Weihnachtsgruß von Bürgermeister Günter Steins

Bürgermeister Günter Steins. Foto: Heinz Holzbach

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2011 neigt sich seinem Ende entgegen; ein Jahr, das mit seinen Ereignissen Auswirkungen für die Zukunft der Gemeinde Kranenburg haben wird. Umso mehr gilt der Grundsatz, die vermeintlichen Probleme zu Herausforderungen werden zu lassen. Resignation ist trotz Euro- und Finanzkrise nicht der richtige Weg die Zukunft zu gestalten.

Sehr hart getroffen hat uns in Kranenburg die Veränderung der Kriterien, nach denen das Land NRW die Finanzzuweisungen an die Städte und Gemeinden verteilt. Größere Städte profitierten davon, kleine Gemeinden wie Kranenburg wurden zur Ader gelassen. Für das Jahr 2012 wird es für besonders betroffene Gemeinden eine einmalige „Abmilderungshilfe“ geben, die sich aber nur als ein Tropfen auf den heißen Stein erweist. Es dürfte jedem klar sein, dass ein jährlich wiederkehrender Einnahmeausfall in Höhe von mehr als einer Million Euro nicht zu verkraften sein wird.

Wir waren seit mehr als zehn Jahren auf einem guten Weg und hatten so manchen schmerzlichen Einschnitt hinter uns. Für das Jahr 2009 konnte die Gemeinde Kranenburg noch ihren Haushalt ausgleichen. Wahrscheinlich zum letzten Mal, denn mit den niedrigsten Finanzzuweisungen aus Düsseldorf seit fünfzehn Jahren ist die Finanzausstattung der Gemeinde so schlecht, dass auch Sparen nicht mehr wirklich helfen wird. Für das Jahr 2011 wird das zu erwartende Haushaltsdefizit ca. 980.000 Euro betragen, für das Jahr 2012 ist mit 1,5 Millionen Euro Defizit zu rechnen. Spätestens 2013 werden dann die Reserven aufgebraucht sein. Die Gemeinde Kranenburg hat gegen diese Systematik der Finanzzuweisungen des Landes NRW zusammen mit mehr als 60 anderen Gemeinden in NRW Klage erhoben, denn wer nichts unternimmt, hat bekanntlich von vornherein schon verloren.

Für Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger ist diese Misere zur Zeit noch wenig spürbar. Bis auf die Grundsteuererhöhung Anfang 2011 hielt sich die Belastung mit Steuern, Gebühren und Abgaben in Grenzen. In der Zukunft wird die Gemeinde die so genannten „freiwilligen Leistungen“ einschränken müssen, was den politischen Handlungs- und Gestaltungsspielraum spürbar einschränken wird.

Erfreulich ist, dass für das kommende Jahr 2012 keine Gebührenerhöhung ansteht. Die Abwassergebühr bleibt unverändert, die Regenwassergebühr wird etwas geringer, was sich für ein Einfamilienhaus mit ca. 20 Euro Einsparung pro Jahr bemerkbar machen wird. Die Abfallentsorgungsgebühr wird sich um ca. 11 Prozent vermindern. Das macht für den Vier-Personen-Haushalt eine Einsparung in Höhe von 18,70 Euro aus. In Zeiten leicht steigender Verbraucherpreise ist das sicherlich ein positives Signal für das Jahr 2012.

Das Thema Schule hat uns in den vergangenen Monaten sehr intensiv beschäftigt. Anfang des Jahres stand noch die Gemeinschaftsschule auf dem Stundenplan, dann kam im Herbst die Devise aus Düsseldorf: Von nun an wird es in NRW die Sekundarschule geben. – Soweit die Vorgaben.
Vor dem Hintergrund, dass immer weniger Kinder geboren werden war es angezeigt, mit der Kreisstadt Kleve und der Gemeinde Bedburg-Hau über eine gemeinsame Schullandschaft nachzudenken. Die Elternbefragung brachte dazu auch eindeutige Ergebnisse. Genügend Anmeldungen für die jeweiligen Schulformen vorausgesetzt, wird es in der Trägerschaft der Stadt Kleve eine neue Gesamtschule und eine neue Sekundarschule geben. Die Hauptschulen laufen in den nächsten Jahren in allen drei Gemeinden aus; Anmeldungen wird es für das nächste Schuljahr nicht mehr geben. Auch die Realschule an der Hoffmann-Allee in Kleve wird es in der heutigen Form zukünftig nicht mehr geben.

Die Klever Sekundarschule bekommt in Kranenburg eine Dependance mit jeweils zwei Klassen pro Jahrgang. Über das Anmeldeverfahren werden die Eltern Anfang des nächsten Jahres genauestens informiert. Es ist beabsichtigt, dass die Sekundarschule mit der Gesamtschule und dem Berufskolleg in Kleve zusammenarbeitet. Damit ist sichergestellt, dass Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule in Kranenburg wissen, an welcher Schule sie bei entsprechender Qualifizierung ihr Abitur ablegen können und ebenso könnte es für viele Schülerinnen und Schüler von Vorteil sein, schon frühzeitig die vielfältigen Möglichkeiten der beruflichen Bildung kennen zu lernen. Es geht in erster Linie darum, die Stärken einer jeden Schülerin und eines jeden Schülers zu fördern und ihnen individuelle Perspektiven zu eröffnen. Die Sekundarschule bietet viele Chancen, die besonders in einer überschaubaren Schule vor Ort eröffnet werden können.

