Wieder kein Schnee – Wette künftig an Ostern?

Schiedskommissar Heinz Nardmann (Mitte) zeigt den Wettpartnern, Bürgervereinsvorsitzender Reinhold Unger (links) und Bürgermeister Michael Beck, den Zollstock, dessen rote Spitze mindestens im Schnee versinken muss. | Foto: Bangert
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Schiedskommissar macht sich Gedanken um die Traditionsveranstaltung

Trotz durchzechter Nacht: Die Hetterscheidter kommen am Neujahrsmorgen pünktlich um 11 Uhr an der Sparkasse zur Schneewette zusammen.


Text und Fotos von Ulrich Bangert

Heiligenhaus. Bei gut 6 Grad plus war weit und breit keine Schneeflocke oder ein Krümelchen Eis zu entdecken. Reinhold Unger begrüßte rund 60 Schaulustige zur 42. Schneewette. „Wenn ich das recht in Erinnerung habe, lag nur achtmal Schnee“, so der erste Vorsitzende des Bürgervereins Hetterscheidt.
Er hatte am 14. Dezember gegen den Bürgermeister gewettet. Michael Beck war damals erkrankt, er wurde durch Heinz-Peter Schreven vertreten. „Wir stehen da Seite an Seite“, verkündete am Neujahrsmorgen der gut gelaunte Neu-Bürgermeister, für den es die erste Schneewette war und allen „schöne Erlebnisse, Glück und Gesundheit für 2018“ wünschte. Schiedskommissar Heinz Nardmann wurde ganz offiziell und stellte für das Protokoll fest, dass kein Schnee liegt. Dazu hielt er den langen Zollstock mit der zwei Zentimeter langen roten Spitze hoch: „So viel Schnee muss mindestens liegen, damit die Wette auf ,Schnee' ausgeht. Der 90-Jährige hat alle Schneewetten seit 1976 als Schiedsrichter begleitet und erinnerte den an Ursprung. „Um die Termine im Ortsteil abzusprechen, wollten sich am Jahresanfang alle Vereinsvorstände treffen. Wenn man einen Grund hat, sich zu treffen, dann kommen auch alle.“

Schneewette gibt's seit 1976

Und so kam die Idee auf, darauf zu wetten, ob am Neujahrsmorgen vor der Hetterscheidter Sparkasse Schnee liegt oder nicht. Der Verlierer musste eine Runde Reibekuchen und Korn ausgeben. Den Korn gibt es immer noch, mit dem wurde auf das neue Jahr angestoßen, für Sammler wurden die begehrten kleinen Fläschen mit der Jahrgangszahl 2018 verteilt. Aus der Terminansprache wurde inzwischen der Neujahrsempfang des Bürgervereins, auf dem die versiegelten Briefe mit den Wettverschlägen geöffnet werden, erst dann steht der Sieger fest. Der Empfang findet seit 42 Jahren am dritten Sonntag im Januar statt, allerdings nicht mehr in einer Gaststätte, sondern in der Ogata der Gerhard-Tersteegen-Schule. „Am Freitag lagen noch gut sechs Zentimeter Schnee, aber dann wurde es sehr warm“, stellte Nardmann fest. Angesichts des sich ändernden Wetters machte er den – nicht ganz ernst gemeinten – Vorschlag, die Schneewette auf Ostern zu verlegen. „Da hatte es in den vergangenen Jahren schon mal geschneit.“ Die kleinen Schnapsflaschen des Hetterscheidter Schneekorns mit der jeweiligen Jahreszahl sind begehrte Sammelobjekte.

Schiedskommissar Heinz Nardmann (Mitte) zeigt den Wettpartnern, Bürgervereinsvorsitzender Reinhold Unger (links) und Bürgermeister Michael Beck, den Zollstock, dessen rote Spitze mindestens im Schnee versinken muss. | Foto: Bangert
Die kleinen Schnapsflaschen des Hetterscheidter Schneekorns mit der jeweiligen Jahreszahl sind begehrte Sammelobjekte. | Foto: Bangert
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Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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