"Warum ich Nazi wurde" - Lesung mit Sven Söhnchen im Emster Kulturhof

Zu einer äußerst ungewöhnlichen Lesereise will jetzt der SPD-Ratsherr Sven Söhnchen starten: Er wird an verschiedenen Orten im Hagener Stadtgebiet aus dem Buch „Warum ich Nazi wurde“ vortragen - ein Werk, das 1934 die Stimmen von rund 600 Menschen zusammenfaßte, die sich aus unterschiedlichsten Ursachen den Nazis angeschlossen hatten.

Vor wenigen Wochen erschien im Berlin Story Verlag ein Buch mit den Biografien früherer Nationalsozialisten. Über 600 Menschen folgten Anfang der 30er Jahre einem Preisausschreiben des amerikanischen Professoren Theodore Abel und fixierten schriftlich ihre Gründe für ihre Mitgliedschaft bei den Nazis.
Der Journalist Wieland Giebel hat die Schreiben aufbereitet und zu einer Zeit veröffentlicht, in der weltweit erneut zunehmend der Wunsch nach einer starken Führung, einem Führer, zu verzeichnen ist. Die Vorstellungen der Menschen in der damaligen Zeit, zeigen Verbindungen zur heutigen Zeit auf. Der Berliner Giebel hat als Herausgeber des Buches sein Einverständnis für Lesungen in der heimischen Region durch den Hagener Ratsherrn Sven Söhnchen gegeben. Dieser präsentiert nunmehr Auszüge aus der 900 Seiten umfassenden Briefsammlung in mehreren Lesungen in Hagen und Umgebung.
„Es gibt Zeiten, in denen findet man nicht die richtigen Worte. Seit fast 25 Jahren bin ich in der (Hagener Kommunal-) Politik aktiv und die Entwicklungen in der Gesellschaft (nicht nur in Deutschland) machen auch mich zunehmend sprachlos. Dennoch möchte ich mir nie den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass ich geschwiegen und Zeitzeichen nicht richtig bewertet hätte.“, so der heimische SPD-Politiker.
Als passionierter Vorleser hat Söhnchen bereits einige Lesungen durchgeführt. Söhnchen möchte an möglichst vielen Stellen im Stadtgebiet und nahen Umland das Werk präsentieren. Die anstehenden Lesungen sind ein Anfang einer Lesereihe. Gerne können mit dem Hagener Kultur-und Weiterbildungsausschussvorsitzenden weitere Termine vereinbart werden – in Gesprächskreisen, bei Parteien, Sozialverbänden, Gemeinden, Hausfrauenkreisen, an Schulen – oder an weiteren demokratischen Orten.

Auftakt im Kulturhof Emst

Den Auftakt zur Lesereihe „Warum ich Nazi wurde“ macht Sven Söhnchen am Sonntag, 30.September, um 17 Uhr im Emster AWO-Kulturhof. Begleitet wird er musikalisch hierbei von der jungen Celina Arens, die mit ihrer Querflöte nicht nur im Märkischen Jugendsinfonieorchester fasziniert und dem Klavierspieler Sokhu Jung. Arens und Jung vertreten bei der Lesung den Verein des Kammermusikfestival Hagen. Seit einigen Jahren bildet der Verein mit der Emster Arbeiterwohlfahrt (AWO) eine erfolgreiche Kooperation, die sich auch in derartigen Veranstaltungen wiederfindet.
Der Eintritt ist an diesem Nachmittag frei - um eine Spende für die Musiker wird gebeten.
Weitere Termine sind geplant für den 10.Oktober, um 19.30 Uhr, bei der AWO Vorhalle, am 23. Oktober um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Hagen und am 16. November um 11.50 Uhr in der Gesamtschule Eilpe.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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