Sommergespräch mit Bürgermeister Michael Carbanje

Isselburg soll einen Badesee erhalten

Nach meteorologischer Zeitrechnung ist der Sommer bereits seit vier Wochen vorbei, laut Thermometer ist aber von Sommerende überhaupt nichts zu spüren. Auf jeden Fall ist es das perfekte Wetter, um mit dem Isselburger Bürgermeister Michael Carbanje unser Sommergespräch zu führen.

Wir haben in Isselburg keine öffentliche Freizeitbademöglichkeit. Von daher planen wir die Möglichkeit im Bereich der Auskiesung in Anholt eine Freizeitnutzung herzustellen“, erklärt Michael Carbanje, „es ist dort auch im Abbauplan der Auskiesung vorgesehen, einen Bereich als Freizeitnutzung abzugraben, dann wird es etwas flacher ausgekiest.“ Zurzeit ist die Verwaltung damit beschäftigt, Abstimmungen mit der Bezirksregierung Münster vorzubereiten, denn eine Freizeitnutzung bedarf auch einer Infrastruktur. „Ich möchte nicht das beispielsweise an der L606, an der Straße Hahnerfeld, wild geparkt wird“, erläutert der Bürgermeister. Es wurden auch Gespräche mit der Nachbarschaft geführt. Man möchte die Nachbarn in die Freizeitnutzung einbinden. Das Hotel Brüggenhütte und das Hahnerfelder Bauerncafé haben schon Interesse signalisiert, mitzumachen. In Kürze sollen mit der Bezirksregierung Münster die entsprechenden Planungsgespräche geführt werden. Ab wann der Badebetrieb in dem See losgehen kann, steht noch nicht fest, es wird auf jeden Fall noch einige Jahre dauern. Noch ist das Areal ein Abgrabungsbereich, nach Aussage des betreibenden Auskiesungsunternehmen Netterden, sind diese noch mindestens acht Jahre mit der Auskiesung beschäftigt. Die Stadt Isselburg möchte aber schon frühzeitig mit den vorbereitenden Planungen beginnen
„Natürlich kann man im Sommer auch in die Anholter Schweiz gehen. Dort ist auch im Freiluftbereich einiges möglich, zwar keine öffentliche Bademöglichkeit, aber man kann sich da im Sommer gut aufhalten“, ergänzt Carbanje, „nicht zu vergessen die Gastronomie bzw. Außengastronomie in allen Ortsteilen.“ Laut Bürgermeister laden viele schöne Plätze im ganzen Stadtgebiet zum Verweilen ein, beispielsweise gibt es schöne Bereiche an der Issel, an der Aa oder am Schlosspark in Anholt.
Michael Carbanje hat seinen Sommerurlaub schon hinter sich. Wie auch in den letzten zehn Jahren ging es als Camper wieder an die italienische Adria. „Wir können ganz gut mal einen Tag am Strand verbringen, zwischendurch wird aber auch die eine oder andere Radtour unternommen. Oft sitzen wir in geselliger Runde zusammen, Langeweile kennen wir da nicht“, berichtet er.
Besonders am Herzen liegt dem Bürgermeister das Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Isselburg. „Das ist eins der größten Ziele, die ich im Moment habe. Die Genehmigungsplanungen für die Übergangslösung liegen derzeit beim Kreis Borken. Bei der Sitzung heute Abend wird der Variantenentwurf für den Neubau dem Fachausschuss vorgestellt.“ Neben den Erfolgen beim Breitbandausbau in den Außenbereichen freut er sich auch darüber, dass die Gesamtschule Weitblick schon in diesem Jahr an den Start gegangen ist. Wie es mit dem Gebäude der Grundschule in Werth weitergehen soll, ist dagegen noch nicht geklärt.
„Nach wie vor ist es mir immer noch ein Anliegen ein neues Rathaus zu bauen. Wir sollten jetzt überlegen, wie wir den Bereich am Stromberg neugestalten können, mit Schule, Kindergarten und vielleicht auch einem neuen Rathaus. Der Neubau ist aus meiner Sicht dringend nötig. Wir haben Platzmangel in unseren Rathäusern, die Gebäude sind alt. Durch die Zusammenlegung sämtlicher Fachbereiche können viele Synergieeffekte erzielt werden“, berichtet Michael Carbanje.

^{Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg}