Im NOTFALL sicher handeln können

17. September 2011
10:00 Uhr
DRK-Zentrum, 44866 Bochum
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In jedem von uns steckt ein Lebensretter – wenn wir Kenntnisse in Erster Hilfe besitzen. Oft reicht es aber schon, für einen Verletzten da zu sein. Denn es gibt nur eines, was man falsch machen kann: gar nichts tun!

„Unmittelbar nach einem Infarkt muss man eine Herzdruckmassage einleiten. Nur dann sind die Chancen groß, dass der Patient überlebt“, erklärt Werner Rautenberg, Erste Hilfe-Beauftragter des Wattenscheider Roten Kreuzes. Seit Jahrzehnten ist er bereits beim DRK tätig und weiß, worauf es ankommt. Es sind die ersten Minuten, die entscheiden, ob und mit welchen Folgeschäden jemand überlebt. Da Rettungsteams auch in Bochum kaum jemals vor Ablauf von 5 Minuten den Notfallort erreichen, kommt es auch die Ersthelfer an. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein ausgebildeter Rettungssanitäter oder ein Passant ist, der hilft. Hauptsache es geschieht überhaupt.

Im Notfall beherzt einzugreifen, erfordert Mut. Oft liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs schon lange zurück. Man will nichts falsch machen und die Situation keinesfalls verschlimmern. Werner Rautenberg widerspricht dieser Haltung: „Faktisch kann man nichts falsch machen. Es gibt keine Erste-Hilfe-Maßnahme, die schaden würde.“ Der einzige Fehler sei der, untätig zu bleiben. Und wer wirklich nicht oder nicht mehr weiß, wie er mit einem Verletzten umgehen sollte, kann zumindest den Notruf wählen, sich um den Patienten kümmern und ihn beruhigen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Auch das ist Erste Hilfe.

Natürlich wirken Notfallsituationen auf Umstehende erst einmal bedrohlich. Das löst Ängste aus und lähmt mitunter auch, wenn man nicht genau weiß, wie reagiert werden muss. Wer dagegen gelernt hat, wie Erste Hilfe funktioniert, fühlt sich im Notfall sicherer und ist eher bereit, zu handeln. „Doch viele Menschen belegen nur einmal im Leben einen Erste-Hilfe-Kurs, und zwar meist dann, wenn die Führerscheinprüfung ansteht“, bedauert Werner Rautenberg. Dass meiste sei allerdings meist auch schnell wieder vergessen, „deshalb rate ich auch zu einem Auffrischungskurs alle zwei Jahre.“

Notfälle sind keine Seltenheit. Die meisten passieren im Alltag. Es trifft Familie, Freunde, Kollegen, Nachbarn. Rund 80 Prozent dieser Situationen sind Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Stoffwechselerkrankungen – genau jene Fälle also, bei denen die ersten Minuten entscheiden. Und selbst wenn es nicht ernst wird, sind Erste-Hilfe-Kenntnisse zu Hause mehr als hilfreich: Auch Schnittwunden, Verstauchungen oder Brüche heilen bei richtiger Erstbehandlung besser und schneller.

Der nächste Lehrgang in den „Ersten Hilfe“ findet am Wochenende 17. / 18. September 2011 jeweils ab 10 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 (Begegnungsstätte 1. Etage) statt und umfasst insgesamt 8 Doppelstunden á 90 Minuten. In diesem Lehrgang werden Maßnahmen aus der Ersten Hilfe vermittelt und praktisch geübt.

Interessierte MitbürgerInnen, Führerscheinbewerber der Klassen A, B, C und D, sowie Übungsleiter, Trainer oder Betriebshelfer können sich hierzu gerne in der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 anmelden (Tel.: 0 23 27 – 8 70 17). Die Kosten für den Lehrgang betragen 32 Euro.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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