Kinder, wie die Zeit vergeht !

Jeder an seinem Platz
35Bilder

Neun Monate ist es nun her, seit das ich laut um Hilfe gerufen habe. Und wer hat sich drum geschert? Natürlich mal wieder keiner.
Aber es ist ja alles gut gegangen und inzwischen kann ich mir ein Leben ohne ihn eigentlich nicht mehr vorstellen. Wovon ich Rede? Natürlich von ihm, Bubi, meinem Kumpel, mit dem ich Käfig und Futter teile. Wer ich bin? Na, ihr habt ja vielleicht ein Gedächtnis: Kasper ist mein Name, obwohl ich ja ein Weibchen bin.
Anfangs war es ja schon komisch, plötzlich nicht mehr so alleine zu sein und es hat auch manchen Zoff gegeben. Aber inzwischen haben wir uns aneinander gewöhnt und gehen auch auf gemeinsame Entdeckungstour.
Er hat sich auch inzwischen richtig raus gemacht, der Dicke, wie er von Frauchen auch genannt wird. Anfangs hab ich ja gedacht, der lernt nie vernünftig zu fliegen. Pröttpröttpröttpröttprött – so kam er in Zeitlupe an und Herrchen sagte dann immer: Tante Ju ist wieder unterwegs, während Frauchen meinte, hört sich eher wie ne Turbopropmaschine an. Und dann seine Landungen, welch ein Graus. Jeder Albatross hätte das besser hingekriegt. Aber inzwischen hat er den Bogen raus und fliegt die Kurven genauso rasant wie ich und seine Kondition hat sich auch erheblich verbessert. Anfangs machte er ja schon nach 1 m schlapp. Bei den Landungen schießt er manchmal noch fast über das Ziel hinaus – ich bin mir aber sicher, auch das bekommt er noch in den Griff.
Seit geraumer Zeit dürfen wir viel fliegen. Türen und Fenster sind nicht mehr den ganzen Tag offen – und das nutzen wir natürlich aus. Es gibt ja so viel zu entdecken. Gemeinsam setzen wir uns auf eine der Lampen im Wohnzimmer, das ist unser Beobachtungsposten. Von der Küchentür aus beobachten wir, was sich so in der Küche abspielt. Ich hänge sehr gerne am Bilderrahmen ab, während Bubi den Zinnteller bevorzugt. Aber alles Andere, wo man sich eben nur festkrallen kann, geht auch. Außerdem liebe ich Blumen, vor allem diese langstieligen roten, die Wippen so schön, wenn man sich drauf setzt. Auf die Orchideenblätter darf ich nicht mehr; Frauchen meint, ich zerkratze die Blätter. Blödsinn: ich schmeiße doch nur gerne diese grobe Erde raus und so weit weg, wies geht. Ach ja und nicht zu vergessen: ich turne sehr gerne – Überschläge sind meine Leidenschaft und Herrchen ist dann immer ganz begeistert und feuert mich zur Höchstform an. Der Dicke ist dafür zu faul. Er begnügt sich damit, immer die Elster zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit nach zu ahmen.
Und knabbern, ja knabbern, das machen wir beide sehr gerne. Es ist für uns ein Vergnügen, solange an irgendeinem Band rum zu knabbern, bis das daran befindliche Teil, Glöckchen oder Bällchen, runtergefallen ist. Und dann schauen wir beide ganz bedröppelt hinterher und Frauchen und Herrchen gaaanz unschuldig an und warten darauf, dass sie es wieder festmachen, damit wir wieder knabbern können.
Und was wir sonst noch so treiben, könnt ihr euch in der Bilderserie mal anschauen.

Autor:

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

31 folgen diesem Profil

13 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.