Kunstverein Unna - Lapis Incognita - Der unsichtbare Stein

Von St. Reimet

Kristallisation und Versteinerung nutzt die Künstlerin Adriane Wachholz für ihre Kleininstallationen, die in eine andere Realitätsebene entführen. Wandlungen von Materie im Zeitenlauf stellt sie im Kunstverein Unna unter dem Titel "Lapis Incognita" - Der unsichtbare Stein, aus.

Inspiriert durch Verkieselungsprozesse, Silifizierung, am Beispiel von Bäumen, die auf der griechischen Insel Lesbos über tausende Jahre im Kieselsäurebad zu Stein wurden, entwickelte die Künstlerin eine eigene Installation. Zeichnungen auf Aquarellpapier lagert sie in Präparategläsern. Mit Wasser, einer Mischung aus konzentrierter Kieselsäure, Eisen und weiteren Mineralien, füllt sie die Bausteine auf und setzt damit einen extrem lang andauernden Versteinerungsprozess in Gang.

Kristalline Elemente

Die Motive aus dem 12. Jahrhundert bis zu Caspar David Friedrich stellen die vier Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft dar. "Der Prozess ist ein Experiment." Er geht über die Jahrhunderte und könnte Kulturgut werden. Lapis Incognita zeigt auch stilisierte Motiven vom Mars. In visionäre Zukunftslandschaften sind kristalline Elemente integriert, die für stetige Umwandlung stehen.
Adriane Wachholz erhielt vor fünf Jahren den Förderpeis der Kulturstiftung Unna. Sie studierte Freie Kunst in Münster und Genf, ist in NRW und Berlin tätig. Eine große Anzahl an Ausstellungen mit Zeichnungen und Videoinstallationen u.a. in Finnland und Österreich markieren ihren künstlerischen Weg. Ihr Credo: "Ich liebe die Direktheit".

Info
Lapis Incognita wird eröffnet am Freitag, 8. September,  um 19.30 Uhr und ist bis zum 8. Oktober immer Donnerstag (19 bis 21Uhr), Samstag (15 bis 17 Uhr) und Sonntag (14 bis 17 Uhr) geöffnet, Eintritt frei. Weitere Termine in Absprache mit dem Kunstverein Tel. 21828.
Der Verein lädt im Rahmen von KunstOrtUnna: Nahaufnahme zur Künstlerführung am 17. September um 17 Uhr ein.