Wochenblatt-Reihe: "Your private museum" - Heute: Gil Shachars "Doro"
Ohne Spektakel zum Dialog

Das Museum Goch ist wegen der Corona-Bestimmungen geschlossen, dennoch bleibt Wochenblatt-Lesern der Weg zur Kunst offen: Steffen Fischer stellt im Rahmen der Reihe "Your private museum" ein Werk von Gil Shachar vor.
  • Das Museum Goch ist wegen der Corona-Bestimmungen geschlossen, dennoch bleibt Wochenblatt-Lesern der Weg zur Kunst offen: Steffen Fischer stellt im Rahmen der Reihe "Your private museum" ein Werk von Gil Shachar vor.
  • hochgeladen von Christian Schmithuysen

Die Corona-Pandemie erfordert viel Flexibilität von allen Gruppen. Das gilt auch für Kulturschaffende und Kulturinteressierte in Goch, denn das Museum Goch ist geschlossen. Da nun der Weg der Kunst zum Interessierten und umgekehrt vorläufig gesperrt ist, hat das Museum ein neues Angebot entwickelt. Sein Name: „Your private museum“. Das Konzept: Die Kunst kommt ins Haus.

GOCH. Die Idee ist folgende: Die Museums-Mitarbeiter präsentieren in regelmäßigen Abständen Kunstwerke in den sozialen Netzen und im Gocher Wochenblatt. Sie beschreiben in einem kurzen Text, warum gerade dieses Werk innerhalb der Sammlung besonders wichtig und wertvoll ist.

Spaziergang durch die Sammlung im Museum

Auf diese Weise nehmen sie die Nutzer der sozialen Netzwerke über Facebook und Instagram mit auf einen Spaziergang durch die umfangreiche Museumssammlung und werden dabei über die von den Mitarbeitern ausgesuchten Kunstwerke informiert. Und wer weiß, vielleicht bekommt so mancher, der noch nie oder nur selten den Weg ins Museum fand, nun Lust auf einen realen Museumsbesuch, wenn die kritischen Tage und Wochen der Corona-Pandemie überstanden sind und das Museum wieder wie gewohnt geöffnet ist.

Heute folgt das achte Werk aus der Sammlung, es handelt sich um eine Arbeit von Gil Shachar und trägt den Titel "Doro" (2004/2005, Epoxydharz, Farbe, Wachs, Pigment) Vorgestellt wird das Werk von Steffen Fischer: "

Gil Shachars Arbeit 'Doro' von 2004/05 ist eine Büste, die wir 2005 während seiner Ausstellung „Truglose Bilder“ für das Museum erwerben konnten. Eine typische Arbeit des 1965 in Tel Aviv geborenen Künstlers, der durch seine detailgetreuen Abgüsse bekannt geworden ist.
Stets müssen seine Modelle eine Glatze haben und charakteristische Gesichtszüge aufweisen die seiner künstlerischen Idee entsprechen.

Es geht ihm nicht um das porträtieren einer bekannten Persönlichkeit. Vielmehr interessiert ihn die Form und der Ausdruck des Kopfes nicht der Person. Mit der Verweigerung von herkömmlichen Schönheitsmerkmalen, wie ein offener Blick, schönes Haar und ein Lächeln, erschafft Shachar einen Kopf der nur das Wesentlichen zeigt.

Damit erzeugt er in seiner Arbeit eine Stimmung, die je nach Betrachter als Innerlichkeit, Konzentration und Stille oder auch als abweisend und verschlossen gedeutet werden kann.
Die Qualität der Arbeit besteht darin, dass es dem Künstler gelingt eine Büste zu erschaffen, die für sich steht, ohne Spektakel auskommt und trotzdem den Betrachter zu einem Dialog herausfordert.
Shachar ist sich der langen Tradition der der Porträtbüsten in der Kunstgeschichte bewusst und schafft mit seinen Abgüssen aus Epoxydharz, Wachs und Farbe eine zeitgemäße Darstellung ohne Täuschungen - truglose Bilder wie er uns seinerzeit im Ausstellungstitel schon mitgeteilt hat."

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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