LWL-Klinik Marl-Sinsen nimmt zwei verwaiste Rehkitze auf
Ein neues Zuhause für Fritzi und Nala

Freuen sich über den Einzug von Fritzi und Nala: Das Team der Tiergestützten Therapie Michelle Bollert und Petra Wiethoff. Es fehlt Elke Bein. Fotos: LWL/Seifert
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Haltern/Marl. Zuckersüße Neuankömmlinge! Seit neuem verstärken die Rehkitze Fritzi und Nala das Team der tiergestützten Therapie in der Haard-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Den vierbeinigen Zuwachs hat die LWL-Fachklinik der Kitzrettung im Hegering und dem Jäger Guido Pöppelmann zu verdanken.

Britta Kohlwey von der Kitzrettung und Margret Kohlwey haben die beiden Kitze mit der Flasche aufgezogen. Nalas Mutter wurde bei einem Autounfall getötet. Fritzi haben Kinder als vermeintlich elternloses Kitz im Wald gefunden und zu einem Bauern gebracht. Vermeintlich, denn Fritzi hatte eine Mutter, die wollte sie aber nicht mehr annehmen. Dazu hat sie zu sehr nach „Mensch“ gerochen. „In der freien Natur hätten die beiden nur wenig Überlebenschancen. Dazu sind sie zu sehr an Menschen und andere Tiere wie Hunde gewöhnt“, erklärt Petra Wiethoff, Fachkraft für tiergestützte Therapie an der LWL-Klinik Marl-Sinsen „Sie würden zum Beispiel vor Hunden nicht wegrennen und wären eine leichte Beute.“
Durch einen privaten Kontakt sind Guido Pöppelmann und Britta Kohlwey auf die Möglichkeit aufmerksam geworden, die Tiere in der LWL-Klinik Marl-Sinsen unterbringen zu können. Hier finden die mittlerweile fünf Monate alten Freundinnen jetzt inmitten der bereits bestehenden Damwild Herde ein sicheres Zuhause.
Und die jungen Patienten profitieren schon jetzt von den beiden Neuankömmlingen wie Michelle Bollert, ebenfalls Fachkraft für tiergestützte Therapie, erzählt: „Die kleinen Kitze brauchen für ihre Entwicklung außer dem normalen Futter auch frische Nuss- oder Eichenzweige. Um die frischen Triebe selbst zu pflücken, sind sie noch zu klein. Deshalb sammeln wir die Zweige gemeinsam mit den Patienten und Patientinnen und stecken sie anschließend in den Boden. Dann sieht es für die Rehkitze so aus, als würden sie aus der Erde wachsen. So gewöhnen sie sich auf Dauer daran, selbst Triebe zu pflücken.“ Fritzi und Nala beim genüsslichen Verspeisen des selbst beschafften Futters zuzusehen sei eine schöne und wichtige Selbstwirksamkeitserfahrung für die Jungs und Mädchen, so Bollert.

Hintergrund
Seit 2007 gibt es die tiergestützte Therapie in der LWL-Klinik Marl-Sinsen. Auf einem zwei Hektar großen Gelände leben zahlreiche vierbeinige Co-Therapeuten wie Meerschweinchen, Zwergesel, Heidschnucken, Ziegen und eine Damwild-Herde. Durch die Arbeit mit Tieren wird die sozial-emotionale, körperliche und seelische Entwicklung der jungen Patienten und Patientinnen gefördert.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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