Videokunst: Führung zur Ausstellung „A Sense of History“

25. September 2016
15:00 Uhr
Nordsternturm, 45899 Gelsenkirchen
Rabih Mroué, Face A / Face B, 2002 (Installationsansicht).Foto: Jens Ziehe/Photographie
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  • Rabih Mroué, Face A / Face B, 2002 (Installationsansicht).Foto: Jens Ziehe/Photographie
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Geschichte ist derzeit im Gelsenkirchener Nordsternturm, Nordsternplatz 1, gleich doppelt zu erleben: Im denkmalgeschützten Ambiente des alten Förderturms zeigt das Nordstern-Videokunstzentrum die Ausstellung "A Sense of History".

Dazu findet eine offene Führung am 25. September statt. Beginn ist um 15 Uhr, Dauer zirka eine Stunde.
Rund dreißig Videoarbeiten international bekannter Künstler aus der Sammlung des Kooperationspartners "Neuer Berliner Kunstverein" (n.b.k.) befragen gesellschaftliche Ereignisse und historische Phänomene mit den künstlerischen Mitteln des Bewegtbildes, beleuchten dokumentarisches Material aus verschiedenen kulturellen oder politischen Perspektiven und lassen spannende alternative Narrative zur gängigen Geschichtsschreibung entstehen.

Fünf Jahrzehnte kritischer Geschichtsrezeption

Die gezeigten Werke umspannen einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten kritischer Geschichtsrezeption in der Videokunst, von deren Anfängen in den 1960er Jahren bis heute. Rund die Hälfte der Arbeiten ist nach 2000 entstanden.
Mit monatlich wechselnden Themenführungen zu einzelnen Werken möchte das Nordstern-Videokunstzentrum auch Kunstinteressierte ansprechen, die bisher noch wenig Berührung mit der Videokunst hatten. Im September stehen zwei sehr persönliche, autobiografisch gefärbte Künstlervideos im Fokus.
Der in Berlin lebende Künstler Jimmie Durham, indianischer Abstammung und früher in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung aktiv, erinnert in Songs of my Childhood (2014) an seine traumatischen Kindheitserfahrungen im rassistisch geprägten Arkansas der 1940er Jahre. Durham singt in seiner Zwei-Kanal-Installation patriotische und religiöse Folksongs – „Lieder, die er loswerden möchte“ (songs to get rid of) – und kontrastiert sie mit lyrischen zärtlichen Liedern, „die er bewahren möchte“ (songs to keep).

Schnittstellen von Theater, Performance und bildender Kunst

Der libanesische Künstler Rabih Mroué, der zu den profiliertesten Künstlern des Nahen Ostens gehört, arbeitet an den Schnittstellen von Theater, Performance und bildender Kunst und versteht seine künstlerische Arbeit als politische Praxis. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen im bürgerkriegsgeschüttelten Beirut, rekonstruiert Mroué in seiner Videoarbeit Face A/Face B (2002) in einer Art autobiografischer Reise die Stationen seines Lebens von der Kindheit in Beirut bis heute. Dazu mischt er alte Audiokassetten mit den Stimmen der verschiedenen Familienmitglieder und seiner eigenen Kinderstimme mit privaten Fotos, Liedern und historischem Bild- und Tonmaterial zu einer essayistischen Geschichte.
Die Teilnahmegebühr beträgt 6 Euro.

Rabih Mroué, Face A / Face B, 2002 (Installationsansicht).Foto: Jens Ziehe/Photographie
Jimmie Durham, Songs of My Childhood, 2014 (Still). | Foto: Privat
Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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