Langenfeld: Das Projekt "Mauer ohne Grenzen" verbindet Menschen
Initiiert durch den Deutsch-Mexikanischen Kulturkreis Langenfeld haben vier etwa zehnköpfige Schülergruppen des KAG gemeinsam mit der mexikanischen Künstlerin Bianca Monroy an der Seitenwand der großen Sporthalle die Langenfelder "Mauer ohne Grenzen" künstlerisch gestaltet.
Symbol der Freundschaft
"1963 sagte der US-amerikanische Präsident J. F. Kennedy in Berlin: Ein Leben in Freiheit ist nicht leicht, und die Demokratie ist nicht vollkommen. Aber wir hatten es nie nötig, eine Mauer aufzubauen, um unsere Leute bei uns zu halten und sie daran zu hindern, woanders hinzugehen. Heute will ein anderer US-amerikanische Präsident eine große Mauer zwischen Mexiko und den USA errichten, um Menschen zu trennen. Es gibt auf der Welt noch andere Mauern, die Menschen trennen", sagt Waldo Gomez, Vorsitzender des Deutsch-Mexikanischen Kulturkreis Langenfeld. Die Idee: Mauern nicht zu errichten, sondern sie gemeinsam zu bemalen, um zu verbinden anstatt zu trennen.
Offene Herzen
Die bunten Farben leuchten bereits von Weitem fröhlich, lebensbejahend, verspielt und verschnörkelt: eben typisch mexikanisch. Die nördliche Wand der Sporthalle am KAG gehört ganz dem Projekt "Mauern ohne Grenzen". Mehr als 40 Schülerinnen und Schüler des Konrad-Adenauer Gymnasiums haben, unter Anleitung der Künstlerin Bianca Monroy, den Pinsel geschwungen und bunte Farben an die Außenwand der Sporthalle gebracht. Das Design enthält in Anlehnung an die Skyline der Stadt verschiedene Langenfelder Motive, wie die Mack-Steele oder die St. Joseph Kirche und Motive der Freundschaft.
So wie das große Herz in der Mitte des zwei mal acht Meter langen Kunstwerkes, das neben Liebe auch Frieden, Offenheit und Willkommenskultur symbolisieren soll.
Beim Malen selbst gibt es keine Regeln, erklärt die Künstlerin Bianca Monroy, die in Berlin lebt und extra für das Projekt nach Langenfeld gekommen ist. "Wichtig ist der Kontrast", sagt die Mexikanerin. Der steht für die Gesellschaft und die Menschen, die so unterschiedlich sind wie die einzelnen leuchtenden Farben an der Wand. "So wichtig, wie jedes einzelne Farbelement in dem gesamten Bild, so wichtig ist jeder einzelne Mensch in der Gesellschaft", erklärt Bianca Monroy ihr Anliegen um Integration.
Mithelfen - ein tolles Gefühl
Für die erste Gruppe von Schülern aus der Jahrgangsstufe 6, die sich freiwillig für das Projekt "Mauer ohne Grenzen" gemeldet hatten, gab es am vergangenen Donnerstagmittag anstelle von Deutschunterricht zwei Kunststunden auf mexikanisch. Eifrig füllten sie die bereits vorhandenen Konturen mit Acrylfarbe in rot gelb blau grün, orange und lila. Was sie dazu bewogen hat, hier mitzumachen? "Wir haben Spaß am Malen und wenn man demnächst an der Mauer vorbeifährt und daran mitgeholfen hat, ist das ein tolles Gefühl", da sind sich Sophie, Nina, Helena und Lena aus der 6e einig.
Wichtiger als das Motiv jedoch ist für den in Langenfeld lebenden Mexikaner und Initiator des Projektes "Mauer ohen Grenzen" Waldo Gamez eine Gestaltung durch Kinder verschiedener Nationalitäten: Sie kommen zum Beispiel aus Deutschland, Südafrika, Thailand, Italien, Vietnam, Marokko, Polen, Frankreich. Insgesamt sind hier 17 Nationen vereint, die als multikulturelle Generation der Zukunft mit dem Kunst-Projekt in Langenfeld ein Symbol für die Freundschaft schaffen.
Kunstwerk wird offiziell eingeweiht
Übrigens: Das multikulturelle Projekt ist das erste einer europaweiten Initiative, dem noch in diesem Jahr eine vom Langenfelder Vorbild inspirierte „Mauer ohne Grenzen“ in Mailand folgen soll. Im kommenden Jahr wandert das Projekt dann nach Paris.
Das fertige Kunstwerk wird am Montag, 23. April, um 16 Uhr, offiziell eingeweiht.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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