Staub - das alles erinnert an die aktive Zeit und lässt die Erkranken wieder ihre Energie spüren. Es gibt bestimmt eine Reihe von Angehörigen, die denken: Och, das wäre was für ihn.“
Jeder der mitmacht, fertigt in den vier Tagen eine Skulptur aus Stein an, die er später auch mit nach Hause nehmen darf. Kurzzeitig muss er das Stück allerdings in der Demenzwoche, die am 16. Juni mit einem großen Fest auf dem Berliner Platz startet, wieder hergeben. Die Arbeiten werden dann nämlich im Modehaus Mensing ausgestellt.

Die Demenzwoche „Gedanken wie Seifenblasen“ findet erstmalig vom 16. bis 23. Juni statt. Im Mittelpunkt soll dabei die Lebensfreude, nicht das Leiden stehen. Um das Verständnis zwischen den Generationen zu wecken und Berührungsängste abzubauen wird es unter anderem ein „Patenschaftsprojekt“ geben. Hierfür haben sich 30 Schüler des Heinrich-Heine Gymnasiums und des Berufskollegs angemeldet.
Auch für sie ist dieses Thema sehr wichtig - häufig da Verwandte oder Bekannte an dieser Krankheit leiden und sie den Leidensweg persönlich miterleben oder erlebten. Über mehrere Wochen werden die Schüler von Mitarbeitern des Arbeiter-Samariter-Bundes und des Gesundheitsamts geschult, erhalten Informationen über die Krankheit und werden für den Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, trainiert und sensibilisiert.
Jeder Schüler lernt im Laufe der Ausbildung seinen persönlichen Schützling kennen. Zusammen werden sie passende Aktionen aus dem reichhaltigen Programm der Woche aussuchen und dann auch gemeinsam besuchen. Zwei Generationen erleben gemeinsam spannende Tage voller neuer Eindrücke und neuer Erfahrungen. Die Patenschaften sollen kein vorübergehendes Projekt sein. Wünschenswert wäre, eine dauerhafte Beziehung zwischen Paten und Paten“kind“ aufzubauen. Sie werden dann vielleicht gemeinsam eine Stadtführung absolvieren. In den Schaufenstern der Geschäfte in der Innenstadt stellen die Einzelhändler Fotografien aus den 50er und 60er Jahren aus. Viele der Erkrankten werden bei ihrem Anblick an früher erinnert und beginnen zu erzählen.

Ein weiteres Highlight der Demenzwoche ist die Fotoaktion mit dem Stadtspiegel-Fotografen Michael Kaprol. Mit Angehörigen von Demenzkranken fängt er typische Alltagssituationen mit der Kamera ein. Die Fotos sind in einer Ausstellung im Karstadt-Warenhaus zu sehen.

Der Workshop ist kostenlos. Anmeldung im Gesundheitsamt unter Tel. 703562, dort gibt es auch nähere Infos. Ein weiterer Workshop findet vom 18. bis 21. Juni statt.

Das Programm der Demenzwoche ist sehr umfangreich und wächst noch. Eine Übersicht über alle Aktivitäten ist auf der Internetseite der Stadt Bottrop www.bottrop.de zu finden.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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