Ein Kraftprotz in Aktion - Führung auf Consol am Sonntag - Fördermaschine im Vorführbetrieb

7. Januar 2018
14:00 Uhr
Zeche Consolidation, Gelsenkirchen
Auch das nördliche Maschinenhaus wird bei der Führung über die Zeche Consol am Sonntag besichtigt. | Foto: Schneider
  • Auch das nördliche Maschinenhaus wird bei der Führung über die Zeche Consol am Sonntag besichtigt.
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Auf dem Gelände des Bergwerks Consolidation in Gelsenkirchen-Bismarck gehen Vergangenheit und Gegenwart Hand in Hand. Von der Zeche, die einst zu den größten im Ruhrgebiet zählte, sind als Industriedenkmäler das zweigeschossige Doppelstrebengerüst über Schacht 9 sowie zwei Maschinenhäuser erhalten geblieben. Sie befinden sich heute im öffentlich zugänglichen Consol-Park. Wer mehr über die Geschichte des Standorts, seiner Denkmäler und die Arbeit der Bergleute erfahren möchte, kann am Sonntag, 7. Januar, an einer Führung der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur teilnehmen.
Beeindruckend nicht nur für Freunde der Technik ist die Zwillingsdampffördermaschine im südlichen Maschinenhaus. Sie kann am Sonntag im Vorführbetrieb in Augenschein genommen werden. 285 Tonnen wiegt das Schwergewicht, das nicht zum ursprünglichen Bestand zählte, sondern erst seit 1960 hier seinen Platz hat. Zu dieser Zeit hatten sich längst elektrisch betriebene Dampffördermaschinen durchgesetzt, die Gelsenkirchener Maschine ist deshalb von besonderem Wert. Sie ist eine der letzten ihrer Art, die von der Gutehoffnungshütte Oberhausen-Sterkrade gebaut wurde. Sie verfügt über eine Leistung von 4100 PS und hob Nutzlasten von 12 Tonnen in einer Geschwindigkeit von 18 Metern pro Sekunde. Ein echter Kraftprotz.
1865 wurde nach Abteufarbeiten in Schacht 1 auf der Zeche Consolidation die erste Kohle gefördert. Schon wenige Jahre später holte man hier so viel schwarzes Gold aus der Erde wie an keinem anderen Standort im Ruhrgebiet. Um Kohle drehte sich in Bismarck alles, sie bedeutete Alltag, Arbeit und Existenzsicherung der Kumpel und ihrer Familien.
Doch das Leben der Bergleute war unter Tage ständig in Gefahr. Die Sammlung des Künstlers Werner Thiel zeigt im nördlichen Maschinenhaus Relikte bergmännischer und industrieller Arbeit. Zahlreiche Schilder an der Wand des Gebäudes legen Zeugnis ab: Kohlenstaubexplosionen, Gesteinsbrüche, Schlagwetterexplosionen und Unfälle im Umgang mit Förderwagen, Maschinen und Werkzeugen bedrohten Leben und Gesundheit der Männer.
Die industriehistorische Führung „Doppelbock und Dampfmaschine“ inklusive Vorführung der historischen Dampfmaschine im südlichen Maschinenhaus am Sonntag, 7. Januar, um14 Uhr kostet 5 Euro pro Person, Kinder unter zwölf Jahren haben freien Eintritt. Treffpunkt ist am Pförtnergebäude am Parkplatz Consolstraße.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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