Helfen zu lernen kann Menschenleben retten!

30. Juni 2012
09:00 Uhr
DRK-Zentrum, 44866 Bochum
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16. Juni 2012
09:00 Uhr
30. Juni 2012
09:00 Uhr

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Demonstration am Kopfschnittmodell während eines LSM-Kurses
  • Demonstration am Kopfschnittmodell während eines LSM-Kurses
  • hochgeladen von Christian Lange

Der letzte Erste-Hilfe-Kurs ist für viele lang, lang her. Die wenigsten wissen daher, wie sie sich am Notfallort verhalten sollen. Dabei ist Soforthilfe nicht schwer - und rettet oft Leben.

Es sind Momente, in denen sich Minuten zu Stunden dehnen. In denen der Kopf kapituliert und Panik ins Hirn schießt. In denen man nicht mehr weiß, was man tun soll: Momente am Notfallort. Wer schon einmal Zeuge eines Verkehrsunfalls wurde und mit der Situation konfrontiert war, verletzten Menschen in der Not zu helfen, kennt das Gefühl des Ausgeliefertseins. Und alle anderen hoffen, nie in die Verlegenheit zu kommen, sich an längst vergessene Lektionen aus dem Erste-Hilfe-Kurs erinnern zu müssen. Doch es kann jeden erwischen, jederzeit.

Um beim Beispiel Verkehrsunfall zu bleiben: Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Schwerverletzten in Nordrhein-Westfalen um 13 Prozent oder 1600 auf 13 900 Menschen. Die Zahl der Verletzten stieg um sieben Prozent auf 78 650. Alle 55 Sekunden nahm ein Polizist einen Verkehrsunfall auf, alle sieben Minuten wurde ein Mensch verletzt, alle 14 Stunden getötet. Jeden Tag benötigen in unserem Bundesland knapp 300 Verkehrsunfallopfer dringend medizinische Hilfe - der Notarzt aber ist in Ballungsräumen bestenfalls in sieben, acht Minuten, bei Unfällen in ländlichen Gebieten meist erst nach einer knappen Viertelstunde vor Ort.

Bis dahin sind die Menschen am Unfallort auf sich selbst angewiesen: auf die Hilfe von unverletzten Mitreisenden oder zufällig vorbeikommenden Passanten. Und die sind oft hoffnungslos überfordert mit der Situation. „Wir sehen es einfach zu selten, dass die Menschen vor Ort mehr machen als Händchenhalten. Das ist zwar besser als nichts, aber wir würden uns doch deutlich mehr wünschen“, sagt Thorsten Schleifer, Kreisverbandsarzt des örtlichen Roten Kreuzes und als Notarzt im Rettungsdienst der Stadt Bochum aktiv.

Dabei ist oft mit wenigen Handgriffen viel geholfen, die meisten Menschen trauen sich nur nicht. Vor Fehlern aber sollte niemand Angst haben. Es ist noch nie jemand in Deutschland verurteilt worden, weil er als medizinischer Laie am Notfallort etwas falsch gemacht hat. Wohl aber wegen unterlassener Hilfeleistung. Die juristische Seite ist klar: „Der Laie hat keine Verpflichtung, eine ihm fachfremde medizinische Maßnahme korrekt auszuführen“, sagt Notfall-Experte Thorsten Schleifer. „Er hat aber die Verpflichtung, etwas zu tun.“

Auch im Juni werden wieder Schulungen der „lebensrettenden Sofortmaßnahmen“ beim Roten Kreuz in Wattenscheid angeboten. Die Lehrgänge finden am Samstag, 16. und 30. Juni 2012, ab 9 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 statt und umfassen jeweils insgesamt 4 Doppelstunden á 90 Minuten. In diesem Lehrgang werden nur grundlegende Maßnahmen aus der Ersten Hilfe vermittelt. Der Teilnehmer kann nach der Absolvierung des Lehrganges als Sofort- / Ersthelfer an einer Unfallstelle handeln.

Die Teilnahme ist in Deutschland Pflicht für den Erwerb der Führerscheinklassen A, A1, B, BE, L, M, S und T. Auch für den Erwerb der Privatpilotenlizenz (PPL) ist eine Teilnahme erforderlich. Die Kosten betragen 20 €, eine vorherige Anmeldung beim Roten Kreuz ist nicht erforderlich.

Foto: Zelck (DRK)

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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