Anita Lasker-Wallfisch erhielt den Verdienstorden des Landes NRW

Anita Lasker-Wallfisch wird von Armin Laschet ausgezeichnet | Foto: nrw/guenther.ortmann
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Ministerpräsident Armin Laschet würdigt die einzigartigen Verdienste der 92-jährigen Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch - und zeichnet sie mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat am Dienstag, 5. Juni 2018, auf den Tag 75 Jahre nach ihrer Verurteilung, Dr. h.c. Anita Lasker-Wallfisch mit dem NRW-Verdienstorden ausgezeichnet. Die deutsch-britische Cellistin jüdischer Abstammung gehört zu den letzten Überlebenden des Mädchen-Orchesters von Auschwitz. Die Verleihung des Verdienstordens fand im Rahmen einer Feierstunde in der Staatskanzlei statt.

In seiner Laudatio hob der Ministerpräsident die einzigartigen Verdienste von Anita Lasker-Wallfisch bei zahllosen Vorträgen und Besuchen in Schulen hervor, bei denen die Holocaust-Überlebende vor allem jungen Menschen von ihrem bewegenden Leben berichtete.
,,Anita Lasker-Wallfisch hat über viele Jahre ihren großen Beitrag dazu geleistet, damit das Klima in unserer Gesellschaft nicht mehr von Antisemitismus, Rassismus, Hass und Gewalt belastet wird. Dafür Danke ich ihr von Herzen und zeichne sie heute mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Ich danke ihr auch dafür, dass sie diesen Orden annimmt. Anita Lasker-Wallfisch ehrt dadurch unser Land", sagte Armin Laschet in Düsseldorf.

Ihr sollt die Wahrheit erben
Anita Lasker-Wallfisch wurde am 17. Juli 1925 in Breslau geboren. Als 17-jährige musste sie miterleben wie ihre Eltern von den Nationalsozialisten nach Polen deponiert wurden. Im selben Jahr scheiterte für sie ein Fluchtversuch mit gefälschten Passpapieren nach Frankreich. Daraufhin wurde sie wegen Urkundenfälschung verhaftet und zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. 1943 erfolgte die Deportation nach Auschwitz-Birkenau. In dem Konzentrationslager gehörte sie einer Gruppe von elf Musikerinnen des ehemaligen Mädchenorchesters von Auswitz an, wo die Mädchen gezwungen wurden, unter anderem beim Ein- und Ausmarsch der Arbeitstrupps Musik zu spielen.
1944 wurde Anita Lasker-Wallfisch in das Konzentrationslager Bergen-Belsen überführt. Dort erlebte sie 1945 die Befreiung durch die Alliierten. Nach dem Krieg wanderte sie über Belgien nach London aus, wo sie das London English Chamber Orchestra mitbegründete und als Musikerin wirkte.
1997 hat sie das Buch "Ihr sollt die Wahrheit erben": Die Cellistin von Auschwitz - veröffentlicht und schildert das erschüttende Schicksal einer jüdischen Musikerin.

Autor:

Horst-Peter Nauen aus Hilden

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