Was Sie hören und was Sie besser lassen sollten

Ein Sommerloch hat für einige Künstler auch etwas Positives kommen doch plötzlich aufgrund von vermehrtem Radioeinsatz Songs zum Vorschein und an die Spitze der Charts, mit denen man so nicht rechnen konnte. „I follow rivers“ ist so ein Phänomen und beschert sowohl der Originalkünstlerin Aufmerksamkeit als auch einer Band, die diesen Song gecovered hat.

Mit 26 Lenzen ist die Schwedin Lykke Li noch relativ jung, aber in Kritikerkreisen längst keine Unbekannte mehr. 2008 erschien ihr Debut „Youth novels“, womit sie in ihrem Heimatland erste Achtungserfolge erzielen konnte. Letztes Jahr legte sie mit „Wounded Rhymes“ den Nachfolger vor, mit dem sie auch in anderen Ländern Erfolge einheimsen konnte, jedoch ohne den großen Durchbruch - was die Verkaufszahlen angeht - zu schaffen. Auf diesem Werk war auch bereits die jetzige Nummer 1 Single vertreten. Es dauerte jedoch über ein Jahr bis diese tolle Nummer den Weg in die Wohnzimmer schaffte. Dazu beigetragen haben nicht nur der Einsatz während der vergangenen Champions League Saison, sondern auch ein neuer Mix des Produzenten „The Magician“.

Die Schwedin macht Indiepopmusik, die von ihrer markanten zerbrechlichen Stimme lebt. Neben den typischen Instrumentarien greift sie auch auf elektronische Elemente aber auch Piano oder Percussionistrumente zurück. Die Albumversion von „I follow rivers“ ist dabei noch überzeugender als der bekannte Mix. Daneben geben „Get some“ oder „I know places“ einen guten Einblick in das Werk.

Es bleibt zu befürchten, dass die Verkaufszahlen der nächsten Veröffentlichungen wieder runter gehen und ihr ein ähnliches Schicksal wie der grandiosen Emiliana Torrini blüht, die auch auf ihren „Jungle drum“ reduziert wird.

Das belgische Trio Triggerfinger fährt auf der Erfolgsspur mit und hat eine wirklich gelungene Coverversion des Songs aufgenommen, die zum einen Lagerfeueratmosphäre versprüht und doch die Melancholität beibehält. Das dazugehörige Album „All this dancin’ around“ erblickte jetzt auch das Licht der Welt.

Der Silberling ist sehr abwechslungsreich, wobei damit auch eine Orientierung schwierig ist. Mal kommen die Mannen aus Antwerpen melancholisch daher, um dann wie bei „Let it ride“ 70er Rock zu zelebrieren. Insgesamt muss man sagen, dass die CD zwar einige sehr gute Tracks, wie z.B. „Tuxedo“ enthält, aber leider auch sehr viel Mittelmaß.

Autor:

Kay Utermark aus Herdecke

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