Mehr als eine Schönheitskur: Hertener Rathaus wird ab Oktober saniert

Für ein neues Rathaus hat das arme Herten kein Geld. Aber dank dafür eigens gebildeter Rückstellungen von über 8 Millionen Euro sowie knapp 800.000 Euro aus dem Konjunkturpaket II sind immerhin die Kosten für die Sanierung des alten Rathauses in zentralen Bereichen gesichert.

Das Rathaus entstand 1953, hat den Charme der 50er Jahre und ist voller Mängel: Zugige einfache Fenster ohne Doppelverglasung, zwei altersschwache Fahrstühle, veraltete Elektroinstallationen und Heizungssysteme. Die Sanierung des Verwaltungssitzes der Stadt Herten wurde bewusst auf die lange Bank geschoben, weil Herten - seit 15 Jahren unter Haushaltssicherung stehend - in anderen Bereichen investieren musste, wie Schule und Sportanlagen, so Bürgermeister Dr. Uli Paetzel.

Neue Heizungen und besserer Brandschutz

Über das Konzept und die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen, die im Vorfeld von Paetzel sowie Stadtbaurat Volker Lindner und Kämmerer Markus Kreuz gemeinsam vorgestellt wurden, hat der Rat positiv abgestimmt.
Der Plan: In rund 15 Monaten Bauzeit werden neue Heizungen eingebaut und Wärmedämm-Maßnahmen durchgeführt, wird der Brandschutz verbessert und verschwinden Barrieren.
Auf den zweiten Fahrstuhl im Hauptgebäude wird verzichtet.
Es entstehen zwei zentrale Teeküchen (keine Wasseranschlüsse mehr in allen Zimmern) zur Versorgung der Mitarbeiter.
Da der kleine Sitzungssaal nur unter erheblichen Kosten weiterhin als Sitzungsraum genutzt werden könnte, wird das Stadtarchiv das Gymnasium verlassen und künftig dort eine neue Bleibe finden.
Bürgermeister Paetzel stellte klar: „Ein Neubau hätte doppelt so viel gekostet und wäre von der Kommunalaufsicht auch nicht genehmigt worden.“
Am 1. Oktober geht‘s los, dann wird gepackt. Vier Tage später startet der Umbau, für den rund 15 Monate veranschlagt werden.
Bis die Heilkur für den Verwaltungssitz abgeschlossen ist, leisten die rund 280 Mitarbeiter ersatzweise zum Teil ihren Dienst im Bürogebäude der Firma Wendker (Schlägel- und Eisen-Straße), andere sind im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zeche Schlägel & Eisen untergebracht, zudem wird eine dritte Gruppe in Bürocontainern auf dem Gelände der Zeche arbeiten. Uli Paetzel: „Wir gehen mit gutem Beispiel voran. Der Verwaltungsvorstand wird auch in die Bürocontainer umziehen.“ Die Umzugskosten von etwa 900.000 Euro sind in den genannten Gesamt-Baukosten enthalten.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

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