Nach der langen Zeit der Vorplanung und unzähliger Gespräche ist es im nächsten Jahr soweit: Die Sportanlagen in Kranenburg und Nütterden werden gebaut. Schon im Februar ist Baubeginn und spätestens zum Ende des Sommers sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Mit den Naturrasen- und Kunstrasenplätzen können die Sportvereine der Gemeinde die Platzanlagen ganzjährig nutzen. Die leichtathletische Anlage in Nütterden trägt dazu bei, dass in der Gemeinde Kranenburg ein differenziertes Sportangebot vorgehalten werden kann. Der Anlagenbau mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 2,1 Mio Euro und einem Anteil der Gemeinde in Höhe von 1,4 Mio. Euro ist nur durch umfangreiche Eigenleistungen der beteiligten Vereine möglich. Dafür danke ich an dieser Stelle allen Akteuren und wünsche schon heute den aktiven Sportlern viel Freude auf den zukünftigen Sportplätzen.

Für die Entwicklung der Grenzgemeinde Kranenburg ist die verkehrstechnische Anbindung an die benachbarten Städte und Gemeinden in den Niederlanden von großer strategischer Bedeutung. Es ist deshalb nur zu begrüßen, dass der Rat beschlossen hat, im Frühjahr nächsten Jahres mit dem ersten Abschnitt zum Ausbau des Hettsteeges zu beginnen.
Parallel dazu wäre eigentlich die Anbindung der Tiggelstraße an die B9 notwendig, um den Verkehr von der Grenze bei Beek über die B9 in Richtung Kranenburg zu lenken. Das würde zu einer erheblichen Entlastung der Ortschaft Wyler und zu einer Entlastung der Großen Straße in Kranenburg führen. Eine Entlastung, die ohne zusätzlichen Straßenbau möglich wäre.

Viele Internet-User haben in der Vergangenheit vor Ihrem PC gesessen und gewartet … und gewartet … und gewartet, bis eine Mail von 1 MB sich endlich durch die Leitung quetschen konnte. Ein E-Bike war mancherorts schneller als eine E-Mail. Die Zeit des Wartens ist nun hoffentlich vorbei. Die Telekom beginnt Anfang des Jahres mit den Bauarbeiten zur spürbaren Verbesserung der Breitbandversorgung in fast allen Ortschaften der Gemeinde Kranenburg. Die Modernisierungsmaßnahmen werden mit 600.000 Euro gestützt, damit auch in der Gemeinde Kranenburg das moderne Internetzeitalter Einzug halten kann und es endlich möglich sein wird, datenintensive Betriebe hier anzusiedeln.

Bei der Auswahl eines Baugrundstückes ist der schnelle Internetzugang ebenso ein Entscheidungskriterium wie die Nähe zu den Mittelzentren Kleve und Nijmegen. In Kranenburg stehen zur Zeit mehrere Baugebiete in zentraler Lage den Bauwilligen offen. Neben dem Baugebiet „Kranenburg Süd“ am Elsendeich werden auch in Nütterden Baugrundstücke angeboten. Wo heute noch Fußball gespielt wird, entsteht schon im nächsten Jahr ein modernes Baugebiet im Binnenfeld.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wie im vergangenen Jahr wird auch das Weihnachtsfest 2011 für einige Kinder in unserer Gemeinde besonders schön. Im Rahmen der „Rathaus-Weihnachtsbaum-Wunschaktion“ hatten wir 28 Kinder­wunsch­zettel an dem Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses befestigt. Innerhalb weniger Tage waren alle Zettel abgenommen und die Geschenke eingeliefert. Allen Bürgerinnen und Bürgern dafür herzlichen Dank.

Dank sage ich auch denen, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit und persönlichem Engagement dazu beitragen, das Leben vieler Mitmenschen angenehmer zu gestalten. Das gilt für die Arbeit im Verborgenen ebenso wie für die vielfältige Arbeit in Vereinen auf sportlichem, karitativem und kulturellem Gebiet. Anlässlich der Neujahrswanderung 2012 werde ich die erfreuliche Aufgabe haben, wieder eine Gruppe ehrenamtlich tätiger Mitbürger für ihren herausragenden Einsatz zum Wohle ihrer Mitmenschen zu ehren.

Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen ein besinnliches, fried­volles und gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2012 Gesundheit, Wohlergehen und das oft­mals notwenige Quentchen Glück.

Mit diesen Wünschen verbinde ich die herzliche Einladung zur traditionellen Neujahrswanderung in Kra­nen­burg am 8. Januar 2012.

Kranenburg, im Dezember 2011

Ihr

Günter Steins
-Bürgermeister-

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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