Ehrenvoller Platz für wertvolles Möbelstück gesucht
Ursula Eikmeier trennt sich von ihrem Apotheker-Schrank aus dem Jahre 1810

Ursula Eikmeier und Hans-Jürgen Mantz vor dem Apotheker-Schrank aus dem Jahre 1810.  | Foto: Michael de Clerque
  • Ursula Eikmeier und Hans-Jürgen Mantz vor dem Apotheker-Schrank aus dem Jahre 1810.
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Wir schreiben das Jahr 1810 - Napoleon beherrscht den Kontinent. Viele neue Verordnungen und Gesetze werden erlassen. Unter anderem wird die Niederlassungs- und Gewerbefreiheit eingefuhrt. Ein junger jüdischer Apotheker nutzt diese Chance, eröffnet seine Apotheke und leistet sich einen spektakulären Apothekerschrank.

Das Holz - beste Tanne - dunkel Mahagony gebeitzt. Die Glasscheiben mundgeblasen, Porzellanknöpfe verstehen sich von selbst. Dazu handwerklich gechnitzte Verzierungen an den Frontseiten.Dieser Schrank- bzw. das Unterteil gerät 1977 in den Besitz von Ursula Eikmeier. "Davon würde ich mich nie trennen - so dachte ich", erklärt sie. Auf Grund seiner stattlichen Ausmaße geliefert mit einem Hebekran, nimmt er nicht den normalen Weg in Haus und Wohnung.

Ständiger Begleiter

Von da an wurde der Schrank der ständige Begleiter von Ursula Eikmeier,
zum Gläser- und Geschirrschrank. Die 25 Schubladen werden lose geordnete Herbergen für manchen Schatz. Ja, sogar Aufbewahrungsort ihres Testamentes und für die Kinder ein Hort spannender Geschichten, die ich jeder Schublade zuordnete. Auch gestellte Prüfungsfragen, ob es denn stimmt, dass ich genau weiß, was in jeder Einzelnen drin ist, fuhrt immer wieder zu überraschenden Ergebnissen.

Überrasche Wende im Leben

Doch das Leben bietet so manch überraschende Wende:
Bei einer Trauer-Begleitung - das ist ihre Profession - lernte sie ihre große, späte Liebe kennen. In der neuen, gemeinsamen Wohnung gibt es keinen Platz für den Schrank. "Ich habe den Mut, mich vom Besitz, einschließlich des Apothekerschrankes zu trennen, denn Liebe topt den Schrank. Ich dachte, nun geht das gute Stück in liebevolle Hände - Fehlanzeige: Zu groß, zu schwer, aus der Zeit gefallen - keiner will ihn haben", resümiert Ursula Eikmeier Damit die wunderbare Geschichte dieses stolzen Möbels nicht zu Ende geht, sucht sie für ihn einen ehrenvollen Platz, an dem er auch weiterhin seine "ganze Pracht entfalten kann und seine "neuen Besitzer mit Stolz erfüllt".

Kontakt

Kontakt: Tel. 02173-78594
Mail: eikmeier@papemdick@t-online.de.

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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