Der Erzieherinnen-Streik geht weiter

10. Februar 2014
16:00 Uhr
Kreishaus, 47533 Kleve
Donnerstag Abend machten die streikenden Lebenshilfe-Erzieherinnen lautstark auf ihr Anliegen hach gerechter Bezahlung aufmerksam. Die Gewerkschaft ver.di hatte zur Demonstration aufgerufen: Die Resonanz war beachtlich. | Foto: Heinz Holzbach
  • Donnerstag Abend machten die streikenden Lebenshilfe-Erzieherinnen lautstark auf ihr Anliegen hach gerechter Bezahlung aufmerksam. Die Gewerkschaft ver.di hatte zur Demonstration aufgerufen: Die Resonanz war beachtlich.
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Es waren Kampfansagen, die Donnerstag Abend auf dem Koekkoekplatz zu hören waren. Die seit Wochen im Streik befindlichen Erzieherinnen und viele Unterstützer hatten sich vor dem Kreishaus getroffen, um mit einem Demonstrationszug auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: Bezahlung nach TVÖD.

Die Gewerkschaft ver.di hatte zur Demonstration aufgerufen. Vom Kreishaus zogen die streikenden Fachkräfte, unterstützt von vielen weiteren Teilnehmern, zum Koekkoekplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
An diesem Abend erfuhren die Erzieherinnen viel Unterstützung, wurden von gewerkschaft- und Politikvertretern aufgefordert, ihr Anliegen weiter zu vertreten.

Neben den örtlichen Gewerkschaftsvertretern fand auch Roland Katzy, Vorsitzender der Kreis SPD, deutliche Worte, forderte Landrat Wolfgang Spreen und den Geschäftsführer der Lebenshilfe Kleve, Hermann Emmers, auf, ihre Mitarbeiter gerecht zu bezahlen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das Verhalten der Lebenshilfe trage neokapitalistische Züge. „Montag beginnt auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion eine außerordentliche Sitzung des Jugendhilfesausschuss im Kreishaus. Kommt alle“, forderte Katzy die Streikenden und ihre Unterstützer auf. Für die Grünen im Kreistag schloss sich Fraktionsvorsitzende Ute Sickelmann an, ermutigte die streikenden Fachkräfte und versicherte, dass die Grünen absolut hinter den Streikenden stehen würden. „Geben Sie Ihren Mitarbeitern ihren gerechten Lohn“, so Sickelmann, die auch ansprach, dass die Parteien im Kreistag in Sachen Lebenshilfe-Finanzen auf Transparenz drängen würden. Kinder, Eltern, Erzieherinnen und andere Kindertagesstättenfachkräfte waren zuvor, begleitet von mehreren Polizeifahrzeugen durch die Innenstadt gezogen - formulierten immer wieder lautstark ihre Forderung.

Rolf Wennekers, DGB Kleve, sprach erneut den Druck an, den der Arbeitgeber Lebenshilfe auf die streikenden Mitarbeiter ausübe. „So einen Tarifstreit habe ich noch nicht erlebt“, so Wennekers. Auch die Streikenden ergriffen das Wort, machten deutlich, dass sie seit vielen Jahren für die Lebenshilfe tätig seien, dass sie allerdings gutes Geld für gute Arbeit fordern und gerne wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren würden. Allerdings nicht, ohne im Tarifstreit eine Einigung erzielt zu haben.

Wolfgang Cremer, Landesfachbereichsleiter der Gewerkschaft ver.di, wurde in seiner Ansprache immer wieder von Applaus, Hupen, Trommeln und lautstarken Beifallsbekundungen unterbrochen. „Wir reichen Ihnen die Hand, Herr Spreen - es ist an Ihnen, sie zu ergreifen“, so Cremer. Einen Gesichtsverlust hätten die Verantwortlichen der Lebenshilfe bei einer Rückkehr an den Verhandlungstisch nicht zu befürchten. „Akzeptieren Sie den Landesschlichter“, wandte sich Cremer direkt an Spreen. Er machte aber auch deutlich, dass an der Forderung nach TVÖD-Bezahlung festgehalten werde - ganz egal, wer künftig die Trägerschaft der bestreikten Kindertagesstätten übernähme.
Freitag war Bundes-Umweltministerin Barbara Hendricks die erste, die am Infostand von ver.di mit ihrer Unterschrift Unterstützung signalisierte.

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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