Phoenix Hagen erwartet die Baskets aus Bonn

Auf ein stimmungsgeladenes Spiel dürfen sich die Fans von Phoenix Hagen und von den Telekom Baskets Bonn freuen. Fast immer boten die Duelle in der Basekteball-Bundesliga spektakulären und spannenden Basketball, wenn auch meist mit dem besseren Ende für die Baskets. Denn schon häufiger haben die Hagener in der Schlussphase einen Vorsprung gegen Bonn verspielt. Sprungball ist am Samstag um 19 Uhr in der Enervie-Arena.

Selten war das martialische Bild vom herausgerissenen Herzen treffender als im Fall von Jared Jordan. Der Aufbauspieler, der sein Team wie kein zweiter Akteur der Beko Basketball Bundesliga prägte, wurde mitten in der Saison von den Brose Baskets aus seinem in Bonn laufenden Vertrag abgeworben. „Der Volksmund nennt das zwischen Pest – dem Verlust eines Führungsspielers – und Cholera – weiter mit einem wahrscheinlich demotivierten Führungsspieler – wählen“, kommentierte Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich in einem offen Brief.

Die von Mathias Fischer betreuten Telekom Baskets Bonn spielen teamorientierten Basketball, legen erfolgreich Wert auf Spielkontrolle und dominieren mit ihren Guard-Aktionen. Für das alles steht Jared Jordan, der 33 Minuten pro Partie auf dem Feld verbrachte, 10 Punkte erzielte, 7,8 Assists verteilte und ungezählte kleine Dinge erledigte, die auf keinem Spielberichtsbogen vermerkt werden. Die undankbare Aufgabe, sein Nachfolger zu sein, hat seit einigen Tagen Eugene Lawrence inne. Der 27-Jährige kam aus der Ukraine und soll die Baskets jetzt in die Playoffs führen. Die Voraussetzungen sind gar nicht so schlecht: Bonn gewann die letzten vier Spiele, siegte zuletzt auch ohne Jordan gegen Bremerhaven (80:79) und Tübingen (80:63) und ist derzeit Tabellensechster. Regelrecht beängstigend ist sogar die Bonner Auswärtsbilanz: In elf Partien blieben sie neunmal siegreich. Da können nur noch die Bayern mithalten. Insbesondere diese Auswärtsstärke ist ein Zeichen von großer Spielkontrolle.

Eugene Lawrence muss nun mit David McCray, Andrej Mangold sowie den beiden brandgefährlichen Shootern Benas Veikalas (13,9 Punkte) und Ryan Brooks (13,9 Punkte) die kleinen Positionen besetzen. Unter diesem Quintett wird fast die komplette Spielzeit der Positionen eins bis drei aufgeteilt. Ein starkes Trio mit Jamal McLean (13,4 Punkte, 7,1 Rebounds), Tony Gaffney (10,8 Punkte, 4,9 Rebounds) und Kurt Looby leistet die Hauptarbeit unter den Körben. Entlastung kommt von den Forwards Florian Koch und Steve Wachalski.

Phoenix Hagen möchte gegen Bonn auch die beiden schwachen Auswärtsspiele in Bremerhaven (64:86) und Bayreuth (71:90) korrigieren. „Wenn wir zu Hause spielen sieht es anders aus, da haben wir die Intensität. Wir müssen aber sehen, dass wir das auch auswärts hinbekommen“, sagt Trainer Ingo Freyer. Den Hagenern fehlte in Bayreuth von Beginn an die Präsenz. „Insbesondere die erste Hälfte war schon enttäuschend“, so Freyer. Bereits zur Pause hatten die Feuervögel mit 28:51 zurückgelegen.

Von dem Bonner Team hat Ingo Freyer eine hohe Meinung. Besonders die Center haben es ihm angetan: „McLean, Looby und Gaffney sind ein sensationelles Trio.“ Auch die Kontinuität der Baskets lobt Freyer: „Das ist einer der Hauptgründe, warum sie da oben stehen.“ Wie groß der Nachteil durch den Wechsel auf der Guard-Position ist, lässt der Hagener Trainer offen: „Auch Neuzugang Lawrence hat vornehmlich seine Mitspieler im Blick. Er ist zwar ein anderer Typ als Jordan – aber erfolgreich sind die Baskets ja weiterhin.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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