275 Jahre Hagen
Als Hagen zur Großstadt wurde: Ein Rückblick im Stadtjubiläumsjahr

. OB und Therese Genz: Oberbürgermeister Erik O. Schulz besucht Therese Genz (Mitte) und ihren Mann Dr. Bernhard Genz (rechts) 2018 anlässlich ihres 90. Geburtstages.
 | Foto: Stadt Hagen
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„275 Jahre Hagen sind ein toller Anlass, um auf besondere Ereignisse, die unsere Stadtgeschichte geprägt haben, aufmerksam zu machen – und dazu gehört auch der Tag, an dem Hagen zur Großstadt wurde“, erklärt Oberbürgermeister Erik O. Schulz im Rahmen des 275. Stadtjubiläums. Denn fast auf den Tag genau vor 93 Jahren wurde Hagens 100.000ste Einwohnerin Therese Katharina Floren geboren.

1928 fieberte die ganze Stadt der Geburt der 100.000sten Einwohnerin oder des 100.000sten Einwohners entgegen. Am 13. Februar 1928 war es dann endlich soweit: Therese Katharina Floren kam als erstes Kind des Eisenbahn-Zugführers Joseph Floren und seiner Frau Gertrud (geb. Schnapp) im elterlichen Haus an der damaligen Heidbrache zur Welt. Als zwei Tage später, am 15. Februar 1928, die Geburtsurkunde ausgestellt wurde, war es amtlich: mit der Geburt der neuen Erdenbürgerin erreichte die Volmestadt die Einwohnerzahl von 100.000 und wurde so zur stolzen Großstadt. Dieser Augenblick wurde natürlich in ganz Hagen gebührend gefeiert – die Schüler bekamen schulfrei und sogar in den amerikanischen Medien wurde über dieses städtische Ereignis berichtet.

Ein Sparbuch für die „100.000ste“

Die Stadtverwaltung gab zu Ehren der „100.000sten“ eine Gedenkmedaille des in Hagen tätigen Bildhauers und Medailleurs Hans Dorn heraus und der Rat der Stadt Hagen beschloss, die alte Heidbrache, in der das Geburtshaus stand, in Theresenstraße umzubenennen. Kurz nach der Geburt von Therese Floren besuchte der damalige Oberbürgermeister Alfred Finke die neue Hagener Bürgerin sogar persönlich und übergab der Familie ein Sparbuch mit 250 Reichsmark:

Die am 13. Februar 1928 geborene Therese Katharina Floren mit dem Sparbuch über 250 Reichsmark.
 | Foto: Stadtarchiv Hagen
  • Die am 13. Februar 1928 geborene Therese Katharina Floren mit dem Sparbuch über 250 Reichsmark.
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Außerdem übernahm er die Patenschaft für das Mädchen – eine Tradition, die in ähnlicher Form auch heute noch gepflegt wird: Auf Antrag der Eltern übernimmt der Bundespräsident die Ehrenpatenschaft für das siebte Kind einer Familie und stellt nach Prüfung der Voraussetzungen eine Urkunde über die Annahme der Ehrenpatenschaft aus. Die Ehrenpatenschaft lässt er zusammen mit einem Patengeschenk (derzeit 500 Euro) den Eltern von einem Repräsentanten der Stadt oder Gemeinde überreichen. In Hagen ist es üblich, das Geschenk des Bundespräsidenten um weitere 500 Euro zu ergänzen, sodass ein Sparbuch mit insgesamt 1.000 Euro angelegt und den Eltern des Neubürgers übergeben wird.

Hagens Bevölkerung wächst Ende der 1920er Jahre

Nachdem Hagen den Rang einer Großstadt erreicht hatte, stieg die Einwohnerzahl durch eine Neugliederung des Gebiets schnell nach oben. Die bis dahin dem Landkreis Hagen angehörigen Gemeinden Boele, Fley, Halden, Herbeck, Holthausen und Vorhalle sowie die Stadt Haspe wurden im August 1929 in die Großstadt Hagen eingemeindet. Damit löste sich auch der Landkreis Hagen auf. Die Stadtverwaltungen in Hagen und Haspe führten schon zehn Jahre zuvor, im Jahr 1919, Verhandlungen über eine Eingemeindung nach Hagen, die aber Mitte 1920 ergebnislos abgeschlossen wurden. So konnte sich die Volmestadt durch die Eingemeindungen zum Jahresende 1929 über 147.770 Einwohner freuen.
Hagens 100.000ste Einwohnerin Therese Katharina Genz, geborene Floren, zog 1962 mit ihrem Ehemann Dr. Bernhard Genz nach Dortmund, wo sie heute noch lebt. 2018 stattete ihr Oberbürgermeister Erik O. Schulz anlässlich ihres 90. Geburtstages einen persönlichen Gratulationsbesuch ab.
Weitere Informationen rund um das Hagener Stadtjubiläum gibt es auf der Internetseite www.hagen.de/stadtjubilaeum

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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