Erfolgreiche DDR-Leichtathletin liest im Römermuseum
Update-Update-Update! Termin fällt aus! Ines Geipel beleuchtet den Osten

In ihrem aktuellen Buch sucht  Ines Geipel Antworten auf das Warum der Radikalisierung. Foto: Amac Garbe
  • In ihrem aktuellen Buch sucht Ines Geipel Antworten auf das Warum der Radikalisierung. Foto: Amac Garbe
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Haltern. Die Kooperationspartner Stadtbücherei, VHS und Freunde der Stadtbücherei laden ein zu einer Lesung, die am Dienstag, 17. März, um 19.30 Uhr im Römermuseum, Weseler Straße 100, beginnt: Ines Geipel liest aus ihrem aktuellen Buch „Umkämpfte Zone - Woher kommt die große Wut im Osten?“ Dieser Vortrag gehört auch zum Schwerpunktthema der VHS: „30 Jahre zusammenleben, zusammenhalten. 30 Jahre Wiedervereinigung“. Das Entgelt beträgt fünf/ermäßigt drei Euro. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

In ihrem aktuellen Buch sucht Ines Geipel Antworten auf das Warum der Radikalisierung. Es erzählt von den Schweigegeboten nach dem Ende der NS-Zeit, der Geschichtsklitterung der DDR und den politischen Umschreibungen nach der deutschen Einheit. Verdrängung und Verleugnung prägen die Gesellschaft bis ins Private hinein, wie die Autorin mit der eigenen Familiengeschichte eindrucksvoll erzählt.Seit 2015 haben sich die politischen Koordinaten unseres Landes stark verändert - insbesondere im Osten Deutschlands. Was hat die breite Zustimmung zu Pegida, AfD und rechtsextremem Gedankengut möglich gemacht? Ines Geipel folgt den politischen Mythenbildungen des neu gegründeten DDR-Staates, seinen Schweigegeboten, Lügen und seinem Angstsystem, das alles ideologisch Unpassende harsch attackierte. Seriöse Vergangenheitsbewältigung konnte unter diesen Umständen nicht stattfinden. Vielmehr wurde eine gezielte Vergessenspolitik wirksam, die sich auch in den Familien spiegelte. Verdrängtes und Verleugnetes in der Familie korrespondiert mit dem kollektiven Gedächtnisverlust. Die Spuren führen zu unserer nationalen Krise in Deutschland.

Zur Person: Ines Geipel war eine erfolgreiche DDR-Leichtathletin, bevor die Staatssicherheit ihre Karriere 1984 beendete, um Fluchtpläne in den Westen zu vereiteln. Sie war von 2013 bis 2018 Vorsitzende der Doping-Opfer-Hilfe und ist heute Professorin an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Sie hat zahlreiche Bücher über die DDR geschrieben.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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