Wenn Alexandra Danshova an ihrem Klavier eigene Kompositionen zum Besten gibt und dazu Ingo Munz seine Lyrik teils spricht, meist deklamiert und selten singt, dann rührt sich womöglich ein mächtiges Staunen.
Denn immer dann, wenn der Zuhörer sich mit einem Stück zu arrangieren beginnt und vielleicht Finger, Kopf oder Füße animiert, im Takte mitzugehen, immer dann geht mal der Text, mal die Musik wie mit einem Schwert dazwischen und zerschneidet – so zu sagen –„Erwartungen“.
Klavierpoesie verbindet zeitgenössische Lyrik mit zeitgenössischer Komposition. Diese vielleicht ein wenig anachronistisch anmutende Konstellation kommt auf der Bühne zudem mit nur geringer Theatralik aus. Ja, es geht halbwegs ernst zu! Der Zuhörer soll dennoch nicht, anders als ein Setting „Klavier, Spieler und Interpret“ vielleicht vermuten lässt, nur still und bewegungslos im Stuhle hocken, sondern, so zumindest wünscht es sich Klavierpoesie, durchaus munter, stehend oder sitzend, auch trinkend, auf die mannigfach dargebotenen Emotionen reagieren. Er soll, gerade weil er ganz gewiss und dann und wann anderer Meinung sein wird, inspiriert werden zu vielleicht nicht neuen, zumindest aber zu anderen Gedanken. Er soll laut staunen dürfen!
Alexandra Danshova und Ingo Munz lernten sich 2011 in Essen kennen. Bis heute hat Danshova 20 Gedichte vertont. Die erste CD erschien im Juli 2013.
Alexandra Danshova studierte unter Prof. Andrei Mdivani Komposition an der Staatlichen Musikakademie in Minsk (Weißrussland). Seit 2007 arbeitet sie als Komponistin und Musiklehrerin in Essen. Ingo Munz, geboren in Erlenbach am Main, lebt in Essen. Er schreibt Prosa, Drama und Lyrik.
Webseite Ingo Munz
Autor:Eugen Bednarek aus Essen-Süd |
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