Eine Reise durch das Friseurhandwerk
Besuch Friseurmuseum Fröndenberg

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Besuch des Friseurmuseums in Westick

Organisiert durch Regina Nachtwey-Günnewig haben vier Kindergartenfreundinnen nebst Begleitung das Friseurmuseum in der Ostmarkstrasse in Fröndenberg-Westick besucht. Richard Grünewald führte eindrucksvoll und leidenschaftlich aber auch mit einem Hauch von Nostalgie durch sein Museum, das er parallel zum laufenden Friseurbetrieb in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat. Die Führung begann mit einer Reise durch die Geschichte der Frisuren, die die Zeit geprägt haben. Insbesondere die pompösen Damenfrisuren aus dem 18. Jahrhundert haben es Richard Grünewald angetan. Mehrere hohe Turmfrisuren, unter anderem von Marie-Antoinette und anderer Damen aus dem französischen Hochadel, wurden von Richard Grünewald historiengetreu geschaffen. In einem Fall hat er in Anlehnung an eine Perücke, die vom damaligen Hoffriseur Leonard Autier im Jahr 1777 für die französische Königin geschafften wurde, sogar eine französische Fregatte in das Haarteil integriert. Da die Herstellung der voluminösen Haarpracht damals viel Zeit in Anspruch genommen hat und hygienische Maßnahmen nicht dem heutigen Stand entsprochen haben, wurden auch schon mal Läusefallen in die Haarpracht eingearbeitet, wie der Friseurmeister zur Belustigung der Gäste vortrug. Um die Lockenpracht zu erschaffen, kamen Onduliereisen zum Einsatz, die über einer Flamme erhitzt und zur Formung der Haare verwendet wurden. Der richtigen Temperatur des Brenneisens kam besondere Bedeutung zu, war sie zu gering, gelang die Formung der Locken nicht, war sie zu hoch, gab es leicht Brandblasen auf der Kopfhaut. Mit Blick auf besonders geformte Zangen wurde erklärt, dass Friseure nicht nur Experten für das Haarstyling waren, sondern zusätzlich Fähigkeiten und Aufgaben hatten, wie z.B. auch die Zahnextraktion, da sie bereits Erfahrungen im Umgang mit scharfen Instrumenten hatten. Ein Besuch des Friseurmuseums, dass zu den Öffnungszeiten des Friseursalons besichtigt werden kann, lohnt sich immer, auch wenn gerade einmal kein Haarschnitt ansteht. Nach telefonischer Rücksprache nimmt sich Herr Grünewald sehr gern Zeit für die Besucher und berichtet sympathisch über die eigenen Erfahrungen aus mehreren Generationen des Friseurhandwerks.

Fotos: Dr. Olaf Günnewig

Friseurmuseum_1.JPG - Abgebildete Personen:

vordere Reihe (vlnr.): Heidi Dickel-Besong, Regina Nachtwey-Günnewig, Ingrid Hinz, Richard Grünewald
hintere Reihe (vlnr.): Beatrix Rustemeier, Dorothee Marx, Rainer Neuendorf, Gerhard Hinz

Autor:

Regina Nachtwey-Günnewig aus Fröndenberg/Ruhr

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