Happelrath 5 und 6 - Häuser mit langer Geschichte

Bürgermeister Frank Schneider enthüllte zusammen mit dem Umweltschutz- und Verschönerungsverein Langenfeld e.V. (UVL) die Denkmalplakette an den beiden Häusern Hapelrath 5 & 6. Es handelt sich dabei um eine bäuerliche Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert, das in Fachwerk-Ständerbauweise errichtet wurde.

Hier der geschichtliche Überblick

Die Geschichte des Hauses Hapelrath 5

1756 Wilhelm Bruchacker und seine Ehefrau Anna Gertrud geb. Pöhler erbauen das Haus laut Inschrift auf der Ostseite:
DIESES HAUS HABEN HIEHER SETZEN LASSEN WILHELMUS BRCHACKRE UND ANNA GERTRUD PÄLERS ELUTH O HERR ES STEHT IN DEINER HAND BEWAR ES FUR FEUR UND AUCH FUR BRAND DAR2U DAS VATERLAND ANN01756

1794 Nach dem Tod der kinderlosen Eheleute erbte die Nichte Catharina Elisabeth Hollweg und ihr Mann Heinrich Henrichs das Anwesen.

1825 Peter Wilhelm Vogel (1780-1853), Annes UrUrUrUr-Großvater, kauft das Haus von der Witwe Henrichs. Er war von Beruf Landwirt und seit 1811 mit Anna Margaretha Heumüller (1790-1829) verheiratet. Die beiden hatten vier Kinder, darunter Anna Elisabeth.

1839 Anna Elisabeth Vogel (1818-1852), Annes UrUrUr-Großmutter, heiratet den Landwirt Friedrich Wilhelm Gräf (1810-1895). Die beiden hatten acht Kinder, wovon vier bereits im Kindesalter starben. Unter den verbliebenen war Juliane Gräf (1840¬1926), Annes UrUr-Großmutter.

1843 Auf dem Gladbacher Hof bekommt die Magd Maria Catharina Olbertz (1818-1889), eine weitere UrUrUr-Großmutter von Anne, einen unehelichen Sohn namens Carl, der nach ihrer Hochzeit mit dem Leichlinger Maurer Peter Johann Bergfeld von diesem an Sohnes Statt angenommen wird.

1850 Wilhelm Vogel, ein Sohn von Peter Wilhelm, wandert nach Amerika aus und arbeitet dort als Weber. Nach dem Krieg 1870/71 kehrt er nach Hapelrath zurück, wo er
1880 stirbt.

1852 Seine Schwester Anna Elisabeth Gräf stirbt im Alter von 34 Jahren, ihr Mann Friedrich Wilhelm führt Haus und Hof mit seinen vier unmündigen Kindern allein weiter. Die Älteste ist zu diesem Zeitpunkt Juliane mit gerade 12 Jahren.

1874 Juliane Gräf heiratet den Leichlinger Maurermeister Carl Bergfeld (1843-1918), Annes UrUr-Großvater. Die beiden hatten zwei lebende Kinder: Ida Bergfeld (1874-1952) und Emil Bergfeld (1877-1964), Annes Ur-Großvater. Carl Bergfeld hatte zwei Maurergesellen, die mit in Hapelrath Nr. 5 wohnten. Außerdem lebte noch Julianes Schwester Emma mit ihrem unehelichen Sohn Otto (geb.1874) mit im Hause.

1948 Karl Wilhelm Bergfeld sen. (1908-1956), Annes Großvater, heiratet Hildegard Krautmacher (1912-2001). Die beiden haben einen Sohn, Karl Wilhelm jun. (geb. 1949).

1952 Ida Bergfeld stirbt und ihr Bruder Emil Bergfeld sen. erbt Hapelrath 5.

1963 Emil Bergfeld sen. renoviert Hapelrath 5 für ca. 20.000 DM. Unter anderem erhält das Haus jetzt fließend kaltes Wasser aus dem Brunnen. Das Anwesen wird an die Eheleute Jung verpachtet, die eine Geflügelfarm betreiben.

1964 Karl Wilhelm Bergfeld jun., Annes Vater, erbt nach dem Tode seines Großvaters Emil Bergfeld sen. das Haus und die Ländereien in Hapelrath.

1980 Karl Wilhelm Bergfeld heiratet Helga Martin (geb. 1948). Im selben Jahr kommt Anne zur Welt.

1982/83 Das Haus Hapelrath 5 wird vom Landeskonservator unter Denkmalschutz gestellt und von Grund auf renoviert. Helga, Anne und Karl Wilhelm ziehen am 1.September 1980 ein.

Geschichte Happelrath 6

1718 Johann Bernhard Bruchacker (1678-1751) erbaut das Haus im Jahre 1718 (laut Inschrift in dem zugehörigen Scheunenteil)

1751 Nach seinem Tod wird das Hofgrundstück unter seinen Kindern Maria (1728-1789) und Wilhelm (1725-1781) geteilt. Während Maria mit ihrem Ehemann Johann Hollweg (1718-1794) im Hause Hapelrath 6 wohnen bleibt, erbaut ihr Bruder Wilhelm das Haus Hapelrath 5 im Jahre 1756.

1794 Nach seinem Tod wird das Hofgrundstück unter seinen Kindern Maria (1728-1789) und Wilhelm (1725-1781) geteilt. Während Maria mit ihrem Ehemann Johann Hollweg (1718-1794) im Hause Hapelrath 6 wohnen bleibt, erbaut ihr Bruder Wilhelm das Haus Hapelrath 5 im Jahre 1756.

1811 Ihr Sohn Wilhelm Henrichs (1785-????) heiratet Anna Gertrud Jansen.
Im Folgenden sind Besitz und Bewohner des Hauses Hapelrath 6 noch nicht bekannt.

Ende des 19. Jhds Das Haus ist im Besitz der Familie Bertram (????-1915) und Anna Bolz.

Anf. 20. Jahrh. Bertram Bolz überträgt den Besitz auf seinen Schwiegersohn Paul Stommel (1890¬1978). Paul Stommel betreibt einen Milchhandel; angeblich war er wegen Milchpanscherei einmal im Gefängnis.

1978 Nach seinem Tod erbt sein zeitlebens lediger Sohn Johann (Hans) Stommel (1919-1993) das Anwesen.

1983/84 Die Gebrüder Baade wohnen als Mieter in Hapelrath 6 und betreiben eine Cannabiszucht unter dem Dach des Anbaus bis die Polizei die beiden verhaftet.

1993 Nach dem Tod von Hans Stommel erbt die katholische Kirche (Priesterbruderschaft Sankt Pius X) das Anwesen. Helga und Karl Wilhelm Bergfeld machen von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch und erwerben Hapelrath 6.

1996/97 Das Haus wird unter Denkmalschutz gestellt und von Grund auf instandgesetzt.

Mitte 1997 ziehen die Eltern Hildegard Bergfeld (1912-2001), Hanni Martin (1925¬2003) und Willy Martin (geb. 1921) ein.

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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