Dominikanerausstellung in St. Nicolai schließt

An diesem Wochenende schließt die Ausstellung in St. Nicolai, die großen Anklang gefunden hat auch über die Grenze hinaus in den Niederlanden. Die ausgeliehenen Kunstwerke kehren an ihre Ausgangsstätte zurück. Sie gaben wahrscheinlich nur einen kleinen Eindruck von der Heiligenfülle, die die Kirchen Kalkars nach der Mitte des 15. Jh. aufwiesen. Es ist gerade mit dem reich ausgestatteten Katalog dem Verein der Freunde Kalkars gelungen, die weitere Kalkar-Forschung auf eine neue Spur zu bringen. Nach dem Erfassen der Gebäude und der Kunst des Dominikaner-Klosters müsste nun die Erforschung der handelnden Personen für Kalkar anstehen. Noch in dem Sammelband zur 750-Jahrfeier der Stadt Kalkar wird kein Bezug genommen auf den Beitrag der Klöster und auf die internationalen Beziehungen, die durch die Netzwerke der Ordensgemeinschaften für Kalkar fruchtbringend geknüpft wurden. So bietet der spannend geschriebene und mit detaillierten Forschungsergebnissen erstellte Katalog dazu eine ausgezeichnete Grundlage, zumal die ausgezeichneten Farbbilder die mittelalterliche Bildwelt gut präsentieren.
Um die Lebens- und Glaubensweise des Mittelalters zu verstehen, sollte weiter nach Lebensäußerungen Kalkarer Bewohner Ausschau gehalten werden. Man müsste nachforschen, wo gebildete Kalkarer oder Bewohner der Klöster Schriftliches festgehalten haben. Immerhin war nach 1490 ein ehemaliger Dominikanerprofessor Pastor in Kalkar und ein Kalkarer Bürger Abt in Kamp. Über die Hansebeziehungen, die Wege der bildenden Künstler und Maler, die politischen Verbindungen Kleve-Burgund und die kirchlichen Strukturen in den Erzbistümern Köln und Utrecht hinaus sollte man neu erforschen, welchen Beitrag zur Bildung der Kalkarer Bürger und Kaufleute und zur rasanten Entwicklung der Kalkarer Dominikanerkirche und der St.-Nicolai-Kirche die Bibliothek, die Schule und die einzelnen Persönlichkeiten unter den Ordensleuten tatsächlich ausgelöst haben. Auch im Blick auf das Lutherjubiläum 2017 wäre eine Aufarbeitung der Ablassbriefpraxis und Spendennfreudigkeit zugunsten der Bettelorden erhellend.

An diesem Sonntag nach dem Fest Kreuzerhöhung (14.9.) wird noch einmal das Kreuz des Dominikanerklosters im Mittelpunkt stehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfen die Kalkarer noch bis Mitte Februar dieses überaus wertvolle und richtungweisende Kunstwerk beherbergen, bevor es nach Utrecht in eine Folgeausstellung geht.

Mit Dank schaut die Kalkarer Gemeinde auf Guido de Werd und alle Helfer im Umfeld, alle Mitglieder der Nikolausbruderschaft und des Vereins der Freunde Kalkars und auch auf die Küster und Raumpflegekräfte mit ihren zusätzlichen Diensten. Die Kantorei an St. Nicolai wird mit Jan Szopinski an der Orgel das festliche Amt am Sonntag um 11.00 Uhr mitgestalten.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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