Die Feuervögel sind endlich wieder daheim!

Phoenix Hagen ist zurück in der Ischelandhalle - und das gleich in der XL-Variante. 3.200 Fans finden Platz in der frisch renovierten guten Stube des Hagener Basketballs. Zur Eröffnung haben sich die Feuervögel Gäste eingeladen: Die EnBW Ludwigsburg ist am Sonntag um 17 Uhr der erste Bundesliga-Gegner in der Ische.

Zwei Siege und drei Niederlagen verzeichnen Trainer Markus Jochum und sein Team. Die Erfolge gab es zuletzt in Göttingen und gegen den Mitteldeutschen BC. Nur acht Spieler kamen im bisherigen Saisonverlauf zum Einsatz, weil es zwei Verletzte gibt: Der Litauer Donatas Zavackas (Innenbanddehnung im Knie) und der Ex-Feuervogel Ziyed Chennoufi (Knorpelschaden) konnten bisher nicht eingesetzt werden.

Da passt es gut, dass der Rest des Teams über reichlich Erfahrung verfügt. Das gilt ebenso für Aufbauspieler Jerry Green wie für das imposante Center-Duo John Bowler und Rick Rickert. Auch Guard Alex Harris, mit 15,6 Punkten der Top-Scorer, und die Forwards Toby Bailey und Bingo Merriex kennen sich bestens aus im europäischen Basketball. Hinzu kommen mit Forward Johannes Lischka und Aufbauspieler David McCray zwei überaus talentierte deutsche Akteure.

Bei den Ludwigsburgern sieht Phoenix-Coach Ingo Freyer gleich zwei starke Gespanne: „Mit John Bowler und Rick Rickert verfügen sie über zwei körperliche robuste Center. Zudem gefallen mir Green, McCray und Harris auf den Guard-Positionen. Das sind schnelle und gute Leute.“ Auch Johannes Lischka bescheinigt Freyer „eine bisher gute Saison.“

Trotz der dummen 102:103-Niederlage kann der Hagener Coach der Leistung in Bonn auch Positives abgewinnen: „Wir haben eine prima erste Hälfte gespielt und haben nach unserem Einbruch die Partie wieder unter Kontrolle bekommen. Ich habe den Eindruck, dass wir nach wie vor mit großem Selbstvertrauen spielen. Wenn wir verletzungsfrei bleiben, können wir das auch weiter tun. Und trotz der unnötigen Niederlage ist der Saisonstart ja durchaus gelungen.“

Probleme gibt es noch um Edward Seward, der in Bonn disqualifiziert wurde. Ob die Sache Konsequenzen hat, ist noch unklar. „Das ist vielleicht der größte Schaden, den wir aus Bonn mitgebracht haben. Die Aktion um Eddie war schon ein Thema in der Mannschaft“, so Freyer. Mit Voranschreiten der Woche wird diese Diskussion aber mehr und mehr durch die Vorfreude auf die neue Ischelandhalle abgelöst, „wo wir“, so Freyer, „hoffentlich am Samstag trainieren können.“

Der 8,75 Millionen Euro teure Um- und Ausbau der Ischelandhalle ist also rechtzeitig fertig geworden – zumindest weitgehend. „Alles, was die Vorgaben der BBL betrifft, konnten wir einhalten. Es war natürlich zeitlich eine enge Kiste, aber das war bereits im Januar klar“, weiß Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann. Anfang der Woche sorgten ihn insbesondere die fehlenden Sitzmöglichkeiten: „Die Anlieferung der Sitze hat sich verspätet, das ist natürlich ein Problem für den Baufortschritt.“ Damit alles doch noch rechtzeitig fertig wird, herrschte auf der Baustelle zeitweilig Hochbetrieb. Mehr als 100 Arbeiter waren manchmal parallel und rund um die Uhr vor Ort. „Als Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz sind sie zum Spiel eingeladen“, so Herkelmann.

Die Anspannung vor der ersten Partie ist jedenfalls riesig: „Unsere Ausrüstung und unser Mobiliar sind über halb Hagen verteilt und müssen kurz vor der Partie in die Ischelandhalle gebracht werden. Ein echter Kraftakt!“ Und so manches Mal fragte sich Oliver Herkelmann, ob das alles gut gehen wird: „Es sind immer einzelne Momente, die einem wieder Mut machen. Lange sah die Halle einfach unfertig aus. Wenn dann beispielsweise aber die Fassade blitzschnell montiert wird, steigt der Optimismus gleich wieder.“

Vermutlich wird die Ischelandhalle bei ihrem Debüt mit 3.200 Zuschauern ausverkauft sein. Schon am Montag gab es keine Sitzplatztickets mehr. „Ich denke, der Rest an Stehplatzkarten wird spätestens an der Abendkasse weggehen“, glaubt Oliver Herkelmann. Und dann hofft er noch, dass die Euphorie nicht zu groß wird: „Alle sind heiß – die Spieler, die Mitarbeiter, die Sponsoren, die Fans. Da muss man aufpassen, dass man nicht überdreht.“ Es wäre schließlich schade, wenn die neue „Ische“ mit einer Niederlage eingeweiht würde.

Autor:

Anna Jäger aus Hagen

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