22.03.2011 - 7. Etappe des Jakobsweges von Marienbaum nach Xanten

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Teilnehmerzahl: 34 Personen
Treffpunkt: Parkplatz „Park and Ride“ am Busbahnhof in Xanten
Abfahrt: 9.05 Uhr mit Buslinie SL 42
ab Haltestelle Am Bahnhof Xanten
Ausstieg: Busstation Marienbaum Kirche

Geistliche Führung: Pater Antonius
Geschichtliches: Renate Brings-Otremba
Betreuung: Edeltraud Müller

Die 7. Etappe begann in der Wallfahrtskirche „St. Maria Himmelfahrt“ von Marienbaum; Treffpunkt Altarraum. Pater Anton hielt eine kurze Andacht und im Anschluss sangen wir ein Marienlied. Renate Brings-Otremba informierte über die Geschichte des Wallfahrtsortes.

Die Wallfahrtsgeschichte Marienbaums begründet sich auf eine Legende im 14. Jahrhundert. Einem gelähmten Schafhirten wurde im Jahr 1430 im Traum eine Eiche gedeutet, dessen Stamm als Treppe ausgeformt sein sollte. Oben im Baum würde man eine Muttergottesstatue erblicken können. Eine Stimme trug ihm auf, diesen Baum zu suchen. Der Schäfer machte sich auf den Weg, um der Aufforderung nachzukommen. Nachdem er diesen Baum gefunden hatte, wurde er anschließend geheilt. Aus der Legende heraus wurde an dieser Stelle auf Anraten des Kanonikers Jacobus van der Craenleyde der Bau eines Gotteshauses geplant. Das Birgittenkloster der seligen Maria vom Baum wurde 1460 bezogen. Die Nonnen saßen bei den Gottesdiensten auf der Empore, während die Mönche im Chorgestühl Platz nehmen mussten.

Sehenswert sind in der Kirche die Hungertücher, die die Stadt Jerusalem und das letzte Gericht darstellen. Die großflächigen Tücher wurden von Nonnen in mühevoller Arbeit gehäkelt. Aus Dankbarkeit sangen wir das bekannte Marienlied „Maria breit den Mantel aus“ und begaben uns dann auf den Weg nach Mörmter.

Der Weg führte vorbei an Haus Balken, welches heute von der Familie Underberg bewohnt wird. Am Wegesrand konnten wir das Frühjahrserwachen beim Liebesspiel der Hasen im Felde beobachten.

In Mörmter besuchten wir die evangelische Kirche, die man durchaus als ein verstecktes Kleinod von 1655 bezeichnen kann. Diese friedliche Oase ist die erste ev. Kirche nahe dem katholischen Xanten. Als einziges Schmuckstück ziert ein Wandteppich den Kirchenraum. Renate Brings-Otremba hielt dazu eine kurze Betrachtung. Die Geschichte ist auf einer Steintafel im hinteren Teil der Kirche nachzulesen.

Pater Anton äußerte an diese Stelle einige Gedanken über: „Im Angesicht Gottes ist der Mensch ein wunderbares Wesen, der sein ganzes Leben lang sucht“. Im Anschluss an diese Betrachtung sangen wir das Lied: „Schweige und höre…“.

Danach führte der Pilgerweg weiter zum Kloster Mörmter. Seit 13 Jahren betreut Bruder Robert Müller den „Hof der Hoffnung“ für suchtkranke Menschen, die sich im Kloster über einen Zeitraum von einem Jahr therapieren lassen können. In dieser Zeit wird auf Fernsehen, Telefon und Radio verzichtet. Der Vatikan hat diese Art, Nächstenliebe zu leben, anerkannt. Gegründet wurde die Bewegung in Brasilien vor über 25 Jahren.

Auf dem Hof leben Männer und Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen, die eine Familie der Hoffnung bilden. Die Leitung ist komplett ehrenamtlich und lebt mit den Jugendlichen in drei Stufen: Pakt, Kompromiss und Versprechen; vergleichbar mit den drei Stufen im Klosterleben, nämlich Postulat, Noviziat und Gelübde.

Nach der Einführung durch Bruder Robert genossen wir unsere Mittagspause vor dem Kloster. Kaffee wurde gegen eine kleine Spende angeboten. Den Stempel drückte uns Bruder Robert in unseren Pilgerpass.

Danach führte uns der Weg weiter Richtung Wardt. Der Ort ist fast 1000 Jahre alt und zählt ca. 850 Einwohner. Die Muttergottesstatue von 1600, das Standbild der hl. Luzia von 1450 und die Glocken sind sehr alte Zeitzeugen dieser ländlichen Gemeinde.

Pater Anton betrachtete an dieser Stelle die hl. Theresia und äußerte Gedanken über das Älterwerden. Unser Liedbeitrag: „Nun danket all und bringet Ehr…“.

Danach machte sich die Pilgerschar auf den letzten Teil der heutigen Etappe. Während des Schweigemarsches machten wir uns Gedanken zum Thema: „Tsunami – Katastrophen - Wer ist Schuld?“

Am Ende dieses Schweigeganges wurden die Gedanken in der üblichen Runde wertfrei ausgetauscht.
- Warum lässt Gott so etwas zu?
- Der Mensch überschreitet häufig seine Grenzen.
- Wer die Natur herausfordert, kann entweder gewinnen oder verlieren.
- Gegen Naturgewalten sind wir machtlos.
- Gott trägt keine Schuld.
- Wir müssen sorgfältig mit den uns anvertrauten Vorräten umgehen.

Um 15.30 Uhr trafen wir wieder auf dem Parkplatz ein, den wir am Morgen verlassen hatten.

Die 8. Etappe von Xanten nach Menzelen-Ost findet am 05.April 2011 statt. Sie beginnt mit dem Treffen um 8 Uhr 45 auf dem Parkplatz der Walburgiskirche in Menzelen-Ost, in der Nähe des Adlersaales.

Verfasser und Fotograf:
Pilger Wilhelm Vinnbruck (E-Mail: bin-ich-leo@gmx.de)

Autor:

Friedel Görtzen aus Kamp-Lintfort

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