Nur eine Übung: Sirenen heulten am Freitag in Heiligenhaus

Löschfahrzeug und Drehleiter am Hochhaus an der Rhönstraße | Foto: Feuerwehr Heiligenhaus
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Die Sirenen heulten am Freitagabend: Im Dachgeschoss eines Hochhauses an der Rhönstraße in Heiligenhaus sollte es brennen, eine Person wurde vermisst. Löschtrupps bahnten sich ihren Weg nach oben - Aufzug? Fehlanzeige. In der "scharfen" Übung zeigte die Feuerwehr, was sie konnte.

Um 18.28 Uhr alarmierte die Leitstelle beide Löschzüge der Heiligenhauser Feuerwehr an die Rhönstraße. Im Dachgeschoss eines Hochhauses sollte es brennen. Vor dem Haus bildete sich eine Menschentraube - stets mit dem Blick nach oben. Wenige Minuten später trafen die ersten Kräfte ein - im Hauseingang empfing sie einer der Bewohner: "Alles piepst im Hausflur - irgendwo muss es brennen", schilderte er die Lage.

Neues Einsatzkonzept für Hochhausbrände

Die Feuerwehr Heiligenhaus hat in diesem Jahr bereits fünf kleine Theoriedienste und Besichtigungen in den Heiligenhauser Hochhäusern durchgeführt - ein neu erstelltes Einsatzkonzept soll den Herausforderungen gerecht werden. Pressesprecher Nils Vollmar erläutert: "Bei einem Brand in einem Einfamilienhaus haben wir unser benötigtes Material im Fahrzeug. Benötigen wir mehr Material, holen wir es eben. Das geht in einem Hochhaus natürlich nicht mal eben - deswegen muss alles, was wir benötigen könnten, nach oben getragen werden. Aufzüge dürfen wir hierbei aus Sicherheitsgründen nicht benutzen."

Ein Depotgeschoss wurde eingerichtet

Währenddessen erkundete Abschnittsleiter Christian Peipe den Brandort und gab Rückmeldung: "Feuer in der 12. Etage - eine Person vermisst - Depotgeschoss wird in Etage 10 eingerichtet." Das ist das erste Ziel für die Einsatzkräfte. Ein Depot wird zwei Etagen unter der Brandetage eingerichtet, von hieraus dirigiert der Abschnittsleiter seine Mannschaft. "Alles, was normalerweise vor der Haustür abläuft und sich bereithält, läuft hier im Depotgeschoss ab", so Vollmar.
Weitere Löschfahrzeuge treffen in der Rhönstraße ein. Das Tanklöschfahrzeug verbindet sich mit einem Schlauchanschluss am Haus. "Das ist eine Steigleitung, eine fest verlegte Wasserleitung im Haus", erklärt Abschnittsleiter Glenn Klar. "Die versorgen wir mit Wasser. Die Löschtrupps kuppeln ihren Schlauch in der oberen Etage einfach an diese Leitung und können loslegen. So müssen wir keinen Schlauch bis nach oben legen."
Unter den kritischen Blicken von Kreisbrandmeister Torsten Schams und Wehrleiter Ulrich Heis gaben die 36 Frauen und Männer der Feuerwehr, was sie konnten. Sie retteten eine Person, löschten das simulierte Feuer in der 12. Etage und mussten sich am Ende auch noch selbst retten. "Die Kommunikation mit einem Löschtrupp brach ab, sofort ging der Sicherheitstrupp vor und rettete die beiden Kameraden", erläutert Abschnittsleiter Christian Peipe.

Realistisches Üben ist wichtig

"Übungsende - Übungsende - Übungsende" hieß es dann um 19.20 Uhr, das Übungsziel erreicht. Schweißgebadet ruhten die Frauen und Männer der Feuerwehr zunächst im Depotgeschoss. "Die Übung verlief wie im wahren Leben - mit Stress und Schweiß. Im Alltag können wir uns das leider auch nicht aussuchen, da wissen wir im Vorfeld auch nicht, wann wir gefordert werden. Aber wir geben unser bestes, so wie bei der Übung heute."
Ein besonderer Dank gilt der Hausverwaltung Bethke sowie der Eigentümervertretung, die der Feuerwehr das Hochhaus für ihre Übung zur Verfügung gestellt haben. Ebenso dankt die Feuerwehr den Mietern und Wohnungseigentümern, die mit Ruhe und Geduld die Mannschaft haben üben lassen.  

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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