LSM-Schulung: "Wenn´s um Leben und Tod geht!"

26. Mai 2012
09:00 Uhr
DRK-Zentrum, 44866 Bochum
Werner Rautenberg mit einer HLW-Puppe, Frühdefibrillator und Helm.
  • Werner Rautenberg mit einer HLW-Puppe, Frühdefibrillator und Helm.
  • hochgeladen von Christian Lange

Der Anstieg der Verkehrstoten in Nordrhein-Westfalen ist noch dramatischer ausgefallen als befürchtet. Nach jahrelangem Rückgang starben im vergangenen Jahr auf den Straßen im Land 634 Menschen – das waren 15 Prozent oder 84 mehr als im Vorjahr, berichtete Innenminister Ralf Jäger kürzlich in Düsseldorf.

Dies sei eine "traurige Trendwende". Sie war in ganz Deutschland zu beobachten, fiel aber in NRW besonders stark aus. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um 13 Prozent oder 1600 auf 13 900 Menschen. Die Zahl der Verletzten stieg um sieben Prozent auf 78 650. Alle 55 Sekunden nahm ein Polizist einen Verkehrsunfall auf, alle sieben Minuten wurde ein Mensch verletzt, alle 14 Stunden getötet.

Diese dramatischen Zahlen zeigen, dass es für alle Verkehrsteilnehmer wichtig ist zu wissen, wie man sich bei einem Verkehrsunfall richtig verhält! Hilfe zu leisten ist eine Pflicht – moralisch wie auch rechtlich. Deswegen sind Fahranfänger zur Teilnahme an einem Lehrgang für Lebensrettende Sofortmaßnahmen (LSM) verpflichtet.

Die Angst, etwas Falsches zu machen, begleitet die Menschen leider immer wieder. Hält vielleicht den einen sogar davon ab, aktiv Hilfe zu leisten. Auch weil ihr Wissen veraltet ist, haben doch die meisten Menschen ihren Erste-Hilfe-Kurs vor 15 oder mehr Jahren absolviert. „Eine regelmäßige Wiederauffrischung der Kenntnisse wäre hier sicher mehr als sinnvoll“, glaubt der Wattenscheider Erste-Hilfe-Beauftragte Werner Rautenberg.

In den letzten Jahren habe sich zudem in der Lebensrettung so Einiges verändert. So auch das Wissen, das er und seine Rotkreuz-Kollegen an andere Menschen weitergiben. Die stabile Seitenlage sei vereinfacht worden. „Der Mund muss der tiefste Punkt des Körpers sein, damit der Verletzte nicht erstickt”, erklärt der engagierte Rotkreuz-Ausbilder. Arme und Beine stützen die Lage und verhindern das Zurückrollen auf den Rücken. Das zunehmende Gewicht der Menschen sei aber durchaus ein Problem. „Für ein junges Mädchen von 17 Jahren ist es mitunter sehr schwierig, einen schweren Mann in die Seitenlage zu bewegen”, erläutert er.

Bei einem Unfall gelte zudem die Reihenfolge: Stelle sichern, Notlage erkennen, Notruf absetzen, lebensrettende Maßnahmen durchführen. Einen der größten Fehler sieht der Rotkreuzler in der fehlenden Eigensicherung. „Die Menschen laufen zum Verletzen, ohne die Unfallstelle richtig abzusichern”, so Rautenberg. So könnten die Helfer leicht selber zum Opfer werden. „Ein fataler Fehler, wenn der nachfahrende Verkehr in eine ungesicherte Unfallstelle rast.”

Eine solide Ausbildungsgrundlage in den Lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort (LSM) ist eigentlich sehr einfach zu erreichen. „Unsere Ausbildungen vermitteln alles, um bei einem Notfall schnell und sicher das Richtige zu tun“, betont Rettungsexperte Rautenberg.

Die Unterrichtung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort findet im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 statt und umfasst insgesamt 4 Doppelstunden á 90 Minuten. Der nächste Kurs findet am 26. Mai ab 9:00 Uhr im Ausbildungsraum im Erdgeschoss statt.

Eine Teilnahme ist in Deutschland Pflicht für den Erwerb der Führerscheinklassen A, A1, B, BE, L, M, S und T. Auch für den Erwerb der Privatpilotenlizenz (PPL) ist eine Teilnahme erforderlich. Die Kosten betragen 20 €, eine vorherige Anmeldung beim Roten Kreuz ist nicht erforderlich.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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