Von der "Deele" zum Vereinsheim

Er ist mit 1.830 Mitgliedern der größte Sportverein der Hakortstadt und sogar ein Olympiasieger war hier aktiv: seit 1879 ist der TuS Wengern eine Heimstatt für begeisterte Sportler.
Beim TuS kann man sich in 14 Abteilungen vom Badminton über Turnen, Schwimmen und Tischtennis bis zum Fußball sportlich betätigen. Dabei steht vor allem der Spaß an der Bewegung und das Miteinander im Vordergrund: „Es geht uns hier beim Tus Wengern nicht um große Spielerkäufe, etwa für die Fußballer“, erzählt der Vorsitzende Klaus-Jürgen Winter. „Bei uns kann jeder mitmachen.“ Was zählt, ist die Identifikation mit dem Verein und damit die Teilnahme am vielfältigen Vereinsleben in Wengern.
„Bei uns zahlt man einen monatlichen Beitrag und dann kann man alle Sportarten treiben, auf die man Lust hat. Das war früher auch schon so.“, erzählt Winter. Nur die Preise haben sich geändert: „Nach dem Zweiten Weltkrieg kostete der Beitrag 30 Pfennig, jetzt sind es fünf Euro.“

Eigentlich sollte im August 1879 ein Turnverein für Wengern und Bommern gegründet werden. Doch die Verhandlungen scheiterten schließlich daran, dass die Sportler aus Wengern und Bommern unterschiedliche Vorstellungen über die Turnabende und das Turnlokal hatten. So blieb man in Wengern „unter sich“ und gründete am 31. August 1879 den Tus Wengern.
Der Verein schloß sich der Deutschen Turnerschaft an und trainierte zunächst auf dem Hof der Dorfschule, auf der „Deele“ des Vereinslokals, auf der Kegelbahn oder auch im ehemaligen Eisschuppen des Brauereibesitzers Aufermann am Elbscheweg. Die ersten Turngeräte, ein Barren und ein Reck, wurden mit Hilfe eines Schreiners selbst aus Holz gezimmert.
Wenn es um die sportlichen Höhepunkte im ereignisreichen Vereinsleben geht, reicht die Spanne von den mehrfachen Meisterschaftserfolgen der Prellballer bei Deutschen Turnfesten bis zum Aufstieg der TuS-Fußballer in die Landesliga im Jahr 1997. Aber auch ein Olympiasieger hat in Wengern sportliche Spuren hinterlassen: Stefan Kaiser lernte beim Tus das Volleyballspielen und gewann bei den Paralympics 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta jeweils Gold mit dem Volleyball-Team.
Derzeit bemüht sich der Verein um eine Verbesserung der sportlichen Infrastruktur: „Das Sportlerheim am Brasberg, Baujahr 1957, ist in die Jahre gekommen und der Verein wünscht sich einen Neubau. Ein in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht leicht zu realisierender Wunsch.
Der TuS hat den Parteien und der Verwaltung deshalb vorgeschlagen, das bisherige Gebäude am Ruhrhöhenweg mit dem dazugehörigen Gelände zu verkaufen und den Erlös zur Finanzierung eines neuen Vereinsheimes neben dem Sportplatz zu verwenden.Ob dieser Plan umgesetzt wird, oder nicht, eines ist sicher: der TuS Wengern wird eine Heimat für begeisterte Sportler bleiben...

Autor:

Jens Holsteg aus Herdecke

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