Schloss-Spiele Hohenlimburg 2023
Premiere des Theaterstücks"Der Name der Rose"

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„Zukunft Leben“, lautet das Motto der diesjährigen Schloss-Spiele Hohenlimburg, die am Samstag mit Standing Ovations bei der Premiere von „Der Name der Rose“ starteten. Wer den Roman „Der Name der Rose“ bei seinem Erscheinen vor über 40 Jahren gelesen hat, fragt sich vielleicht, wie diese mörderische Geschichte aus einem Kloster im Mittelalter zum Motto passt. Da lohnt es sich, das Buch wieder einmal zu lesen oder besser noch, eine der folgenden Aufführungen des von Dario Weberg hervorragend inszenierten Stückes von Claus J. Frankl zu besuchen.

Mordermittlungen im Benediktinerkloster
Der Franziskanermönch William von Baskerville soll im Jahr 1327 in einer Benediktiner-Abtei einen mysteriösen Todesfall aufklären und stellt schon bald fest, dass die Dinge nicht so sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Nicht nur das, der Abt beauftragt ihn zwar damit, den Fall zu lösen, verwehrt ihm jedoch den Zugang zur Bibliothek, wo William das Motiv für die Tat vermutet. Auch als sich Williams Verdacht durch Morde an Brüdern, die mit Büchern zu tun hatten, erhärtet, blockiert der Abt seine Ermittlungen. Ihm scheint es ganz recht zu sein, dass ein Vertreter des Vatikans im Kloster erscheint und den Fall für gelöst erklärt, als er einen vermeintlichen Ketzer mit einer vermeintlichen Hexe erwischt. Die Lösung passt in das Weltbild der strenggläubigen Kirchenmänner, aber nicht in das des wahrheitsliebenden William von Baskerville. Er sucht weiter nach dem wahren Täter und entlarvt ihn am Ende, das Motiv ist der Wunsch, das Erbe der Kirche vor Veränderungen zu bewahren.

Gelungene Dramatisierung eines Roman-Bestsellers
Durch das ganze Stück zieht sich die Frage nach der Wahrheit hinter dem scheinbar Offensichtlichen. William von Baskerville lehrt den Novizen Adson von Melk sich nicht auf den ersten Schein zu verlassen. Eine Botschaft, die bis heute gültig ist, und heute nicht nur für einzelne Ermittler, sondern für jeden Einzelnen. Zudem erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben mit, wohin es führen kann, sich gegen Veränderungen zu stellen. Das Schloss-Spiel-Ensemble um Intendant Dario Weberg, der selbst William von Baskerville verkörpert, gelingt es, das Publikum über 130 Minuten zu fesseln: Anna-Christina Reske als Adson von Melk, Stefan Schroeder als Abt Abbo, Karl Hartmann als blinder Seher Jorge, Ingo Löwen als Cellerar Remigius, Dirk Stasikowski als Remigius‘ Gehilfe Salvatore, Lucas Brosch als Bibliothekar Malachias, Simon Jakobi als Bibliothekarsgehilfe Berengar und päpstlicher Inquisitor Bernard Gui, Stefan Heuer als Botanikus Severin, Marvin Bittner als Mystier Alinardus, Betty Stöbe als Büchernarr Benno, Tom Rex als Aristoteles-Experte Venantius und Hauptmann der päpstlichen Garde, Diana Gaertig als Bruder Nicolas und Karolin Kersting als Mädchen, das der Hexerei verdächtigt wird. Einen passenden Rahmen bekam die Inszenierung durch die Herren des Lüdenscheider Männerchores e. V., die als Chor der Mönche mit ihren Chorälen eine klösterliche Atmosphäre erzeugten und der musikalischen Untermalung von Martin Brödemann. Eine äußerst sehenswerte Inszenierung, die anders ist als die Stücke, für die Dario Weberg in den letzten Jahren verantwortlich war, und dennoch oder gerade deshalb eine weitere qualitative Steigerung bietet.

Die nächsten Aufführungen sind am 11., 13., 18. und 19. August. Weitere Informationen zu Anfangszeiten, Kartenverkauf und das gesamte Programm der Schloss-Spiele Hohenlimburg finden sich unter www.schlossspiele-hohenlimburg.de

Autor:

Birgit Ebbert aus Hagen

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