Elternwille nicht maßgeblich: Keine Einigung in der OGS-Frage

Dirk Meussen: „Ich hoffe, dass wir bald nach der Prüfung im Januar genauere Antworten bekommen“.
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Haltern/Münster. Die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) wird im Auftrag des Landes vom 23. bis 26. Januar in der Halterner Stadtverwaltung die Praxis rund um das Thema Offene Ganztagsschule (OGS) überprüfen. Danach wird die GPA der Bezirksregierung Münster einen Bericht übergeben, die dann ihrerseits entscheiden muss, wie mit der bisherigen und auch künftigen Praxis umgegangen werden soll.

Das erklärten Schuldezernent Dirk Meussen und Schulamtsleiter Ludger Muck, die am Mittwoch in Münster mit Vertretern des NRW-Schulministeriums und der Bezirksregierung gesprochen haben. In den letzten Wochen haben sich zahlreiche Eltern der Halterner OGS-Kinder darüber geärgert, dass sie den Hinweis bekommen haben, im kommenden Schuljahr wäre eine fünfmalige OGS-Anwesenheit pro Woche Pflicht, nur in Ausnahmefällen könne davon Abstand genommen werden.
Das wurde den Halterner Gästen auch am Mittwoch wieder deutlich auf den Weg gegeben, künftig stärker auf diesen Punkt zu achten. Der Erlass sieht sehr wohl Ausnahmen vor, die in Haltern am See vom Schulträger und den Schulleitungen bisher eher großzügig toleriert worden sind. „Uns ist klar gemacht worden, dass der Elternwille, das Kind nur dreimal pro Woche in die OGS zu geben, nicht maßgeblich ist“, beschreibt Dirk Meussen die Interpretation des Erlassens seitens der Bezirks- und Landesregierung. „Das finden wir nicht richtig, wir sind und waren klar auf der Seite der Eltern, nun müssen wir abwarten, welche Handlungsempfehlungen wir nach der Prüfung im Januar erhalten werden.“
Dabei denkt er nicht an drohende Rückzahlungsforderungen seitens des Landes. Vielmehr rechnet er damit, dass Schulträger und letztlich Schulleitungen, die über mögliche Ausnahmen befinden, einen engeren Entscheidungsrahmen bekommen und einen deutlich größeren Dokumentationsaufwand betreiben müssen.
Muck und Meussen betonten, dass sie es nach wie vor als Pflicht der Stadtverwaltung ansehen, so früh vor dem kommenden Schuljahresbeginn auf dieses Problematik aufmerksam zu machen. Inwiefern nun die Eltern, die ab Sommer 2017 ihre Kinder nur dreimal pro Woche in die OGS geben wollen, zufriedengestellt werden können, ist noch nicht klar. „Ich hoffe, dass wir bald nach der Prüfung im Januar genauere Antworten bekommen“, sagte Dirk Meussen.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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